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Konrad von Megenberg -
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1 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Konradin | (Konrad der jüngere), der letzte Sprößling des schwäbischen Kaiserhauses der Hohenstaufen, / 638 |
Konradin
638 Wörter, 4'283 Zeichen
Konradin
(Konrad der jüngere), der letzte Sprößling des schwäbischen Kaiserhauses der Hohenstaufen, Sohn Konrads IV. und der Bayernfürstin Elisabeth, welche sich 1259 zum zweitenmal mit dem Grafen Meinhard von Tirol [* 2] vermählte, geb. 25. März 1252 zu Wolfstein bei Landshut, [* 3] war beim Tod seines Vaters erst zwei Jahre alt. Während seiner Minderjährigkeit, wo er am Hof [* 4] seines Oheims, des Herzogs Ludwig von Bayern, [* 5] in Donauwörth, dann beim Bischof Eberhard von Konstanz [* 6] erzogen wurde, hatte Manfred (s. d.) sich die Krone von Sizilien [* 7] aufgesetzt.
Italien
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* 9
Italien.Als Manfred 26. Febr. 1266 bei Benevent gefallen war, forderten die Ghibellinen Italiens [* 8] Konradin zur Wiedereroberung seines Erbreichs auf. Konradin, von dem Streben erfüllt, in Italien [* 9] den Glanz und die Macht seines Geschlechts wiederherzustellen, opferte seine Stammgüter in Deutschland, [* 10] um ein kleines Heer auszurüsten, und zog trotz der Abmahnungen seiner Mutter, von der er in Hohenschwangau Abschied nahm, begleitet von seinem Oheim, dem Herzog Ludwig von Bayern, seinem Stiefvater, dem Grafen Meinhard von Tirol, und seinem Jugendgenossen Friedrich von Baden, [* 11] im Herbst 1267 über die Alpen. [* 12]
Konrektor - Konservato
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* 18
Seite 10.19.Schon in Verona [* 13] nötigte Geldmangel viele seiner Begleiter, Waffen [* 14] und Pferde [* 15] zu verkaufen; viele andre, unter ihnen auch Konradins Oheim und Stiefvater, kehrten zurück. Der Papst Clemens IV. sprach sofort den Bann über Konradin aus. Gleichwohl drang Konradin, seinem Glücksstern fest vertrauend und durch die ghibellinisch gesinnten Städte unterstützt, nach Rom [* 16] vor und ward dort feierlich wie ein Kaiser empfangen; die Flotte der mit ihm verbündeten Pisaner schlug die französische. Am 11. Aug. 1268 brach Konradin von Rom auf und eilte mit 10,000 Mann nach Apulien, um Luceria zu befreien. In der palentinischen Ebene zwischen Tagliacozzo und Alba [* 17] stellte ihm Karl von Anjou bei Scurcola, unfern des Flusses Salto, sein Heer entgegen (23. Aug. 1268). Nach kurzem Kampf neigte sich der Sieg auf Konradins Seite. Schon war nach dem ersten stürmischen Angriff der Feind geworfen, schon hatten die Deutschen den Salto überschritten und sich in Siegesfreude zerstreut, als Karl plötzlich ¶
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aus einem Hinterhalt hervorbrach und über die Zerstreuten Tod und Verderben brachte. Konradin und Friedrich von Baden entkamen nur durch die Schnelligkeit ihrer Rosse und flohen über Rom nach Astura, um von hier aus nach Sizilien zu entkommen. Schon hatten sie das Schiff [* 19] bestiegen, als sie, von Johann Frangipane verraten, eingeholt und an Karl ausgeliefert wurden. Sie wurden nach Neapel [* 20] geführt und hier als »Frevler gegen die Kirche, Empörer und Hochverräter an dem rechtmäßigen König« angeklagt und, obwohl von den Richtern freigesprochen, von Karl selbst zum Tod verurteilt. Am 29. Okt. 1268 führte man die Jünglinge und zwölf Gefährten auf den Marktplatz in Neapel, wo der Henker ihrer harrte.
Nachdem Robert von Bari das Todesurteil verlesen, trat an den Rand des Schafotts, versicherte mit lauter, sicherer Stimme vor dem Volk seine Unschuld und warf seinen Handschuh herab, daß man ihn Peter von Aragonien überbringe zum Zeichen, der Hohenstaufe habe ihm alle Rechte auf Apulien und Sizilien übertragen. Graf Heinrich Truchseß von Waldburg erfüllte den Wunsch des Scheidenden. Jetzt bot sich Konradin nach einem kurzen Gebet unerschrocken dem Henker dar; schon knieend, richtete er sich noch einmal empor und rief: »O Mutter, welches Leiden [* 21] bereite ich dir!« Dann sank sein Haupt unter dem Henkerbeil.
München
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* 22
München.Friedrich von Baden folgte ihm, und insgesamt fielen gegen tausend Anhänger der Hohenstaufen durch Henkershand. Konradin und Friedrich ruhen unter dem Marmorboden der Kirche Maria del Carmine zu Neapel; 1847 ließ der damalige Kronprinz Maximilian von Bayern dort eine Marmorstatue Konradins, von Schöpf aus München [* 22] nach Thorwaldsens Modell ausgeführt, aufstellen. Gleich seinem Vater und Großvater pflegte Konradin auch die Dichtkunst. In der sogen. Manessischen Sammlung sind unter dem Namen »König Konrad der Junge« noch zwei kleine seelenvolle Lieder von ihm erhalten. Konradins tragisches Schicksal ist von mehreren Dichtern (Klinger, Raupach, v. Maltzahn, Köster, H. Herrig u. a.) dramatisch bearbeitet worden.
Vgl. Schirrmacher, Die letzten Hohenstaufen (Götting. 1871);
del Giudice, Il giudizio e la condanna di Corradino (Neap. 1876).