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Lokains. Chinesisches Grün. / 4

Seite 61.264

Lokain

4 Wörter, 32 Zeichen

Chinesischer Hanf - Ch

Bild 54.224: Chinesischer Hanf - Chinesisches Heerwesen
* 2 Seite 54.224.

Chinesisches

Licht

Bild 10.764: Licht
* 5 Licht.

Grün (Chinagrün, Lokao), ein aus China [* 3] kommender grüner Farbstoff, der namentlich in der Seidenfärberei Verwendung gefunden hat. Über die in China übliche Bereitungsart ist, trotz mannigfacher Publikationen, wenig Sicheres bekannt. Das zu seiner Darstellung dienende Rohmaterial ist angeblich die Rinde von Rhamnus utilis Dosne und Rhamnus chlorophora Lindl.; aus derselben wird durch anhaltendes Kochen ein Dekokt bereitet, das nach dem Abseihen mit etwas Soda versetzt wird. In die so erhaltene bläuliche Flüssigkeit werden baumwollene Gewebe [* 4] eingetaucht und dann auf dem Rasen dem Sonnenschein ausgesetzt, wobei aber darauf achtzugeben ist, daß das Licht [* 5] weder zu intensiv noch auch zu gering ist, weil in beiden Fällen die Operation mißlingt.

Auf der dem Licht zugekehrten Seite des Gewebes entwickelt sich nach kurzer Zeit die grüne Farbe, worauf dasselbe Zeug wieder in die Brühe getaucht, von neuem belichtet und damit 10-15mal fortgefahren wird, bis der richtige Farbenton erzielt ist. Die so mit Farbstoff beladenen Gewebe werden an andere Fabrikanten abgegeben. Diese kochen die grünen Gewebe in Wasser, bis der Farbstoff sich löst, die Lösung wird dann zur Sirupskonsistenz verdampft, auf Papierblätter gestrichen und an der Luft langsam getrocknet. Nach Untersuchungen verschiedener Chemiker ist das ein Farblack, dessen Gehalt an unverbrennlichen Stoffen ein Viertel bis nahezu zur Hälfte seines Gewichts ausmacht. Der organische Bestandteil, Lokaïn genannt, läßt sich mit einer Lösung von kohlensaurem Ammoniak extrahieren und bleibt beim Verdunsten derselben zurück. Er scheint ein Glykosid zu sein, da er beim Behandeln mit Säuren einen Zucker [* 6] abspalten läßt.