peter-hug.ch

KŒNIZ | eLexikon | Bern - Kœniz

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Kœnigshorn - Kœpfler

Bild 42.773: Kœnigshorn - Kœpfler
Seite 42.773.
Überblick der Artikel
1 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
KŒNIZ(Kt. und Amtsbez. Bern). 592 m. Gem. und Pfarrdorf, am NW.-Fuss des Gurten und an der Strasse / 438

Seite 42.773

KŒNIZ

444 Wörter, 3'256 Zeichen

Geographie Schweiz: Bern — Kœniz

vergrössern: Köniz von Süden.
Köniz von Süden.

Kœniz

(Kt. und Amtsbez. Bern). 592 m. Gem. und Pfarrdorf, am NW.-Fuss des Gurten und an der Strasse Bern-Schwarzenburg; 3,5 km sw. vom Bahnhof Bern und mit diesem durch zwei Strassen (über Liebefeld und Holligen) verbunden. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Bern-Schwarzenburg. Künftige Station der geplanten Linie Bern-Schwarzenburg. Die ausgedehnte Gemeinde umfasst die Dörfer, Weiler und Häusergruppen Liebefeld, Neulandorf, Steinhölzli, Mengistorf, Gasel, Liebewil, Meried, Oberried, Mittelhüseren, Gauchheit, Ober Mittelhüseren, Niederscherli, Halten, Thaufeld, Niederwangen, Gruben, Herzwil, Ried, Wangenbrüggli, Oberscherli, Krummenegg, Oberulmiz, Oberwangen, Grafenried, Halen, Oberwangenhubel, Thorishaus (zum Teil), Schliern, Schwanden, Wabern, Bachtelen, Grünau, Gurtendorf, Lochgut, Morillon, Spiegel und Viktoriaanstalt.

Zusammen 757 Häuser, 6886 reform. Ew.; Dorf: 55 Häuser, 532 Ew. Mühle, Säge. Bedeutender Holzhandel. Schöne Landhäuser. In Liebefeld die Zentralverwaltung und das bakteriologische Laboratorium der schweizerischen landwirtschaftlichen Versuchs- und Untersuchungsanstalten, sowie eine agrikulturchemische Anstalt und eine milchwirtschaftliche Versuchsanstalt. Die Kirchgemeinde Köniz ist eine der ausgedehntesten des Kantons; sie umfasst neun Schulkreise und zerfällt in die vier Viertel Köniz (mit Wabern, Gurten und Liebefeld), Schliern (mit Oberscherli und Mittelhüseren), Gasel (mit Niederscherli und Mengistorf) und Wangen (mit Herzwil und Liebewil).

Die sehr alte Pfarrkirche steht auf einer Anhöhe und schaut weit in die Lande hinaus. Sie enthält verschiedene kostbare Altertümer: Glasgemälde, Heiligenstatuen. Abendmahlstafel, Fresken. Schloss aus dem Jahr 1610, Eigentum des Staates Bern und von diesem seit einigen Jahren zu einer Blindenanstalt eingerichtet. Daneben bestehen noch zwei Armenhäuser in Klein Wabern, sowie je eine Rettungsanstalt für verwahrloste Mädchen in Klein Wabern und Steinhölzli und je eine solche für Knaben in Gross Wabern, Landorf und Grube.

Grab aus der Eisenzeit. Der Ort 1016: Chunizis; 1111 und 1118: villa Chunicis. Die im 10. Jahrhundert von Honig Rudolf II. von Burgund gestiftete Pfarrkirche zu Koniz war zugleich die Mutterkirche der Stadt Bern; das Kirchspiel bildete ein Dekanat der Diözese Lausanne und umfasste u. a. auch Bern, Bümpliz, Neuenegg etc. Dann ward Köniz ein Augustiner Chorherrenstift, das 1227 aufgehoben und mit allen seinen Rechten auf Köniz, Bern etc. dem Orden der Deutschritter zugewiesen wurde.

Von deren altem Ritterhaus ist heute nicht mehr viel zu sehen. Erst 1276 wurde die Stadt Bern von der Kirche zu Köniz losgelöst und zur eigenen Pfarrei erhoben. Bern nahm 1528 die Komthurei Köniz irr Besitz, gab sie aber infolge des Basler Vertrages 1552 dem Orden wieder zurück, wobei dieser freilich die Bedingung einzugehen hatte, dass die hier von ihm eingesetzten Amtmänner Berner Bürger sein mussten. 1729 kaufte Bern die Deutschordenskommende Köniz samt allen ihren Rechten um den Preis von 72000 Silberthalern an und liess sie bis 1798 durch einen Amtmann verwalten. Als solcher wohnte hier 1779-1783 der preussische General von Lentulus. 1788 ging Köniz an den neu errichteten Amtsbezirk Bern über.