Landessynode | eLexikon | Rechtswissenschaft - 2) Kirchenrecht - Kirchenverfassung
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Wed Sep 10 1873
Synode
(griech.), Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten, also s. v. w. Konzilium (s. d.). Diözesansynode (synodus dioecesalis) heißt eine S., welche ein Bischof mit den ihm untergebenen Pfarrern, Provinzialsynode (synodus provincialis) eine solche, welche ein Erzbischof mit seinen Bischöfen abhält, Nationalsynode oder allgemeine S. (synodus universalis oder nationalis) eine solche, zu der die gesamte Geistlichkeit eines Landes unter Vorsitz eines päpstlichen Legaten zusammentritt, um wichtige, die kirchlichen Angelegenheiten betreffende Fragen zu erledigen.
Karte zur Geschichte P
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Preußens.In der protestantischen Kirche sind die Synoden die Organe der kirchlichen Selbstverwaltung und Vertretungskörper der Kirchengenossen gegenüber dem landesherrlichen Kirchenregiment. Diesen Synoden ist ein Mitwirkungsrecht bei der kirchlichen Gesetzgebung und Verwaltung eingeräumt. Nach der Kirchengemeinde- und Synodalordnung für die östlichen Provinzen Preußens [* 3] vom 10. Sept. 1873 umfaßt der Kreissynodalverband (Kirchenkreis) regelmäßig eine Diözese, ausnahmsweise auch mehrere kleinere Diözesen.
Die Kreissynode besteht aus sämtlichen innerhalb des Kirchenkreises ein Pfarramt definitiv oder vikarisch verwaltenden Geistlichen und der doppelten Zahl der durch die vereinigten Gemeindeorgane auf drei Jahre gewählten Mitglieder (Synodalen). Die eine Hälfte dieser gewählten Synodalen wird aus den dermaligen oder frühern Kirchenältesten, die andre Hälfte von den an Seelenzahl stärkern Gemeinden aus den angesehenen, kirchlich erfahrenen und verdienten Männern des Synodalkreises gewählt.
Hannover und Umgebung
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Hannover.Die Kreissynoden einer Provinz bilden den Verband [* 4] der Provinzialsynoden, deren Mitglieder teils erwählt, teils landesherrlich ernannt werden. Die Generalsynode aber setzt sich aus 150 von den Provinzialsynoden, 6 von den evangelisch-theologischen Fakultäten aus ihrer Mitte gewählten, 30 vom König ernannten Mitgliedern und den Generalsuperintendenten zusammen (Generalsynodalordnung vom 20. Jan. 1876). In der Provinz Hannover [* 5] bestehen Bezirkssynoden und eine Landessynode;
in Schleswig-Holstein [* 6] Propsteisynoden und eine Gesamtsynode;
in Baden, [* 7] Bayern [* 8] und Württemberg [* 9] Diözesansynoden und eine Landessynode, und zwar in Bayern für das rechtsrheinische und für das linksrheinische Staatsgebiet je eine Landessynode. In Oldenburg [* 10] sind Kreissynoden und eine Landessynode, in Hessen [* 11] Dekanatssynoden und eine Landessynode eingerichtet;
im Königreich Sachsen, [* 12] in Anhalt, [* 13] Braunschweig, [* 14] Sachsen-Weimar und Sachsen-Meiningen bestehen nur Landessynoden.
Für die Wahrnehmung der laufenden Geschäfte sind, während die S. nicht versammelt ist, in der Regel die Synodalvorstände oder Synodalausschüsse (Synodalräte) berufen (s. Presbyterial- und Synodalverfassung).
Vgl. Kähler, Visitation und S. (Gotha [* 15] 1886).