Konrad von Würzburg | eLexikon | Geschichte - Andere deutsche Kaiser und Könige
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Sun Aug 31 1287
Konrad
von Würzburg, [* 2] mittelhochd. Dichter des 13. Jahrh., war bürgerlicher Abkunft. Aus der Heimat vertrieben, durchzog Konrad von Würzburg Deutschland [* 3] als armer, wandernder Sänger, lebte von seiner Kunst und ließ sich zuletzt in Basel [* 4] nieder. Dort starb er 31. Aug. 1287 und ward mit seiner Frau und seinen Töchtern an der Apsis der Marien-Magdalenenkirche begraben. Konrad von Würzburg ist wegen der sprachlichen Zierlichkeit und Reinheit wie der außerordentlichen metrischen Korrektheit seiner Dichtungen als der bedeutendste Vertreter der mittelhochdeutschen Spätlingsdichtung zu betrachten. Er war in der lyrischen, epischen und didaktischen Dichtung thätig und behandelte ebensowohl die heimisch-volkstümliche wie die ausländisch-ritterliche Sage; weltliche, geistliche und ausschließlich religiöse Stoffe fesselten ihn abwechselnd.
Auch nach dem ältern größern Ritterepos griff er zurück, ohne die im Zeitgeschmack liegenden kleinern novellenartigen Erzählungen zu vernachlässigen. Sein größtes Werk (überhaupt die umfangreichste mittelhochdeutsche Dichtung): »Der trojanische Krieg«, mit der Fortsetzung etwa 60,000 Verse enthaltend, von Konrad von Würzburg selbst mit dem »unendlichen Meer« verglichen, ist unvollendet geblieben (hrsg. von A. v. Keller, Stuttg., Litterar. Verein 1858; Anmerkungen von Bartsch, das. 1877). Gleichfalls unvollendet ist die nach dem Französischen verfaßte Erzählung »Partonopier und Meliur« (hrsg. von Bartsch, Wien [* 5] 1870),
Romanzement - Römer
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Römer.eine mittelalterliche Version der Sage von Amor und Psyche. »Die goldene Schmiede«, eine Verherrlichung der Jungfrau Maria, ist dasjenige Werk Konrads, in welchem er, wie nirgends anderswo, »den Glanz seiner Diktion, die Fülle seiner Rede, den Schimmer seiner Bilder« entfaltet hat (hrsg. von W. Grimm, Berl. 1840). Von Konrads sonstigen Werken sind hervorzuheben: Legenden vom »Papst Silvester« (hrsg. von W. Grimm, Götting. 1841) und von dem Römer [* 6] »Alexius« (hrsg. von Maßmann, Quedlinb. 1843; besser von Haupt in seiner Zeitschrift, Bd. 3, 1845);
»Der Welt Lohn«, worin Wirnt von Gravenberg, der Dichter des »Wigalois«, über die Nichtigkeit der Welt durch die Erscheinung eines schönen Weibes, dessen Kehrseite voll Unflat ist, belehrt wird (hrsg. von Roth, Frankf. 1843; auch in v. d. Hagens »Gesamtabenteuern«, Bd. 3, Stuttg. 1850, und in Lambels »Erzählungen und Schwanken«, 2. Aufl., Leipz. 1883);
»Engelhart und Engeltrut«, vielleicht die schönste Erzählung Konrads (hrsg. von Haupt, das. 1844);
»Kaiser Otte« oder »Otto mit dem Barte« (hrsg. von Hahn, [* 7] Quedlinb. 1838; von Lambel in »Erzählungen und Schwänke«, 2. Aufl., Leipz. 1883);
»Klage der Kunst«, eine Allegorie (hrsg. von Joseph, Straßb. 1885) und »Der Schwanritter«, in welchem die Sage von Lohengrin aus dem Gebiet des Grals in das der Karlssage verlegt ist (hrsg. von W. Grimm in »Altdeutsche Wälder«, Bd. 3, Frankf. 1815; von Roth, das. 1861; auch in Müllenhoffs »Altdeutschen Sprachproben«, 2. Ausg., Berl. 1871).
Konrads Lieder weltlicher und geistlicher Art, überreich an Reimspielereien, sind abgedruckt in v. d. Hagens Sammlung der »Minnesinger« (kritisch hrsg. von Bartsch in der Ausgabe der »Partonopier«, Wien 1870). Eine neudeutsche Übersetzung kleinerer Dichtungen von Konrad von Würzburg (Lieder, Otte, der Welt Lohn u. a.) besorgte Pannier (Sondersh. 1879).
Vgl. Grimms Einleitung zur »Goldenen Schmiede«; F. Pfeiffer in der »Germania«, [* 8] Bd. 12 (1867).