Lesage | eLexikon | Litteratur - Französische Literatur - Schriftsteller
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Leroy-Beaulieu (Pierre
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Lesage | (spr. lössahsch), Alain René, franz. Dichter, geb. 8. Mai 1668 zu Sarzeau bei Vannes, kam / 362 |
Lesage _2 | (spr. -sahsch’), Alain René, franz. Dichter, geb. 8. Mai 1668 zu Sarzeau auf der Halbinsel / 335 |
Lesage
697 Wörter, 4'689 Zeichen
Litteratur — Französische Literatur — Schriftsteller
Lesage
(spr. -sahsch’), Alain René, franz. Dichter, geb. 8. Mai 1668 zu Sarzeau auf der Halbinsel Rhuys (Depart. Morbihan), studierte bei den Jesuiten zu Vannes, seit 1692 in Paris [* 2] Philosophie und Jurisprudenz, wurde Advokat, gab jedoch aus Neigung für die Litteratur nach wenigen Jahren die Advokatur ganz auf. In dem Abbé von Lyonne, der, begeistert für die span. Sprache [* 3] und Litteratur, ihm das Spanische [* 4] lehrte, fand er einen Freund, der ihm eine Pension von 600 Livres gab.
Seine zahlreichen theatralischen Arbeiten wurden meist auf dem Jahrmarktstheater gespielt. Sein «Crispin rival de son maître» (1707) und später sein «Turcaret» (1709),
eine Satire gegen die Financiers damaliger Zeit, fanden vielen Beifall. Noch größern Ruhm erwarb er sich durch seine nach span. Vorbilde gearbeiteten komischen Romane. Dahin gehört: «Le [* 5] diable boiteux» (Par. 1707 u. ö.; deutsch von Levin Schücking, Hildburgh. 1866, und Lotheißen, Stuttg. 1881) und «Gil Blas de Santillane» (4 Bde., Par. 1715‒35 u. ö.; beste Ausg. von Janin, 2 Bde., ebd. 1862 u. 1873). Die Idee zu ersterm gab ihm der span. Roman des Luis Velez de Guevara: «El diablo cojuelo»; in der Ausführung ist Lesage jedoch völlig selbständig. Mit Unrecht wurde lange Zeit auch der «Gil Blas» als Nachdichtung eines verlorenen span. Werks bezeichnet. Ferner sind noch von ihm «Histoire de Guzman d’Alfarache» (2 Bde., Par. 1732 u. 1864),
eine Abkürzung des trefflichen niedrig-komischen Romans des Spaniers Aleman (s. d.),
«Histoire d’Estevanille Gonzaès» (2 Bde., 1734) und der Roman «Le bachelier de Salamanque» (2 Bde., Par. 1736),
der an «Gil Blas» erinnert, zu erwähnen. Seine übrigen Werke, bestehend in Vaudevilles, komischen Opern, Intermezzi, Possen u. s. w., finden sich in dem «Théâtre de la foire» (10 Bde., Par. 1721‒37). Lesage starb 17. Nov. 1747 zu Boulogne-sur-Mer. Außer Ausgaben seiner «Œuvres complètes» (12 Bde., Par. 1828; deutsch von Wallroth, 12 Bde., Stuttg. 1839‒40) hat man mehrere seiner «Œuvres choisies» (so von Beuchot, 14 Bde., Par. 1818‒21) und seiner Dramen (2 Bde., ebd. 1774). –
Vgl. Barheret, Lesage et le théâtre de la foire (Dijon [* 6] 1888);
Claretie, Essai sur Lesage (Par. 1890).