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Koburg - Koch

Bild 9.899: Koburg - Koch
Seite 9.899.
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5 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Koch# bei naturwissenschaftl. Namen für Wilhelm Daniel Joseph Koch (s. d. 4) oder Karl Koch (s. d. / 45
Koch _2# 1) Heinrich Gottfried, Schauspieler und Theaterunternehmer, geb. 1703 zu Gera, studierte einige / 2274
Koch _3# Robert, Mediziner. Über seine bakteriologischen Forschungen s. (außer Art. "Bakterien / 14
Koch _4# 1) Jos., Edler von Langentreu, Männergesangskomponist, geb. 7. Dez. 1833 zu Wien, lebt daselbst / 351
Koch _51) Georg, Zeichner und Lithograph, geb. 19. Dez. 1819 zu Kassel, wurde zuerst Schriftlithograph, / 216

Seite 9.899

Koch

4 Seiten, 2'900 Wörter, 20'949 Zeichen

Geschichte — Historik und Historiker — Deutsche

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Titel
Elemente zu Koch:

1) Heinrich Gottfried, Schauspieler und Theaterunternehmer

2) Christoph Wilhelm von, ausgezeichneter Historiker und Publizist

3) Joseph Anton, Maler und Radierer

4) Wilhelm Daniel Joseph

5) Christian Friedrich, juristischer Praktiker

6) Eduard Emil, Hymnolog

7) Karl, Botaniker, geb. 6. Juni 1809 auf dem Ettersberg bei Weimar

8) Karl Friedrich, Sprachforscher

9) Robert, Mediziner, geb. 11. Dez. 1843 zu Klausthal

Koch,



Koch

Bild 9.900: Koch
* 8 Seite 9.900.

1) Heinrich Gottfried, Schauspieler und Theaterunternehmer, geb. 1703 zu Gera, [* 5] studierte einige Jahre Jurisprudenz in Leipzig, [* 6] trat 1728 in die Neubersche Gesellschaft daselbst ein, in der er nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Theaterdichter und Dekorationsmaler eins der wertvollsten Mitglieder war (auch von Lessing hoch geschätzt), wandte sich 1748 nach Wien [* 7] und gründete 1749 eine eigne Gesellschaft in Leipzig, die unter anderm 1756 Lessings »Miß Sara Sampson« zum erstenmal zur

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Aufführung brachte. Als sich dieselbe 1756 bei Ausbruch des Kriegs auflöste, trat an die Spitze der Schauspielertruppe in Hamburg [* 9] (deren Mitglied Ekhof war),

kehrte aber 1766 nach Leipzig zurück, wo er das neuerbaute Schauspielhaus mit E. Schlegels »Hermann« eröffnete. 1768 begab er sich auf Einladung der Herzogin Amalie nach Weimar, [* 10] 1770 wieder nach Leipzig und von da nach Berlin, [* 11] wo er 3. Jan. 1775 starb. Kochs ernstes Streben ging dahin, das deutsche Theater [* 12] zu einer wirklichen Kunstanstalt zu erheben. An die Stelle der bisher beliebten faden Burlesken setzte er sogen. Intermezzos oder Zwischenspiele, kurze musikalisch-dramatische Darstellungen, die sich lange in Gunst erhielten, und führte 1752 in Leipzig die erste komische Operette (»Der Teufel ist los«, von Chr. F. Weiße) zu Gottscheds Leidwesen mit unerhörtem Beifall auf.

Straßburg

Bild 15.371b: Straßburg
* 13 Straßburg.

2) Christoph Wilhelm von, ausgezeichneter Historiker und Publizist, geb. 9. Mai 1737 zu Buchsweiler im Elsaß, studierte zu Straßburg [* 13] die Rechte und Geschichte, übernahm nach dem Tod Schöpflins die Verwaltung der von demselben hinterlassenen Bibliothek sowie die Leitung der von Schöpflin gegründeten Lehranstalt des Staatsrechts und der damit verwandten Wissenschaften und ward 1779 zum Professor des deutschen Staatsrechts daselbst ernannt sowie 1780 von Joseph II. in den Reichsadelstand erhoben.

Nach Ausbruch der Revolution ging er 1789 als Deputierter der Elsässer Protestanten nach Paris [* 14] und erlangte von der Konstituierenden Versammlung durch das Dekret vom 17. Aug. 1790 die Anerkennung der bürgerlichen und religiösen Rechte des protestantischen Elsaß. In der gesetzgebenden Nationalversammlung, zu deren Mitglied er vom Departement des Niederrheins gewählt war, zeichnete er sich durch standhafte Verteidigung der Grundsätze des Rechts und der Ordnung aus, lebte während der Herrschaft des Konvents in Straßburg, wo er die Jakobiner bekämpfte, und kam dadurch in Haft, aus der ihn erst Robespierres Fall befreite.

Seit 1795 hielt er wieder seine Vorlesungen. Durch einen Senatsbeschluß von 1802 ward er zum Mitglied des Tribunats ernannt. 1810 ward er Mitglied des Generalkonsistoriums und Ehrenrektor der Universität. Er starb 25. Okt. 1813 in Straßburg. Von seinen Schriften nennen wir: »Tableau des révolutions de l'Europe dans le moyen-âge« (Laus. 1771; neue Aufl., Par. 1809, 3 Bde.; das. 1813, 4 Bde.),

von Schöll bis auf die Restauration der Bourbonen fortgeführt (Straßb. 1790, 3 Bde.);

»Sanctio pragmatica Germanorum illustrata« (1789);

»Abrégé de l'histoire des traités de paix depuis la paix de Westphalie« (Basel [* 15] 1797, 4 Bde.);

»Tables des traités entre la France et les puissances étrangères, depuis la paix de Westphalie jusqu'à nos jours« (das. 1802, 2 Bde.),

ebenfalls von Schöll vervollständigt (Par. 1817-18, 15 Bde.);

»Tables généalogiques des maisons souveraines du Nord et de l'Ouest de l'Europe« (Straßb. 1782, Par. 1802).

Stuttgart

Bild 15.408a: Stuttgart
* 16 Stuttgart.

3) Joseph Anton, Maler und Radierer, geb. 27. Juli 1768 zu Obergibeln bei Elbigenalp im Tiroler Lechthal, war erst Hirtenknabe, kam 1785 durch Empfehlung des Bischofs Umgelder auf die Karlsschule zu Stuttgart, [* 16] entfloh aber 1791 der strengen Zucht und gelangte nach längerm Aufenthalt in Straßburg und der Schweiz [* 17] 1795 nach Rom, [* 18] wo er mit Carstens bekannt wurde, an dessen klassizistische Richtung er sich anschloß. In der Landschaft waren außerdem Poussin und Claude Lorrain seine Vorbilder.

Peru, Ecuador, Kolumbi

Bild 12.884a: Peru, Ecuador, Kolumbien u. Venezuela
* 20 Peru.

Da er seine Landschaften mit Figuren aus der Mythologie und der Heldengeschichte staffierte und erstere mit den Figuren in Einklang brachte, wurde er der Schöpfer der neuern heroischen oder historischen Landschaft. In den ersten Jahren seines Aufenthalts in Rom radierte er die Blätter zu Carstens' »Les Argonautes, selon Pindare, Orphée et Apollonius de Rhode« (Rom 1799). Auch radierte er 20 Blätter italienischer Landschaften sowie ein großes Blatt, [* 19] den Schwur der Franzosen bei Millesimo darstellend, und zeichnete 14 Blätter nach Dante und 36 nach Ossian. Im J. 1805 lieferte er zu einem Teil der Werke A. v. Humboldts die Ansichten, z. B. von Peru, [* 20] den Kordilleren etc. Dieser Zeit gehören auch die Landschaften mit dem Opfer Noahs (München, [* 21] Pinakothek), mit Hylas, Polyphem, Nausikaa, Apollon, [* 22] Diana und Macbeth und den Hexen, der Schmadribachfall und der Tiroler Landsturm an. 1812 trieb ihn Mangel an Verdienst nach Wien, wo er bis 1815 eine ausgedehnte Thätigkeit entfaltete.

Hof (meteorologisch) -

Bild 59.246: Hof (meteorologisch) - Hofburgwache
* 23 Hof (meteorologisch) - Hofburgwache.

Hier entstanden die Landschaften: Kloster San Francesco bei Civitella, Olevano und das Tiberthal. Nach Rom zurückgekehrt, malte er dort unter anderm vier Fresken im Dantezimmer der Villa Massimi (1824-29). Er war Jahrzehnte hindurch der Mittelpunkt des deutschen Kunstlebens in Rom und übte durch seine originelle Persönlichkeit einen bedeutenden Einfluß auf die jüngere Generation. Sein derber Humor und seine Kampfeslust spiegeln sich in der satirischen, gegen unberechtigte Kritik und falsche Kunstkennerschaft gerichteten Schrift »Moderne Kunstchronik oder die rumfordische Suppe, gekocht und geschrieben von J. A. Koch« (Stuttg. 1834). In seinen letzten Jahren litt er bittere Not. Eine ihm beim Wiener Hof [* 23] durch Cornelius ausgewirkte Pension konnte er nur kurze Zeit genießen, da er bereits 12. Jan. 1839 in Rom starb.

Vgl.   Frimmel, Jos. Ant. (in Dohmes »Kunst und Künstler des 19. Jahrhunderts«, Leipz. 1884).

4) Wilhelm Daniel Joseph, Botaniker und einer der berühmtesten Floristen, geb. 5. März 1771 zu Kusel, studierte in Jena [* 24] und Marburg [* 25] Medizin und erhielt 1795 das Physikat zu Trarbach und 1798 das von Kaiserslautern. [* 26] Daneben beschäftigte er sich eifrig mit Naturgeschichte. Zunächst gab er »Entomologische Hefte« (Frankf. 1803, 2 Lfgn.) heraus, dann schrieb er mit Zitz eine Flora der Pfalz: »Catalogus plantarum florae palatinae« (1814),

und besorgte die neue Bearbeitung von Rohlings »Deutschlands [* 27] Flora«. 1824 ward er als Professor der Medizin und Botanik nach Erlangen [* 28] berufen, wo er 14. Nov. 1849 starb. Sein Hauptwerk ist die »Synopsis florae germanicae et helveticae« (Frankf. a. M. 1837; 3. Aufl., Leipz. 1857),

welche auch im Auszug erschien als »Taschenbuch der deutschen und schweizer. Flora« (8. Aufl. von Hallier, das. 1881).



Koch

Bild 9.901: Koch
* 33 Seite 9.901.

5) Christian Friedrich, juristischer Praktiker, Neubegründer der preußischen Rechtswissenschaft, geb. 9. Febr. 1798 zu Mohrin in der Neumark, studierte die Rechte in Berlin, ward 1825 Kammergerichtsreferendar, 1828 Assessor des Appellationsgerichtshofs zu Köln, [* 29] 1829 des Oberlandesgerichts zu Marienwerder, [* 30] 1832 Direktor des Land- und Stadtgerichts zu Kulm, 1834 zu Großglogau, 1835 Oberlandesgerichtsrat zu Breslau, [* 31] 1840 Direktor des Land- und Stadtgerichts zu Halle a. S. und 1841 des Fürstentumsgerichts zu Neiße. [* 32] Nach Übernahme des Justizministeriums durch Bornemann (1848) von diesem nach Berlin berufen, um die neue Zivilprozeßordnung zu entwerfen, fungierte er eine Zeitlang als Hilfsarbeiter beim Obertribunal, mußte jedoch bei der Durchführung der Gerichtsorganisation

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als Kreisgerichtsdirektor in seine alte Stellung zurückkehren. 1854 in den Ruhestand versetzt, lebte er auf seinem Rittergut Blumenthal bei Neiße und nach dessen Veräußerung in Neiße, wo er 21. Jan. 1872 starb, nachdem er während der Konfliktszeit als Abgeordneter eines schlesischen Wahlkreises und Mitglied der Fortschrittspartei vorübergehend am öffentlichen Leben teilgenommen hatte. Ein Schüler Savignys, hat Koch durch zahlreiche Schriften auf Theorie und Praxis des preußischen Rechts einen bestimmenden Einfluß ausgeübt und die preußische Rechtswissenschaft auf historischer Grundlage neu geschaffen.

Schon seine Erstlingsarbeit: »Versuch einer systematischen Darstellung der Lehre [* 34] vom Besitz nach preußischem Recht im Vergleich mit dem gemeinen Recht« (Berl. 1826; 2. Aufl., Bresl. 1839),

fand die allgemeinste Anerkennung und begründete seinen Ruf als Reformator der preußischen Rechtslitteratur. Hierauf folgte sein wissenschaftlich bedeutendstes Werk: »Das Recht der Forderungen nach gemeinem und preußischem Recht« (Bresl. 1836-43, 3 Bde.; 2. Aufl., Berl. 1858-59),

womit die »Lehre von dem Übergang der Forderungsrechte« (Bresl. 1837) zu verbinden ist. Eine dogmatische Bearbeitung des gesamten preußischen Zivilrechts unternahm in dem bahnbrechenden »Lehrbuch des preußischen gemeinen Privatrechts« (Berl. 1845, 2 Bde.; 3. Aufl. 1857-58),

dem er später noch »Das preußische Erbrecht, aus dem gemeinen deutschen Recht entwickelt« (das. 1865-67) hinzufügte. Auch die Reform der Gerichtsverfassung und des Prozesses bahnte er durch die Schrift »Preußens [* 35] Rechtsverfassung, und wie sie zu reformieren sein möchte« (Bresl. 1843, Forts. 1844) sowie durch sein Lehrbuch »Das preußische Zivilprozeßrecht« (Bd. 1, Berl. 1847; 2. Aufl. 1854; Bd. 2, 6. Aufl. 1871) an. Wie er 1838 als Mitbegründer des sogen. »Fünfmännerbuchs« die »Ergänzungen und Erläuterungen der preußischen Rechtsbücher« ins Leben gerufen hatte, so entfaltete er in spätern Jahren eine hervorragende kommentierende Thätigkeit. Die bedeutendsten Arbeiten dieser Art sind: die »Prozeßordnung nach ihrer heutigen Geltung« (Berl. 1851, 6. Aufl. 1871) und das »Allgemeine Landrecht für die preußischen Staaten, mit Kommentar« (das. 1852-55, 4 Bde. mit Register; 8. Aufl. 1883 ff.);

»Das Wechselrecht nach den Grundsätzen der allgemeinen deutschen Wechselordnung« (Bresl. 1850);

»Die preußische Konkursordnung« (Berl. 1855, 2. Aufl. 1867);

»Allgemeine Hypothekenordnung« (das. 1856);

»Allgemeines deutsches Handelsgesetzbuch« (das. 1863, 2. Aufl. 1868; Nachtrag 1872);

»Allgemeines Berggesetz für die preußischen Staaten« (das. 1870).

Eine unmittelbar praktische Richtung verfolgte in der »Anleitung zum Referieren« (Marienw. 1832, 2. Aufl. 1836),

in dem »Formularbuch für instrumentierende Gerichtspersonen und Notarien« (Bresl. 1844; 8. Aufl., Berl. 1870) und in der »Anleitung zur preußischen Prozeßpraxis« (das. 1860-61, 2 Bde.). Endlich ist zu erwähnen seine »Beurteilung der ersten 10 Bände Entscheidungen des Obertribunals« (Berl. 1847),

worin er für größere Unabhängigkeit der Rechtsprechung von der Judikatur des höchsten Gerichtshofs eintrat, und das von ihm gegründete »Schlesische Archiv für die praktische Rechtswissenschaft« (Bresl. 1837-46, 6 Bde.).

Vgl.   Behrend, Christ. Friedr. Koch (Berl. 1872).

Heije - Heilbronn

Bild 8.291: Heije - Heilbronn
* 36 Heilbronn.

6) Eduard Emil, Hymnolog, geb. 30. Jan. 1809 auf dem Lustschloß Solitüde bei Stuttgart, wurde 1837 Pfarrer in Groß-Aspach bei Marbach, 1847 Stadtpfarrer in Heilbronn, [* 36] 1864 Pfarrer in Erdmannhausen und starb 27. April 1871 in Stuttgart. Er machte sich durch seine »Geschichte des Kirchenliedes und Kirchengesangs der christlichen, insbesondere der deutschen evangelischen, Kirche« (3. Aufl., Stuttg. 1866-76, 8 Bde.) einen Namen.

7) Karl, Botaniker, geb. 6. Juni 1809 auf dem Ettersberg bei Weimar, studierte in Jena und Würzburg, [* 37] habilitierte sich 1834 in Jena als Privatdozent und unternahm 1836-38 eine Reise durch Rußland nach dem kaukasischen Isthmus, welche er in 2 Bänden (Stuttg. 1842-43) beschrieb. Die Frucht einer zweiten Reise nach Kleinasien, Armenien, Kurdistan, dem östlichen Transkaukasien und der Krim [* 38] (1843-44) sind die Werke: »Wanderungen im Orient« (Weim. 1846-1847, 3 Bde.);

»Die kaukasische Mililurstraße, der Kuban und die Halbinsel Taman« (Leipz. 1851, auch ins Englische [* 39] und Holländische [* 40] übersetzt);

»Der Zug der Zehntausend nach Xenophons Anabasis« (das. 1850).

Die botanische Ausbeute seiner Reisen verarbeitete er in den »Beiträgen zu einer Flora des Orients« (Halle u. Berl. 1848-54, 6 Hefte); auch gab er eine Karte von dem kaukasischen Isthmus und von Armenien (Berl. 1850, 4 Blatt) heraus. Er wurde 1836 zum außerordentlichen Professor der Botanik in Jena ernannt, siedelte jedoch 1847 nach Berlin über, habilitierte sich an der dortigen Universität und wurde einige Jahre später zum außerordentlichen Professor ernannt.

Zugleich übernahm er das Generalsekretariat bei dem Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den königlich preußischen Staaten und gab von 1858 bis 1872 dessen »Wochenschrift für Gärtnerei und Pflanzenkunde« heraus. Nach der Gründung der landwirtschaftlichen Akademie in Berlin (1859) erhielt er an derselben die Professur der Botanik. Er starb 25. Mai 1879 in Berlin. Sein Hauptwerk ist die »Dendrologie« (Erlang. 1869-72, 2 Bde.),

welchem sich »Vorlesungen über Dendrologie« (Stuttg. 1875) und »Die deutschen Obstgehölze« (Berl. 1876) anschlossen. Koch hat auf die Entwickelung des Gartenbaues großen Einfluß ausgeübt; er stand seit 1848 zu dem Fürsten Pückler-Muskau in innigen Beziehungen und war bei der Anlage des Parks von Branitz mit thätig. Von seinen Schriften sind noch zu nennen: »Hortus dendrologicus« (Berl. 1853-1854, 2 Tle.);

»Die Weißdorn- und Mispelarten« (das. 1854);

»Bildende Gartenkunst und Pflanzenphysiognomik« (das. 1859);

»Die botanischen Gärten« (das. 1860);

Griechenland

Bild 7.696a: Griechenland
* 41 Griechenland.

»Die Bäume und Sträucher des alten Griechenland« [* 41] (Stuttg. 1879, 2. Aufl. 1884);

»Der Kaukasus. Landschafts- und Lebensbilder« (aus dem Nachlaß, Berl. 1882).

8) Karl Friedrich, Sprachforscher, geb. 15. Nov. 1813 zu Berka im Weimarischen, studierte 1832-35 in Jena Theologie, übernahm dann ein Erziehungsinstitut in Eisenach [* 42] und widmete sich fortan ausschließlich der Pädagogik. Er starb als Professor am Realgymnasium zu Eisenach 5. Sept. 1872. Koch wandte sich besonders der grammatischen Seite des Sprachunterrichts zu und suchte die Resultate der historischen Forschungen J. Grimms, soweit sie zum Verständnis der jetzigen Sprachformen nötig sind, in einer für den Schulgebrauch geeigneten Form darzulegen. So entstand seine durch übersichtliche Anordnung des Stoffes ausgezeichnete »Deutsche [* 43] Grammatik nebst Typen und Figuren« (Jena 1860, 5. Aufl. 1873),

welcher die »Deutsche Elementargrammatik« (4. Aufl., das. 1868) nachfolgte. Andre Werke von ihm sind: »Historische Grammatik der englischen Sprache« [* 44] (Götting. 1863-69, 3 Bde.) und »Linguistische Allotria; Laut-, Ablaut- und Reimbildungen der

Fortsetzung Koch: → Seite 9.902 || lischen Sprache" (aus dem Nachlaß hrsg. von Wilhelm, Eisen. 1874).

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Koch,

Robert, Mediziner.

Über seine bakteriologischen Forschungen s. (außer Art. »Bakterien«, »Medizinischer Kongreß«) Tuberkulose.

Koch,

1) Jos., Edler von Langentreu, Männergesangskomponist, geb. 7. Dez. 1833 zu Wien, lebt daselbst als Beamter. Schrieb viele heitere Männerchöre (»Das fehlerfreie Quartett«, »Viel' Köpf', viel' Sinn'« etc.).

Danzig (Beschreibung d

Bild 4.538: Danzig (Beschreibung der Stadt)
* 45 Danzig.

2) Richard, Präsident der deutschen Reichsbank, geb. 15. Sept. 1834 zu Kottbus, studierte 1851-1853 in Berlin, war 1862-65 Richter am Stadt- und Kreisgericht zu Danzig, [* 45] dann am Stadtgericht zu Berlin, seit 1867 Stadtgerichtsrat. Nachdem er von Anfang 1868 bis Juli 1870 als Schriftführer der norddeutschen Zivilprozeßkommission fungiert, wurde Koch im Oktober 1870 in das königlich preußische Hauptbankdirektorium berufen, im Mai 1871 zum Geheimen Finanzrat und Hauptbankjustitiarius ernannt, trat dann 1876 zur Reichsbank über, an deren Entwickelung, namentlich bei Einrichtung ihres Giro-, Check- und Abrechnungsverkehrs, er vielfach thätigen Anteil nahm. 1876 zum Geheimen Oberfinanzrat befördert, erhielt Koch, der 1886 von der Universität Heidelberg [* 46] ehrenhalber zum Dr. juris promoviert worden war, im Mai 1887 die neuerrichtete Stelle eines Vizepräsidenten des Reichsbankdirektoriums, seit 1888 mit dem Rang eines Wirklichen Geheimen Oberfinanzrats, und wurde nach dem Tode v. Dechends (30. April 1890) zum Präsidenten des Reichsbankdirektoriums ernannt. Er veröffentlichte außer zahlreichen Aufsätzen in juristischen Zeitschriften und Artikeln in v. Holtzendorffs »Rechtslexikon«, Endemanns »Handbuch des Handelsrechts«, v. Stengels »Wörterbuch des Verwaltungsrechts«, Conrads »Handwörterbuch der Staatswissenschaften« sowie mehreren Vorträgen über Giroverkehr, Checkgesetz: »Zur Reform des preußischen Konkursrechts« (Berl. 1868);

»Über die Zulässigkeit der Beschlagnahme von Arbeits- und Dienstlöhnen« (das. 1869);

»Abrechnungsstellen in Deutschland [* 47] und deren Vorgänger« (Stuttg. 1883);

»Die Reichsgesetzgebung über Münz- und Bankwesen etc.« (2. Aufl., Berl. 1890);

»Geld und Wertpapiere« (in den »Beiträgen zur Erläuterung des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuches«, Heft 4, das. 1889);

ferner mit Struckmann: »Die Zivilprozeßordnung für das Deutsche Reich etc. erläutert« (5. Aufl., das. 1886) und »Die preußischen Ausführungsgesetze zu den Reichsjustizgesetzen« (2. Aufl., das. 1881).



Kohlenoxyd - Kollewyn

Bild 18.502: Kohlenoxyd - Kollewyn
* 48 Seite 18.502.

Koch ist seit 1882 auch Vorsitzender der juristischen Gesellschaft zu Berlin. Während seiner Thätigkeit bei der Reichsbank hat er zahlreichen, von der Reichsregierung berufenen Gesetzgebungskommissionen, z. B. über das von ihm angeregte (nicht zu stande

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gekommene) Pfandbriefgesetz, die Aktienrechtsnovelle, das in Vorbereitung begriffene Lagerhaus- und Warrantgesetz, angehört. Der im J. 1882 veröffentlichte »Entwurf eines Checkgesetzes für das Deutsche Reich« ist, wie man allgemein annimmt, von ihm verfaßt.

Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882

Koch,



Köckert - Koken

Bild 39.311: Köckert - Koken
* 49 Seite 39.311.

1) Georg, Zeichner und Lithograph, geb. 19. Dez. 1819 zu Kassel, wurde zuerst Schriftlithograph, besuchte daneben die dortige Akademie, zeichnete dann Bildnisse nach dem Leben auf Stein und fand durch diese Arbeiten große Anerkennung. 1853 wurde er Lehrer an der dortigen Akademie und widmete sich namentlich der Anfertigung größerer Lithographien nach ältern und neuern Meistern. Wiederholte Reisen nach Italien 1861 und 1867-69 sowie nach Paris 1865 führten ihn zu der Hauptaufgabe seines Lebens, dem Zeichnen der Hauptwerke Raffaels, Tizians und andrer Meister für die photographische Vervielfältigung. Es sind z. B.: das Sposalizio, die Madonna della Sedia, die belle jardinière, die Madonna mit dem Diadem, die Sixtinische Madonna, die Madonna del Granduca, das Selbstporträt

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Raffaels u. a.; ebenso nach Tizian die Flora und die Catarina Cornaro. Er erhielt goldne Medaillen von Preußen und Sachsen und wurde 1880 Professor an der Akademie seiner Vaterstadt.

2) Rudolf Wilhelm, Architektur- und Landschaftsmaler, geb. 11. Jan. 1834 zu Hamburg, war bis zum 15. Jahr Schüler von Günther Gensler, ging 1849 nach Berlin, wo er sich in den Ateliers von Knebel und August v. Klöber ausbildete. Nachdem er sodann wieder 1851-53 unter den Brüdern Günther und Martin Gensler in Hamburg gelernt hatte, vollendete er in der Landschaftsklasse der Akademie zu Düsseldorf unter Schirmer seine Ausbildung. Seit 1855 lebt er als Landschaftsmaler in Hamburg.