Klopp | eLexikon | Geschichte - Historik und Historiker - Deutsche
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Klonismus - Klopp
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Klopp | # Burgruine bei Bingen (s. d.). / 5 |
Klopp _2 | # Onno, Geschichtschreiber, geb. 9. Okt. 1822 zu Leer in Ostfriesland, ward 1845 Lehrer in Osnabrück, / 355 |
Klopp
360 Wörter, 2'536 Zeichen
Geschichte — Historik und Historiker — Deutsche
Klopp,
Klopp,
Onno, Geschichtschreiber, geb. 9. Okt. 1822 zu Leer [* 3] in Ostfriesland, ward 1845 Lehrer in Osnabrück, [* 4] später in Hannover, [* 5] wo er dem König Georg V. bekannt und in dessen Umgebung gezogen, 1861 mit der Herausgabe von Leibniz' Werken (s. unten) beauftragt wurde und 1865 das Referat über die Landesarchive in Hannover erhielt. Schon in seiner im Auftrag der ostfriesischen Stände verfaßten »Geschichte Ostfrieslands« (Hannov. 1854-58, 3 Bde.) war sein schroffer Parteistandpunkt, sein Haß gegen Preußen [* 6] erkennbar, dem er die Schuld an allem Unglück in der deutschen Geschichte zuschiebt; derselbe drängte ihn mehr und mehr ins großdeutsche, ultramontane und partikularistische Lager. [* 7] Seine Bücher: »Friedrich II. und die deutsche Nation« (Schaffhaus. 1860, 2. Aufl. 1867),
Klöppeln - Klopstock
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Seite 9.853.»Tilly im Dreißigjährigen Krieg« (Stuttg. 1861, 2 Bde.), eine Ehrenrettung dieses Feldherrn, die, an sich berechtigt und auch wohlgelungen, nur in der Verunglimpfung der Gegner über ihr Ziel hinausschießt, sowie seine Aufsätze in ^[?] den Görresschen »Historisch-politischen Blättern« über ¶
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»die kleindeutschen Geschichtsbaumeister« gaben davon Zeugnis. Auch auf den König Georg, der ihn bisweilen zu Rate zog, wirkte er in diesem Sinn ein. 1866 im königlichen Hauptquartier verweilend, ward er mit einer Sendung an den Bundestag und den Prinzen Karl von Bayern [* 9] betraut und begleitete dann den König nach Hietzing, von wo aus er mehrere Broschüren zur Verteidigung seines Königs und zur Verunglimpfung Preußens [* 10] veröffentlichte (»Der Erbfeind Deutschlands«, [* 11] »Der Berliner [* 12] Hochverratsprozeß wider den Staatsminister Graf Platen«, »Die Hannoveraner vor Eisenach«, [* 13] »Das preußische Verfahren in der Vermögenssache des Königs von Hannover« u. a.). Auch trat er 1874 zum Katholizismus über, dem er innerlich schon längst angehört hatte.
Nach dem Tode des Königs Georg V. gab er eine Biographie desselben heraus (Hamb. 1878). Da ihm die Vollendung der Ausgabe von Leibniz' Werken, von denen bis 1884: 11 Bände erschienen, durch das Verbot, das Archiv in Hannover zu benutzen, unmöglich gemacht war, begann er die Ausarbeitung eines weitschichtig angelegten Werkes: »Der Fall der Stuarts« (Wien [* 14] 1875-86, Bd. 1-13),
worin er dies Ereignis im Zusammenhang der europäischen Geschichte nicht bloß als gerecht, sondern auch als den Wünschen und Interessen der katholischen Kirche entsprechend darzustellen suchte. Ferner schrieb er: »Das Jahr 1683 und der folgende große Türkenkrieg« (Graz [* 15] 1882).