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Koloquinten | eLexikon | Technologie, Gewerbe und Industrie - Waarenkunde - Droguen vegetabilischen Ursprungs

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Kolophon (Stadt) - Kol

Bild 60.514: Kolophon (Stadt) - Koloß
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3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Koloquintens. Citrullus. / 3
Koloquinten _2(Fructus Colocynthidis) sind die getrockneten und meist geschälten Früchte der Koloquintengurke / 261
Koloquinten _3Koloquintenäpfel (Fructus Colocynthidis), die Früchte der im Orient einheimischen Koloquintengurke / 190

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Koloquinten

454 Wörter, 3'495 Zeichen

Technologie, Gewerbe und Industrie — Waarenkunde — Droguen vegetabilischen Ursprungs

Koloquinten,

Koloquintenäpfel (Fructus Colocynthidis), die Früchte der im Orient einheimischen Koloquintengurke, Citrullus oder Cucumis colocynthis L. (s. Tafel: Campanulinen, [* 1] Fig. 5), sind faustgroß, kugelrund, außen glatt und gelb und besitzen ein schwammiges, weißes, widriges und äußerst bitteres Fleisch. Sie kommen im Handel geschält und getrocknet meist von Haleb und Alexandria und enthalten einen eigentümlichen bittern, in Wasser und Alkohol löslichen Stoff, das Koloquintenbitter oder Colocynthin, dem sie ihre drastisch-purgierende Wirkung verdanken.

Die Koloquinten sind offizinell und schon seit alten Zeiten gebräuchlich, werden aber jetzt als ein leicht gefährliche Zufälle erregendes Mittel wenig mehr angewendet. Schon sehr kleine Gaben nämlich erregen reichlichen wässerigen Stuhlgang, größere können Brechdurchfälle, Kolikschmerzen und eine entzündliche Reizung der Magen- und Darmschleimhaut, selbst gewisse Vergiftungserscheinungen (Schwindel, Ohnmacht, Angst, Irrereden) veranlassen. Man wendet die Koloquinten meist in Pillenform, seltener als Pulver oder Aufguß bei hartnäckiger Verstopfung oder als Ableitungsmittel bei Gehirnleiden, Wassersucht u. s. w. an. Offizinell ist außer den Koloquinten selbst jetzt nur noch das Extrakt (Extractum Colocynthidis) sowie die Tinktur (Tinctura Colocynthidis). Auch werden die Koloquinten wegen ihrer außerordentlichen Bitterkeit zur Vertreibung von Ungeziefer gebraucht. Die ölhaltigen Samen [* 2] sind nicht bitter und werden in Afrika [* 3] als Nahrungsmittel [* 4] benutzt.