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Läufer | eLexikon | Kulturgeschichte - Sitten und Gebräuche

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Laufenburg - Laufkäfer

Bild 10.558: Laufenburg - Laufkäfer
Seite 10.558.
Überblick der Artikel
3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Läufer# Menschen, welche vor den Wagen- oder Reitpferden vornehmer Herrschaften herliefen. Gewöhnlich / 206
Läufer _2# in der Mühle der rotierende Mühlstein, bei Kollergängen die auf dem Bodenstein rotierenden / 32
Läufer _3# Vögel, s. Watvögel. / 4

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Läufer

242 Wörter, 1'625 Zeichen

Kulturgeschichte — Sitten und Gebräuche

Läufer,

Wien

Bild 16.600a: Wien
* 2 Wien.

Menschen, welche vor den Wagen- oder Reitpferden vornehmer Herrschaften herliefen. Gewöhnlich waren sie in gelbes, reich mit Tressen besetztes Zeug gekleidet und mit einem langen Stock mit Quasten und verziertem Knopfe versehen. Die Unsitte, Läufer vor den Galawagen herrennen zu lassen, nahm nach der französischen Revolution sehr ab und erhielt sich nur noch hier und da bei außerordentlich festlichen Gelegenheiten, namentlich in Wien, [* 2] wo die in Diensten des Hofs und vornehmer Familien stehenden Läufer lange Zeit eine besondere Zunft bildeten und bis 1848 alljährlich 1. Mai einen Wettlauf im Prater anstellen mußten.

Jetzt hat sich die Sitte fast nur noch im Orient erhalten, woselbst sie im Hinblick auf die mangelnde Ordnung auf der Straße nicht so ganz überflüssig ist. Die Produktion der Schnellläufer, die sich für Geld sehen lassen und sich mehr durch Ausdauer als speziell durch Schnelligkeit im Laufen auszeichnen, ist in neuerer Zeit wieder mehr in Aufnahme gekommen und hier und da selbst zu einer Art Sport geworden. Unter den Schnellläufern der neuern Zeit haben sich der Norweger Mensen Ernst und der Berliner [* 3] Fritz Käpernick (gest. 1887) besonders hervorgethan. - Zur Landsknechtzeit nannte man Läufer die als Tirailleure zur Eröffnung des Gefechts den Schlachthaufen vorauflaufenden Hakenschützen, »die verlornen Knechte« (vgl. Fechtart, [* 4] S. 87).