Kloster | eLexikon | Theologie - Katholische Kirche - Klosterwesen
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Mon May 31 1875
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Klosett - Kloster
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7 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Kloster | (v. lat. Claustrum, "nach außen abgeschlossener Ort", auch Monasterium, Coenobium / 1929 |
KLOSTER | # KLŒSTERLI. Vom latein. claustrum; bezeichnet Siedelungen, an denen entweder selbst ein Kloster / 21 |
KLOSTER _2 | # (Kt. Bern, Amtsbez. Nieder Simmenthal, Gem. Därstetten). 734 m. Gemeindeabteilung mit dem Weiler / 52 |
KLOSTER _3 | # (Kt. Zürich, Bez. Affoltern, Gem. Aeugst). 613 m. Weiler, im Aeugsterthal; 2 km n. Aeugst und / 35 |
KLOSTER _4 | # (BEIM) (Kt. Graubünden, Bez. Plessur, Kreis und Gem. Churwalden). 1212 m. Gruppe von 6 Häusern, / 154 |
KLOSTER _5 | # (IM) (Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Plaffeien). 885 m. Gruppe von 7 Häusern, am linken Ufer / 45 |
Kloster | # (lat. claustrum, "verschlossener Ort", auch monasterium, coenobium), Gebäude, in / 626 |
Kloster
3 Seiten, 2'862 Wörter, 20'657 Zeichen
Theologie — Katholische Kirche — Klosterwesen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Kloster
Verteilung der Konfess
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* 2
Konfessionen.(v. lat. Claustrum, »nach außen abgeschlossener Ort«, auch Monasterium, Coenobium), die gemeinsame Wohnung einer Anzahl Mönche oder Nonnen, welche nach bestimmten Ordensregeln leben. Von den christlichen Konfessionen [* 2] haben nur die römisch-katholische, die griechisch-katholische und die armenische Klöster; die protestantische verwirft dieses ganze Institut. Zwar hat jeder Orden [* 3] seine bestimmten Statuten und Observanzen, aber alle Mönche und Klosterfrauen legen die drei Klostergelübde ab, nämlich die des Gehorsams, der Keuschheit und der Armut.
Die katholische Kirche unterscheidet eine hohe, höhere und höchste Armut. Die erste besteht darin, daß ein Kloster nur so viel liegende Gründe besitzen darf, als zu seiner Erhaltung nötig sind; die zweite, daß es gar keinen Grundbesitz, wohl aber Mobilien etc. besitzen darf; die dritte gestattet keinerlei Eigentum. Die hohe Armut geloben z. B. die Karmeliter und Augustiner, die höhere die Dominikaner, die höchste die Franziskaner, namentlich die Kapuziner. Als ausschließlichen oder doch wenigstens hauptsächlichsten Zweck des Klosterlebens bezeichnen die Ordensregeln ein religiös-kontemplatives Leben, oft aber auch in wesentlicher Verbindung mit Leistungen in den Gebieten der Seelsorge, des Missionswesens, der Erziehung, Armen- und Krankenunterstützung.
Bevor jemand das Klostergelübde wirklich ablegt, muß er als Novize eine Zeitlang, gewöhnlich ein Jahr (Noviziat, Probejahr, Klosterjahr), im K. zubringen, nach dessen Beendigung es ihm freisteht, entweder das Kloster wieder zu verlassen, oder »Profeß zu thun«, d. h. an Eides Statt das Versprechen zu geben, den Regeln, Statuten und Observanzen des Ordens getreu leben zu wollen. Diese Gelübde werden feierliche (votum solenne) genannt, wenn sie auf Lebenszeit, einfache, wenn sie nur auf eine bestimmte Reihe von Jahren oder für unbestimmte Zeit abgelegt werden.
Die Klostergenossen hießen früher Brüder (fratres); später nannte man diejenigen, welche die Priesterweihe erhalten hatten, Väter (patres). Mit der Zeit bildeten sich in den Klöstern bestimmte Ämter aus, deren Verwaltung einzelnen Mönchen (Klosteroffizialen) anvertraut wird; diese sind gewöhnlich der Bibliothekar, Lektor, Ökonom, Kellermeister, Pförtner und Circator; letzterer hat die Verpflichtung, als Aufseher die Arbeits- und Schlafsäle regelmäßig zu begehen, die Bruder zum Gebet zu rufen etc. Sämtliche in einem Kloster lebende Personen stehen unter einem Vorgesetzten, der entweder von dem Kapitel des Klosters gewählt, oder vom Bischof oder auf andre Weise eingesetzt wird. Er führt in größern Klöstern den Titel Abt (Äbtissin), in kleinern Propst (Pröpstin), in noch andern Prior; Superior, Guardian (Priorin, Domina), Rektor.
Vierauge - Vierraden [
![Bild 66.333: Vierauge - Vierraden [unkorrigiert] Bild 66.333: Vierauge - Vierraden [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/66/66_0333.jpeg)
* 4
Viereck.Große Klöster haben bisweilen außer dem Abt noch einen Propst und mehrere Prioren; der General führt die Aussicht über alle Klöster seines Ordens. Gewöhnlich umschließt eine Mauer den ganzen Klosterraum und bildet die Klausur, welche kein Mönch und keine Nonne ohne besondere Erlaubnis überschreiten darf. Die Klostergebäude selbst bilden ein Viereck [* 4] und umschließen einen Hof, [* 5] um welchen ein nach demselben offener Bogengang (Klostergang, Kreuzgang) läuft.
Auf einer Seite stößt an dieses Viereck die Klosterkirche, in welcher die Bewohner des Klosters ihren Gottesdienst halten, zu dessen Besorgung ein besonderer Klostergeistlicher angestellt ist. Im untern Stock des Klosters befindet sich meist das Refektorium (Cönakel), der Speisesaal, der gewöhnlich auch den Konventsaal (Kapitel) bildet, wo die Mönche täglich zusammenkommen und ihnen ein Kapitel ihrer Regel vorgelesen wird, und wo die wichtigern Klosterangelegenheiten verhandelt werden. In den obern Stockwerken befinden sich die Zellen der Mönche, die gewöhnlich nur ein Fenster, eine Lagerstätte, einen Tisch und einen Stuhl haben. Nur die Obern haben geräumigere Zimmer. Eins der vorzüglichsten Beispiele der Klosteranlagen des Mittelalters ist diejenige des Klosters zu St. Gallen, dessen Bauriß von Keller (Zürich [* 6] 1844) beschrieben wurde. Näheres darüber in den Werken über kirchliche Kunst von H. Otte, Lübke u. a.
Kloster (Geschichtlich
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* 8
Seite 9.857.Dem Mönchswesen Ähnliches findet sich schon in der vorchristlichen Zeit bei den Völkern des Orients, deren Sinn sich von Natur zur Ruhe und Kontemplation neigt. In der christlichen Kirche ging Ägypten [* 7] mit dem Beispiel voran. In den Niederungen Oberägyptens lebten bereits im 3. Jahrh. einzelne Weltmüde als Einsiedler. Im 4. Jahrh. kündigten sich die Todeszuckungen des römischen Weltreichs in einem allgemein verspürbaren Gefühl an, daß der Weltlauf altere und es sich nicht mehr lohne, zu leben. Man floh die Welt, um in stetiger Todesbereitschaft der reinen Anschauung Gottes teilhaftig zu werden. Als Mittel dazu galt Verzicht auf alle Güter, Ehre und Vermögen, Weib und Kind, selbst die kirchliche Gemeinschaft. Hatte die Kirche doch selbst sich zur Aufstellung eines höchsten Lebensideals verstiegen, welches im Grund nicht in ihr, sondern nur neben ihr zu realisieren war: Negation alles Menschlichen ¶
mehr
anstatt sittlich zweckvoller Lebensbethätigung.
Vgl. Weingarten, Der Ursprung des Mönchtums (Gotha [* 9] 1877);
Hilgenfeld in der »Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie« (1878);
Gaß in der »Zeitschrift für Kirchengeschichte« von Brieger (2. Bd.);
Keim, Aus dem Urchristentum (Zürich 1878).
Diese Lebensweise erhielt festere Gestalt durch den heil. Antonius (s. d.) und durch Pachomius, welcher zuerst (um 340) für die verschiedenen Geschlechter auf der Nilinsel Tabennä eigentliche Klöster gründete. Seinem Beispiel folgten Hilarion (s. d.), Basilius d. Gr. (s. d.), Ammonius, Macarius u. a. Bald war das Mönchtum Modesache im christlichen Orient geworden. In den von Pachomius eingerichteten Klöstern wohnten die Mönche und Nonnen (denn auch für seine Schwester gründete er ein in besondern, nebeneinander gebauten kleinen Häusern (s. Laura), welche zusammen das Cönobium oder Monasterium bildeten, das von einem Abbas (»Vater«),
Dienstbarkeit - Dienst
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* 10
Dienste.Hegumenen (»Führer«) oder Mandriten (»Klostervorsteher«) regiert wurde. Dieses Klosterleben erhielt, als sich immer mehr Personen hinzudrängten, durch Basilius bestimmte Regeln (s. Basilianer). Zur Arbeit im Dienste [* 10] der Kirche oder der Menschheit hat sich dieses griechische Mönchtum nie entschlossen. In träger Beschaulichkeit dahinlebend, beteiligte es sich höchstens an den dogmatischen Lehrstreitigkeiten des 6.-9. Jahrh. mit seiner Phantasie, mit seiner bildermalenden Kunst und zuweilen auch mit seinen Fäusten.
Die Mehrzahl der Religiosen bestand aus Leuten aus den niedrigsten Ständen, die mehr den Beruf und seine Arbeit als die Gesellschaft und ihre Laster flohen, den Steuern und Kriegsdiensten entgehen und überdies sich den Nimbus der Heiligkeit erwerben wollten. Auf dem zweiten nicäischen Konzil (787) mußte die Errichtung von beiden Geschlechten gemeinschaftlichen sogen. Doppelklöstern verboten werden. In diesen Mönchskolonien war bald genug ein Fanatismus erwacht, der sich zu jeglichem Abenteuer verstieg.
Säule, galvanische - S
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Säulen.Den erhitztesten Schwärmern genügte die Strenge der Klosterregel noch nicht, sondern sie widmeten sich in einsamen Zellen, in Höhlen, selbst aus Bäumen und Säulen [* 11] (s. Styliten) oder unter freiem Himmel [* 12] maßloser Askese. So trugen die zahlreichen Boskoi oder Pabulatores (grasenden Mönche) ihren Namen davon, daß sie in den Gefilden Mesopotamiens inmitten der Viehherden grasten. An dem Raffinement solcher Entsagungen entzückte sich die lebensmüde Welt, und schon das Ende des 4. Jahrh. erlebte die Anfänge einer Art von Mönchsbelletristik, den sogen. asketischen Roman.
Hieronymus (s. d.), der damit voranging, hat recht eigentlich das Mönchtum in das Abendland eingeführt, und was er in Italien, [* 13] das thaten Augustinus in Afrika, [* 14] in Südgallien Johannes Cassianus. Benedikt von Nursia (s. Benediktiner) führte zuerst in Monte Cassino die förmliche Verpflichtung der Religiosen auf die drei Klostergelübde ein, und seine Regel blieb Norm auch für die später gegründeten Orden (s. Orden und Benediktiner). Diese Klöster haben im Mittelalter die geistigen Schätze der heidnischen und christlichen Vergangenheit in ihren Bibliotheken aufbewahrt und sich durch Vervielfältigung und Verbreitung von Büchern verdient gemacht.
Einen ungemeinen Einfluß erlangten die Mönche dann auch dadurch, daß sie die Erziehung der Jugend in ihre Hände nahmen (s. Klosterschulen). Aber auch praktisch hat das abendländische Mönchtum ganz anders in die Kirchengeschichte eingegriffen als im Orient; im Gegensatz zu letzterm weist es vor allem auch in sich selbst Entwickelung und Fortschritt auf. Seit dem 10. Jahrh. wurde das Mönchtum als ein besonderer geistlicher Stand (ordo der religiosi) betrachtet, der für die weltlichen Geschäfte und niedrigen Dienstleistungen Laien- oder Klosterbrüder (conversi) annahm, welche nur einfache Gelübde ablegten, so daß die großen Benediktinerabteien alle Gewerke für ihre Bedürfnisse, besonders zu Bauten, in sich schlossen.
Infolge der Reichtümer, die sich in den Klöstern sammelten, traten bald allenthalben Symptome der Entartung auf; letztere stieg im 10. Jahrh. so hoch, daß eine gründliche Reform unvermeidlich wurde. Die meisten Klöster Frankreichs nahmen die Regel von Cluny (s. d.) an. Nachher erfolgten noch weitere Schärfungen in verschiedenartigen Orden und Kongregationen (s. die einzelnen Orden), welche jedoch dem immer von neuem hereinflutenden Verderben niemals auf die Dauer wehren konnten.
Die Hauptschläge aber empfing das Klosterwesen im 16., 18. und 19. Jahrh. Die Reformation hatte Einziehung der Klostergüter zur Folge, welche teils zum fürstlichen Fiskus geschlagen, teils zum Besten von Kirche und Schule, teils zur Versorgung adliger Fräulein verwendet wurden. In den katholisch gebliebenen Ländern trat die Aufklärung gegen die Klöster als Sitze des Aberglaubens und des Müßiggangs in die Schranken, und ihrer 1300 sollen den Maßregeln Josephs II. (s. d.) erlegen sein.
Deutsche Altertümer -
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* 15
Deutsche.Endlich erklärte die Revolution 1789 die Klostergüter für Nationalgüter, und seit 1802 schritt unter Napoleons I. Auspizien auch das Deutsche Reich [* 15] zur Einziehung derselben vor. Die Restauration brachte allenthalben auch hier den Gegenschlag mit sich. In Frankreich gab es beispielsweise zu Anfang dieses Jahrhunderts keine Nonnen, vor der Julirevolution schon wieder ihrer 22,000, dagegen 1878 fast 128,000. Das cisleithanische Österreich [* 16] beherbergte 1875 in 451 Niederlassungen 4374 Ordenspriester und 1453 Laienbrüder, in 349 Niederlassungen 6068 Nonnen und Laienschwestern.
Zuerst ermannten sich gegen das wieder überhandnehmende Unwesen Portugal, [* 17] wo 1834, und Spanien, wo 1835 die Klöster wenigstens zeitweilig aufgehoben wurden, mit größerm Erfolg Italien, wo 1866 die gleiche Maßregel getroffen wurde, endlich auch das protestantische Deutschland, [* 18] das während der Reaktionsjahre seit 1849 den ergiebigsten Boden für das Klosterwesen gebildet hatte. So existierten z. B. in der ganzen Erzdiözese Köln [* 19] noch 1850 nur 272 Religiosen, 1872 dagegen 3131. Während ferner 1851-53 in den drei Diözesen Breslau, [* 20] Posen-Gnesen, Kulm nur 236 Mitglieder von Kongregationen existierten, war ihre Zahl 1871-1872 auf 1986 gestiegen. Durch das Gesetz vom 31. Mai 1875 wurden in Preußen [* 21] alle geistlichen Orden und ordensähnlichen Kongregationen, mit Ausnahme derjenigen, welche sich ausschließlich der Krankenpflege widmen, aufgehoben. Zur Zeit der Aufhebung befand sich in Deutschland, soweit festzustellen war, die ansehnliche Anzahl von 19,434 Ordensmitgliedern, welche sich auf folgende Länder verteilen:
Länder | Im Jahr | Mönche | Nonnen |
---|---|---|---|
Preußen | 1872-73 | 1037 | 8011 |
Bayern | 1873 | 1094 | 5054 |
Sachsen | 1875 | - | 92 |
Württemberg | 1873 | - | 376 |
Baden | 1873 | - | 349 |
Hessen | 1874 | 39 | 314 |
Elsaß-Lothringen | 1873 | 418 | 2650 |
Zusammen: | 2588 | 16![]() |
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Klosterbeere - Kloster
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* 22
Seite 9.858.mehr
Diese erwähnten Bestimmungen sind aber so gut wie rückgängig gemacht durch das Gesetz vom 19. April 1887, welches alle Orden wieder zuläßt, die sich der Seelsorge oder der Übung christlicher Nächstenliebe oder einem beschaulichen Leben widmen.
Ein ähnlicher Schlag wie in Italien und Deutschland hat die Klöster in Frankreich durch die Dekrete vom 19. März 1880 betroffen; die Zahl der nicht autorisierten, durch die Dekrete verurteilten Anstalten beträgt 384 mit 7444 Mönchen und wieder 602 Anstalten mit 14,003 Nonnen. Vorher gab es etwa 250,000 Mönche und Nonnen in Frankreich. In der Schweiz [* 23] befanden sich 1882 noch 88 Klöster, 546 Mönche, 2020 Nonnen mit einem Vermögen von 22 Mill. Frank.
Europa. Fluß- und Gebi
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* 24
Europa.Klöster in antikem Stil trifft man im Orient; dort bestehen sie noch, zwar meist leer an Geist und Gesinnung, aber in unveränderten Formen festhaltend an der Gewohnheit des Daseins und wohlthätig wirkend durch Gastfreundschaft und Pflege heiliger Stätten. Die in Europa [* 24] fast allein unangetastet gebliebenen Athosklöster (s. Athos) sind die merkwürdigste Reliquie dieser Art. Zählt man die verschiedenen Orden und Kongregationen zusammen, so erhält man die Summe von 504, von denen manche allerdings auf wenige Klöster beschränkt geblieben sind, andre dagegen zu einer und derselben Zeit mehrere Tausend Klöster gezählt haben.
Vgl. Weber, Die Möncherei oder geschichtliche Darstellung der Klosterwelt (2. Aufl., Stuttg. 1834, 3 Bde.);
Biedenfeld, Ursprung sämtlicher Mönchs- und Klosterfrauenorden (Weim. 1837, 2 Bde.; Supplement 1840);
Fehr, Geschichte der Mönchsorden (Tübing. 1845);
Montalembert, Les moines d'Occident (5. Aufl., Par. 1874-78, 7 Bde.);
Hinschius, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche in Preußen (Berl. 1874);
Dürrschmidt, Die klösterlichen Genossenschaften in Bayern [* 25] (Nördling. 1875);
E. Keller, Les congrégations religieuses en France (Par. 1880);
Marchand, Moines et nonnes; histoire, constitution, etc. (das. 1882);
A. Harnack, Das Mönchtum, seine Ideale und seine Geschichte (2. Aufl., Gießen [* 26] 1882).
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Kloster,
Klœsterli. Vom latein. claustrum;
bezeichnet Siedelungen, an denen entweder selbst ein Kloster stand oder die nahe einem solchen gelegen waren.
Kloster
(Kt. Bern, Amtsbez. Nieder Simmenthal, Gem. Därstetten).
734 m. Gemeindeabteilung mit dem Weiler Därstetten und einigen am Klosterbach zerstreut gelegenen Höfen;
500 m s. der Station Därstetten der Linie Spiez-Zweisimmen. 12 Häuser, 64 reform. Ew. Hier stand, vermutlich an der Stelle des jetzigen Pfarrhauses, ein schon im 12. Jahrhundert gestiftetes Augustinerkloster.
Kloster
(Kt. Zürich, Bez. Affoltern, Gem. Aeugst).
613 m. Weiler, im Aeugsterthal;
2 km n. Aeugst und 3,3 km nö. der Station Affoltern der Linie Zürich-Affoltern-Zug. 15 Häuser, 77 reform. Ew. Eine Seidenzwirnerei.
Ehemaliges Frauenkloster.
Kloster
(Beim) (Kt. Graubünden, Bez. Plessur, Kreis und Gem. Churwalden).
1212 m. Gruppe von 6 Häusern, am linken Ufer der Rabiusa und an der Strasse Chur-Lenzerheide-Tiefenkastel;
10 km s. Chur. 17 kathol. und reform. Ew. deutscher Zunge.
Viehzucht. Hier stand einst ein reiches Prämonstratenserkloster, das eine grosse geschichtliche Rolle gespielt hat. Im 12. Jahrhundert vom Ritter Rudolf von Rotenbrunnen gestiftet und von den Herren von Vatz reich beschenkt;
1472 völlig niedergebrannt, aber bald wieder aufgebaut.
Zuerst von Prioren, dann von Aebten geleitet, deren letzter 1599 starb.
Von dieser Zeit an wurde das Kloster mit seinen Gütern von Vögten verwaltet, die der Abt des Klosters Roggenburg in Schwaben ernannte. Es verarmte rasch, zerfiel in Trümmer und wurde nach der Zeit der Reformation in ein katholisches Pfarrhaus umgebaut.
Das Innere der im gotischen Stil gebauten schmucken Klosterkirche ist seit 1646 in zwei Hälften geteilt, deren eine dem katholischen und deren andere dem reformierten Gottesdienst eingeräumt wurde.
Kloster
(Im) (Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Plaffeien).
885 m. Gruppe von 7 Häusern, am linken Ufer der Sense und am Rand des Gemeindewaldes;
4 km sö. Plaffeien und 21 km sö. vom Bahnhof Freiburg. 44 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Wiesenbau und Viehzucht.
Holzhandel. Strohflechterei.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Kloster
(lat. claustrum, «verschlossener Ort», auch monasterium, coenobium), Gebäude, in dem Mönche oder Nonnen gemeinsam und nach gewissen Statuten (Regeln) leben. Nur die röm.-kath., griech.-kath. und armenische Kirche haben Kloster, während die prot. Kirche sie verwirft. Die den gleichen Statuten folgenden Kloster bilden einen Klosterorden. (S. Orden, geistliche.) Die nächste unmittelbare Aufsicht über ein Kloster wird durch einen vom Ordenskapitel oder vom Bischofe dazu bestimmten Vorgesetzten geführt, der Abt (Äbtissin), Prior (Priorin), Propst (Pröpstin, Domina), Superior, Rektor, Guardian heißt und im Sinne des kanonischen Rechts Prälat ist.
Die höhere Instanz bilden die Kapitel. Die Kloster einer Diöcese stehen unter dem Bischofe, viele aber unter dem Ordensgeneral, der dem päpstl. Stuhle verantwortlich ist (exemte oder eximierte Kloster), auch Visitatoren als Stellvertreter ernennen kann. Die Geschäfte für die Klosterverwaltung sind unter die Klosterglieder verteilt (Klosteroffizialen). Dahin gehören der Pförtner, Ökonom, Bibliothekar, Lektor, Kellermeister, Cirkator (Aufseher über die Arbeits- und Schlafsäle), Novizenmeister. Unter sich begrüßen sich die Mönche mit dem Ausdrucke Bruder (Frater), die Nonnen mit Schwester (Soror); ein Mönch, der die Priesterweihe erhalten hat, heißt Vater (Pater), der Priester, der als Geistlicher im Kloster thätig ist, der Klostergeistliche.
Geschichtliches. Die Kloster haben ihren Ursprung in dem den Völkern des Orients eigenen Hange zur Beschaulichkeit und in der orient. Anschauung von der Verdienstlichkeit der Weltflucht für den Himmel. So finden sich schon in der vorchristl. Zeit in den verschiedensten orient. Ländern Einsiedler (s. Anachoreten), und an dieses heidn. Anachoretentum hat sich das christliche angeschlossen. Die ersten eigentlichen Kloster entstanden im 4. Jahrh. aus gemeinsamen Ansiedelungen solcher Anachoreten in den Wüsten Oberägyptens.
Palästina
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* 27
Palästina.Als Vater des Mönchtums gilt der heil. Antonius (s. d.). Die erste Klosterregel stammt von Pachomius (s. d.). Seine auf der Nilinsel Tabennä gegründete Mönchskolonie bestand aus mehrern nahe beieinander liegenden Häusern, in deren jedem eine Anzahl Mönche in Zellen wohnte und das unter einem Vorsteher stand. Anfangs wählten das Klosterleben nur Männer freiwillig, doch hatte schon Pachomius auch Frauenklöster gestiftet. Der Ruf höherer Heiligkeit des klösterlichen Lebens lockte bald auch anderwärts, wie in Palästina, [* 27] Syrien und Armenien zur Nachfolge.
Einen ernstern religiösen Geist hat erst der heil. Basilius (s. d.) um 375 in das klösterliche Leben eingeführt. Seine Klosterregel wird jetzt noch in den griechischen Kloster von den Nestorianern, Melchiten, Georgianischen Religiosen und Religiosinnen und von den armenischen Mönchen und Nonnen befolgt. Doch gab es im 4. und 5. Jahrh. noch keine eigentlichen Klostergelübde. Das orient. Mönchstum zeichnet sich aus durch seine absolute Unfruchtbarkeit für das Leben.
Bei weitem die wenigsten benutzten das Klosterleben zu theol. und philos. Studien. Dem Abendlande wurde das Klosterleben erst durch Ambrosius und durch die Schilderungen des Hieronymus und Rufinus empfohlen. Ambrosius soll ein Kloster bei Mailand [* 28] gegründet haben; bald darauf entstanden Mönchs- und Nonnenklöster in Rom, [* 29] auf den Inseln an der Westküste von Italien und an der Küste von Dalmatien. Martin (s. d.), Bischof von Tours, [* 30] gründete zuerst ein Kloster in Frankreich. Augustinus gründete klösterliche Vereine von Klerikern in Afrika.
Eine neue Epoche begann für das Klosterleben im 6. Jahrh. durch Benedikt (s. d.) von Nursia, der auch die Verpflichtung der Mönche auf die drei Klostergelübde (s. d.) einführte. Seiner zweckmäßigen Regel ist es vornehmlich zuzuschreiben, daß die Kloster Wohnsitze der Frömmigkeit, des Fleißes, der Mäßigkeit, namentlich aber durch Aufbewahrung und Vervielfältigung der litterar. Schätze des klassischen und kirchlichen Altertums, durch Jugenderziehung (Klosterschulen, s. d.) und Pflege der Wissenschaften und Künste Pflanzstätten der mittelalterlichen Kultur geworden sind. Auch um den Anbau des Bodens und um die Bekehrung der german. und slaw. Völkerschaften haben sich die Kloster große Verdienste erworben. Seit dem 10. Jahrh. nahmen die Mönche, die als ein besonderer geistlicher Stand
Kloster [unkorrigiert]
![Bild 60.429: Kloster [unkorrigiert] Bild 60.429: Kloster [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/60/60_0429.jpeg)
* 31
Seite 60.429.^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.] ¶
forlaufend
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(religiosi) betrachtet wurden, zahlreiche Laienbrüder (s. Laien) zur Verrichtung niederer Dienste, namentlich aber zur Ausübung der verschiedenen Handwerke, in ihren Mauern auf. Zur Förderung dieser ihrer gemeinnützigen Thätigkeit wurden die Kloster mit Vorrechten aller Art ausgestattet. Je mehr aber ihr Reichtum und Ansehen wuchs, desto rascher gerieten sie in Verfall. Durch die unter den fränk. Königen eingerissene Gewohnheit, Kloster ihrer Einkünfte wegen an Grafen und Herren zu verschenken, kamen sie unter die Herrschaft von Laienäbten (s. d.), die, nur auf den Genuß der Einkünfte bedacht, nichts zur Aufrechterhaltung der Zucht thaten. So schlichen sich allmählich Müßiggang, Schwelgerei und andere Laster in die Kloster ein.
Das von Chrodegang im 8. Jahrh. eingeführte kanonische Leben (monasteria canonicorum) suchte diesem Verfalle vorzubeugen, und von den durch Karl d. Gr. zur bessern Bildung der Geistlichkeit gestifteten Klosterschulen wußten einige den Ruhm ihrer Gemeinnützigkeit auch im 9. und 10. Jahrh. zu behaupten. Dem allgemein empfundenen Bedürfnisse einer Reform suchte zuerst das Kloster zu Cluny (s. d.) in Burgund abzuhelfen. Viele in Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland ließen sich nach diesem Muster reformieren; andere, wie die Kongregation von Citeaux (s. Cistercienser), gaben der Regel Benedikts eine neue Gestalt und stifteten im 11. und 12. Jahrh. mehrere Orden mit Filialklöstern.
Durch die Reformation verminderte sich die Zahl der Kloster beträchtlich; die prot. Fürsten zogen die Güter der verlassenen Kloster zum Fiskus oder verwendeten sie zur Gründung öffentlicher Bildungsanstalten, zu Pfründen angesehener Geistlicher, auch wohl zur Versorgung adeliger Fräulein. Auch in den kath. Ländern sanken die Kloster unter dem Einfluß eines neuen Zeitgeistes immer mehr in der Meinung des Volks. Kaiser Joseph II. hob 1781 die Kloster einiger Orden ganz auf und schränkte die übrigen auf eine bestimmte Zahl von Religiösen ein. In Frankreich wurde 2. Nov. 1789 die Abschaffung aller und Orden beschlossen.
Neapel (Provinz, Stadt
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Neapel.Diesem Beispiele folgten die dem franz. Reiche einverleibten oder unter seiner Schutzherrschaft stehenden Länder. Kaum war jedoch Pius VII. in Rom wieder eingezogen, als er die in Italien während der franz. Herrschaft aufgehobenen Kloster wiederherstellte. Durch Konkordate mit Frankreich, Neapel [* 32] und Bayern sicherte er das Fortbestehen der in diesen Ländern noch erhaltenen und die teilweise Wiederherstellung der aufgehobenen Kloster. Bald nahm die Zahl der und ihrer Insassen in Österreich, Frankreich, Portugal, Spanien und Italien von neuem zu. In Portugal wurden die Kloster zwar durch Dekret vom 28. Mai 1834, in Spanien durch Dekret vom 9. Mai 1837 aufgehoben; aber diese Aufhebungsdekrete wurden bald wieder rückgängig gemacht.
Namentlich seit 1850 vermehrten sich die klösterlichen Niederlassungen überall sehr; so in Österreich seit dem Konkordat von 1855, vor allem aber in Frankreich unter Napoleon III. und dann wieder unter der Präsidentschaft Mac-Mahons. In Frankreich, das zu Anfang des 19. Jahrh. gar keine Nonnen zählte, gab es schon vor der Julirevolution wieder 22000 und 1878 128000. In Preußen hatte sich die Zahl der Mönche und Nonnen seit 1850 verzehnfacht; 1873 zählte man hier 1037 Mönche und 8011 Nonnen, in Bayern 1094 Mönche und 5054 Nonnen, im ganzen Deutschen Reiche gegen 20000 Ordensmitglieder.
Auch in England und Irland wurden neue Kloster gegründet. Energische Maßregeln gegen das Klosterwesen wurden zuerst in Italien infolge der polit. Umwälzungen seit 1859 ergriffen. Nachdem man zuerst die auf die um Wissenschaft und Krankenpflege verdienten beschränkt und namentlich die Bettelorden aufgelöst hatte, hob 1866 ein Gesetz alle Kloster ohne Unterschied auf. Danach wurden auch in Preußen infolge des Gesetzes vom 31. Mai 1875 sämtliche geistliche Orden und ordensähnliche Kongregationen mit Ausnahme derer, die sich mit Krankenpflege beschäftigten, aufgehoben.
Griechenland
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Griechenland.Jedoch läßt das Gesetz vom 29. April 1887 auch solche Orden zu, die sich der Seelsorge oder einem beschaulichen Leben widmen, nur bedarf es im einzelnen Fall einer Genehmigung der Minister des Innern und des Kultus. Seitdem hat die Zahl der Kloster bedeutend zugenommen. In Frankreich knüpft das Dekret vom 30. März 1880 die staatliche Autorisation der Kloster an erschwerende Bedingungen und verfügt die Räumung der nicht autorisierten. In Rußland ist die Zahl der Kloster beschränkt. In Griechenland [* 33] wurden 1835 auf Antrag der permanenten Synode alle Nonnenklöster bis auf drei, deren Bewohner über 40 Jahr alt sein müssen, aufgehoben.
Litteratur. Musson, Pragmatische Geschichte der vornehmsten Mönchsorden (deutscher Auszug von Crome, 10 Bde., Lpz. 1774-84);
C. I. Weber, Die Möncherei oder geschichtliche Darstellung der Klosterwelt (2. Aufl., 4 Bde., Stuttg. 1835);
F. von Biedenfeld, Ursprung, Aufleben, Größe, Herrschaft, Verfall und jetzige Zustände sämtlicher Mönchs- und Klosterfrauenorden (2 Bde., mit Suppl., Weim. 1837 u. 1839);
Henrions Geschichte der Mönchsorden, frei bearbeitet von Fehr (Tüb. 1845);
Montalembert, Les moines d’Occident (5. Aufl., 7 Bde., Par. 1874-77);
Hinschius, Die Orden und Kongregationen der kath. Kirche in Preußen (Berl. 1874);
Weingarten, Der Ursprung des Mönchtums (Gotha 1877);
E. Keller, Les congrégations religieuses en France (1880);
Harnack, Das Mönchtum, seine Ideale und Geschichte (Gieß. 1881; 3. Aufl., ebd. 1886);
Bertouch, Kurzgefaßte Geschichte der geistlichen Genossenschaften (Wiesb. 1888). Die bauliche Anlage der in früher Zeit lernt man am besten aus dem zu Anfang des 9. Jahrh. geschaffenen Plan für jenes von St. Gallen kennen. (Vgl. F. Keller, Bauriß des Kloster St. Gallen, Zür. 1844.) Den Mittelpunkt bildete die Klosterkirche, welche der Regel nach mit dem Chor nach Osten liegt. An die Südseite legt sich der Kreuzgang an. An diesen lehnt sich östlich der Winterspeisesaal (Calefactorium) und darüber der Schlafsaal (Dormitorium), südlich der Speisesaal (Refectorium), westlich der Weinkeller und Vorratsspeicher. Um diesen Gebäudeteil und seine Nebenbauten legt sich ein zweiter Ring: das Pilgerhaus, Pferde- und Ochsenställe, die Werkstätten und Scheuern, alles das, was zur Verwaltung des Kloster gehört. Im Osten stößt an die Kirche die Schule und der Kapitelsaal mit eigener Kapelle und zwei kleinen Kreuzgängen, der Kirchhof und der Garten, [* 34] gegen Norden [* 35] das Abthaus, das Schülerhaus, das Gasthaus. Dieses System blieb in der Hauptsache während des ganzen Mittelalters beibehalten. Namentlich die Cistercienser bildeten es aus, das beweist z. B. die Abtei Clairvaux in Frankreich. Als Beispiel mag das trefflich erhaltene Kloster Maulbronn gelten. Der Kapitelsaal mit der Kapelle ist an die Ostseite des Kreuzganges gerückt, die Wirtschaftsgebäude liegen ent- Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen. ¶