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Kreuzweh | eLexikon

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Kreuzwehs. v. w. Hüftweh. / 3

Seite 10.205

Kreuzweh

3 Wörter, 29 Zeichen

Hüftkrankheit der Grei

Bild 8.765: Hüftkrankheit der Greise - Hüftweh
* 2 Seite 8.765.

Hüftweh

(Neuralgīa ischiadĭca, Ischĭas postĭca), ein Nervenschmerz, der sich in der Regel in der Gegend von dem Gesäß bis zur Kniekehle und in die Waden, von da längs des Wadenbeins bis zum äußern Knöchel, zur Ferse und zum äußern Fußrand, jedoch selten in der ganzen Ausdehnung [* 3] des Verlaufs des ischiadischen Nervs bemerklich macht. Zuweilen sitzen die Schmerzen in der Fußsohle. Das Übel ist bald einseitig, bald beiderseitig, wird aber auch in diesem Fall meist nur einseitig empfunden.

Leichlingen - Leidener

Bild 10.652: Leichlingen - Leidener Flasche
* 4 Leiden.

In der Regel bildet es sich allmählich aus. Eigentümlich ist auch diesem Leiden, [* 4] wie allen Neuralgien, deren hervorragendes und fast einziges Symptom der Schmerz ist, daß dieser letztere in Anfällen mit längern oder kürzern Pausen auftritt, wobei jedoch auch in diesen der kranke Teil nicht ganz schmerzlos ist, das Bein vielmehr stets in halber Krümmung gehalten und so unterstützt wird. An den Stellen, wo man den Nerv an den unterliegenden Knochen [* 5] andrücken kann, wie z. B. in der Kniekehle, hinter dem Rollhügel, am Knöchel etc., ist er schmerzhaft.

Zuweilen entstehen Muskelkrämpfe, besonders in den Waden und in der Fußsohle, auch allgemeines Muskelzittern. Dabei ist die Temperatur des Beins nicht verändert, auch keine Geschwulst zu bemerken. Bei längerm Bestehen der Krankheit magert das Bein ab, aber nur infolge des Nichtgebrauchs desselben. Über die Ursachen der Ischias ist man noch im Dunkeln. Meist wird eine Erkältung als Ursache angenommen. Das Alter von 20-60 Jahren ist dem Übel, wie überhaupt den Neuralgien, am meisten unterworfen.



Hug - Hugenotten

Bild 8.766: Hug - Hugenotten
* 12 Seite 8.766.

Tödlich wird die Krankheit eigentlich nie; doch kann ein längeres Andauern derselben, öftere Wiederkehr etc. die Ernährung und das Wohlbefinden des Betreffenden stören. Die Behandlung hat sich zumeist nach der Ursache zu richten. Bei frischem und plötzlichem Auftreten ist es geraten, die Kranken mit entsprechender Lagerung des Beins im Bett [* 6] zu halten. Anfänglich thun kalte Umschläge die besten Dienste, [* 7] auch Schröpfköpfe und Blutegel [* 8] leisten öfters Ersprießliches. Später sind Hautreize, narkotische oder beruhigende oder reizende Einreibungen, namentlich mit Chloroform, Veratrinsalbe etc., auch innerlich beruhigende Mittel, besonders aber das Morphium in Gestalt von subkutanen Einspritzungen empfohlen. Zur Nachkur eignen sich warme Bäder, namentlich Wiesbaden, [* 9] Wildbad, Gastein, Baden, [* 10] Aachen [* 11] etc. Wie bei allen Neuralgien, so wird auch beim Hüftweh von dem Wechsel des Aufenthaltsorts

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viel für die Heilung der Krankheit zu erwarten sein. Auch von der Anwendung des galvanischen Stroms auf den kranken Hüftnerv hat man häufig den besten Erfolg gesehen. Eine neue Art der Behandlung datiert seit Einführung der Nervendehnung durch Nußbaum (1880), welche anfänglich glänzende Erfolge gerade bei dem Hüftweh aufzuweisen hatte, seitdem aber wieder verlassen ist.