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Lerida | eLexikon | Geographie - Spanien

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Lerchenfink - Lerius

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Leridaspan. Provinz in der Landschaft Katalonien, grenzt im N. an Frankreich und die Republik Andorra, / 511

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Lerida

511 Wörter, 3'469 Zeichen

Geographie — Spanien

Lerĭda,

span. Provinz in der Landschaft Katalonien, grenzt im N. an Frankreich und die Republik Andorra, im NO. an die Provinz Gerona, im O. an Barcelona, [* 2] im S. an Tarragona, im W. an Saragossa [* 3] und Huesca, hat einen Flächenraum von 12,336 qkm (224,6 QM.), ist größtenteils ein wildes, romantisches Hochgebirgsland und wird im N. vom Hauptzug der Zentralpyrenäen, von der Maladettagruppe bis zum Einschnitt des Cerdañathals, dann von der zu den Ostpyrenäen gehörigen Sierra del Cadi (2535 m) sowie von den terrassenförmigen Vorlagen der Pyrenäen, darunter Sierra de Boumort, El Monsech, erfüllt. Im S., an der Grenze der Provinz Tarragona, erhebt sich die Sierra de la Llena, welche zur Gruppe des Montsant gehört.

Thal

Bild 65.740: Thal
* 4 Thal.

Die Provinz umfaßt auch ebene Gebiete und zwar einerseits die Thäler im Gebirge, insbesondere das Thal [* 4] La Cerdaña, dann die Ebenen um die Hauptstadt herum, La Noguera westlich und die wohlbewässerten, üppigen Llanos del Urgel östlich vom Segre. Der eben genannte Nebenfluß des Ebro gehört beinahe in seiner ganzen Ausdehnung [* 5] der Provinz an. Er nimmt hier die Noguera Pallaresa und die Noguera Ribagorzana auf. In der Provinz entspringt auch die Garonne, welche hier das schöne Pyrenäenthal Val de Aran durchfließt.

Mineralien und Gestein

Bild 11.646a: Mineralien und Gesteine
* 12 Mineralien.

Die Bevölkerung [* 6] belief sich 1878 auf 285,297 Seelen (1884 auf 291,600 geschätzt), d. h. 23 auf das QKilometer. 1860 betrug sie 314,530, hat sich demnach seither sehr vermindert. Der Boden ist steinig und, abgesehen von den Ebenen, wenig fruchtbar. In den Gebirgen gibt es viel Wald. Hauptprodukte sind: Getreide, [* 7] Obst, Öl, Wein, Flachs, Hanf, Anis, Gartenfrüchte und Gemüse, dann Pferde, [* 8] Esel, Maultiere, Rinder [* 9] und Schweine [* 10] sowie Schafwolle, Käse und Seide. [* 11] Die Provinz hat Reichtum an Erzen, insbesondere an silberhaltigem Bleierz, dann an Braunkohlen und andern Mineralien [* 12] und besitzt auch Salinen und Mineralquellen.

Glas (Öfen für Holzfeu

Bild 7.385: Glas (Öfen für Holzfeuerung)
* 13 Glas.

Die Industrie ist nicht bedeutend. Als Verkehrsweg dient insbesondere die Eisenbahnlinie Saragossa-Barcelona, von welcher sich die Linie nach Tarragona abzweigt. Die Kommunikation mit Frankreich wird hauptsächlich durch das Cerdañathal vermittelt, von welchem auf französischem Boden drei Straßen über die Pyrenäen, darunter die Straße über den Col de la Perche, ausgehen. Ins Val de Aran und nach Andorra führen Saumwege. Die Provinz umfaßt acht Gerichtsbezirke (darunter Balaguer, Cervera, Seo de Urgel, Solsona). - Die gleichnamige befestigte Hauptstadt, am Segre und der von Saragossa kommenden Eisenbahn, welche sich hier nach Barcelona und Tarragona abzweigt, hat eine Römerbrücke über den Segre, einen alten Palast der Könige von Aragonien, eine Citadelle, eine alte ehemalige Kathedrale in byzantinisch-gotischer Architektur, jetzt Kaserne, und eine neue Kathedrale, ein theologisches Seminar, ein Lyceum und andre Unterrichtsanstalten (früher auch eine Universität) und (1884) 17,672 Einw. Die Industrie der Stadt besteht in Fabrikation von Glas, [* 13] Leder, Papier, Woll- und Baumwollwaren; der Handel hat hauptsächlich Getreide und Holz [* 14] zum Gegenstand. ist Sitz des Gouverneurs und eines Bischofs. ist das alte Ilerda (s. d.), die Hauptstadt der Ilergeten. In der Ebene von Lerida zwang Cäsar 49 v. Chr. die Pompejanischen Legaten Afranius und Petrejus zur Kapitulation. Am 23. April 1810 hier Sieg der Franzosen unter Hébert über die Spanier unter O'Donnell, worauf sich die Stadt 12. Mai Franzosen ergab.

Vgl.   Pleyan de Porta, Historia de Lerida (Madr. 1874).