peter-hug.ch

Krauß | eLexikon | Geschichte - Oesterreich-Ungarn - Staatsmänner etc

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Wed Mar 28 1792

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Krauseisen - Krauß

Bild 10.169: Krauseisen - Krauß
Seite 10.169.
Überblick der Artikel
2 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Krauß1) Philipp, Freiherr von, österreich. Staatsmann, geb. 28. März 1792 zu Lemberg, erhielt hier / 376
Krauß _21) Ferdinand von, Zoolog, geb. 9. Juli 1812 zu Stuttgart, studierte Naturwissenschaft in Tübingen / 306

Seite 10.169

Krauß

682 Wörter, 4'891 Zeichen

Geschichte — Oesterreich-Ungarn — Staatsmänner etc

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Titel
Elemente zu Krauß:

1) Philipp, Freiherr von, österreich. Staatsmann

2) Alfred Eduard, reform. Theolog

3) Gabriele, Sängerin, geb. 24. März 1842 zu Wien

Krauß,



Kraut - Kray

Bild 10.170: Kraut - Kray
* 4 Seite 10.170.

1) Philipp, Freiherr von, österreich. Staatsmann, geb. 28. März 1792 zu Lemberg, [* 2] erhielt hier 1812 bei dem Fiskalamt eine Anstellung und ward 1817 Gubernialsekretär, 1826 zum Hofrat bei der allgemeinen Hofkammer in Wien [* 3] befördert. Nachdem er 1840 zum Referenten im Staatsrat ernannt worden und 1847 kurze Zeit die Stelle eines zweiten Vizepräsidenten bei dem Gubernium zu Lemberg versehen hatte, verwaltete er vom April 1848 bis Dezember 1851 das Finanzministerium und erwarb sich durch Reformen des Steuer- und Zollwesens große Verdienste. Hierauf war er Referent für das Finanzwesen im Reichsrat, bis er 1860 zum Präsidenten der obersten Rechnungskontrollbehörde sowie

mehr

zum Vizepräsidenten im Herrenhaus des Reichsrats ernannt ward. Er starb 26. Juni 1861 im Schlosse Schönbrunn bei Wien. - Sein älterer Bruder, Karl, Freiherr von Krauß, geb. 13. Sept. 1789, trat 1809 in den Staatsjustizdienst, war 1851-57 Justizminister, dann bis 1865 Präsident des obersten Gerichts- und Kassationshofs, dann Präsident des Reichsgerichts und Mitglied des Herrenhauses, nahm 1881 seine Entlassung und starb kurz darauf 5. März d. J.

2) Alfred Eduard, reform. Theolog, geb. 19. März 1836 zu Rheineck in der Schweiz, [* 5] wurde Pfarrer zu Stettfurt im Thurgau, 1870 außerordentlicher, im folgenden Jahr ordentlicher Professor in Marburg [* 6] und siedelte in gleicher Eigenschaft 1873 an die Universität Straßburg [* 7] über. Er schrieb: »Über die Bedeutung des Glaubens für die Schriftauslegung« (Frauenfeld 1867);

»Theologischer Kommentar über 1. Kor. 15« (das. 1864);

»Die Lehre [* 8] von der Offenbarung« (das. 1868);

»Das protestantische Dogma von der unsichtbaren Kirche« (Gotha [* 9] 1876);

»Lehrbuch der Homiletik« (das. 1883).

Rolle - Rollett

Bild 13.895: Rolle - Rollett
* 10 Rollen.

3) Gabriele, Sängerin, geb. 24. März 1842 zu Wien, bezeugte frühzeitig ein bemerkenswertes musikalisches Talent, das auf dem Wiener Konservatorium seine Ausbildung erfuhr. 1860 debütierte sie in ihrer Vaterstadt als Mathilde in »Wilhelm Tell« und wurde sogleich für die Hofoper engagiert, der sie nun bis 1868 als Vertreterin erster Rollen [* 10] angehörte. Von dem genannten Jahr ab wirkte sie in Paris [* 11] und ist noch heute ein gefeiertes Mitglied der Großen Oper daselbst, der für eine deutsche Sängerin seltene Ehren erwiesen wurden, so die 1870 erfolgte Ernennung zum Ehrenmitglied der Gesellschaft der Konservatoriumskonzerte und die von 1880 datierte Verleihung des Titels eines Akademieoffiziers. Die französische Kritik bezeichnet als eine bedeutende Interpretin von Rollen wie Norma, Desdemona, Aida, ebenso der Jeanne d'Arc und der Pauline (»Polyeuct«),

zwei Partien, die sie geschaffen hat.

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Titel
Elemente zu Krauß:

[10.169] Krauß 1) Philipp

Krauß,

Württemberg und Hohenz

Bild 16.772a: Württemberg und Hohenzollern
* 16 Württemberg.

1) Ferdinand von, Zoolog, geb. 9. Juli 1812 zu Stuttgart, [* 12] studierte Naturwissenschaft in Tübingen [* 13] und Heidelberg, [* 14] promovierte 1836, ging 1838 mit Baron v. Ludwig nach Südafrika, [* 15] sammelte und arbeitete naturwissenschaftlich im Kapland bis 1840. In diesem Jahr wurde er am Naturalienkabinett in Stuttgart angestellt, an welcher Anstalt er bis zu seinem Tode, 15. Sept. 1890, seit 1856 als deren Vorstand und erster Konservator, wirkte und die er zu einer der ersten naturwissenschaften Sammlungen erhob. Krauß war auch Gründer und langjähriger Vorstand des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg. [* 16] Er schrieb: »Die Korallineen und Zoophyten der Südsee« (Stuttg. 1837);

»Die südafrikanischen Krustaceen« (das. 1843);

»Die südafrikanischen Mollusken« [* 17] (das. 1848);

»Petrefakten [* 18] aus der untern Kreide [* 19] des Kaplandes« (Bonn [* 20] 1850);

»Das Tierreich in Bildern«, Band [* 21] 1: Säugetiere (Stuttg. 1848-51).

2) Friedrich S., Ethnograph, geb. 7. Okt. 1859 zu Požega in Slawonien, studierte in Wien Philologie, diente 1885-89 als Dolmetsch für die slawischen Sprachen im österreichischen Ministerium des Äußern und bekleidet gegenwärtig das Amt eines beeideten Gerichtsdolmetsches für die südslawischen Sprachen in Wien. Er bereiste im Auftrag des Kronprinzen Rudolf von Österreich [* 22] die Balkanländer behufs ethnographischer Erhebungen und hat sich besonders um die Volkskunde der Südslawen verdient gemacht.

Von seinen zahlreichen Schriften sind anzuführen: »De praepositionum usu apud sex script. hist. Augustae« (Wien 1882);

»Sagen und Märchen der Südslawen« (Leipz. 1883-84,2 Bde.);

»Ethnographische Fragebogen«, 1. Teil: Südslawen (Wien 1884);

»Sitte und Brauch der Südslawen« (das. 1885);

»Smail agić Meho«, Volksepos der südslawischen Mohammedaner (Ragusa [* 23] 1886; deutsch von Gröber, Wien 1890);

»Sreca. Glück und Schicksal im Volksglauben der Südslawen« (das. 1886);

»Die vereinigten Königreiche Kroatien und Slawonien« (das. 1889);

Quotitätssteuern - Raa

Bild 63.576: Quotitätssteuern - Raab (Komitat und Stadt) [unkorrigiert]
* 24 Raab.

»Orlović, der Burggraf von Raab« [* 24] (Freiburg [* 25] 1889);

»Volksglaube und religiöser Brauch der Südslawen« (Münst. 1890).

Unter dem Titel: »Am Urquell« gibt er seit 1889 in Hamburg [* 26] eine Monatsschrift für Volkskunde (als Fortsetzung der seit 1881 erschienenen Zeitschrift »Am Urdhs-Brunnen«) heraus.