peter-hug.ch

Lokao | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main
Überblick der Artikel
3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Lokaos. Chinesisch Grün. / 4
Lokao _2(La-koo); ein eigentümliches, schön grün färbendes Präparat, das von den Chinesen aus der / 136
Lokao _3s. Chinesisches Grün. / 4

Seite 10.880

Lokao

144 Wörter, 1'003 Zeichen

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Im Merck`s Warenlexikon, 1884

Lokao

(La-koo); ein eigentümliches, schön grün färbendes Präparat, das von den Chinesen aus der Rinde zweier Arten von Kreuzdorn (Rhamnus utilis und Rh. chlorophora) auf nicht näher bekannte Weise bereitet wird, aber nicht mit dem chinesischen Grün zu verwechseln ist. Die einige Jahre lang von China gemachten Bezüge haben jetzt wohl gänzlich aufgehört, da es gelungen ist (Charvin in Lyon), denselben Stoff weit wohlfeiler aus der Rinde einheimischer Kreuzdornarten herzustellen. Das echte L. bildet dünne, muldenartige Scheibchen von blauer Farbe mit grünem und violettem Reflex, auf dem Bruch Kupferglanz zeigend, ist in Wasser und Weingeist unlöslich, aber löslich in verdünnter Essigsäure. Der in Europa gewonnene Farbstoff verhält sich ebenso. Man benutzt das L. zum Grünfärben von Seide und Wolle; die Farbe hat die gute Eigenschaft, bei künstlicher Beleuchtung nichts von ihrer Schönheit zu verlieren. - Zollfrei.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Lokāo,

s. Chinesisches Grün. ^[= (Chinagrün, Lokao), ein aus China kommender grüner Farbstoff, der namentlich in der Seidenfärbere ...]

Chinesisch Grün - Chin

Bild 4.33: Chinesisch Grün - Chinidin
* 2 Seite 4.33.

Chinesisch

Gewebe (Zeuge: glatte

Bild 7.281: Gewebe (Zeuge: glatte G.)
* 4 Gewebe.

Grün (chinesischer, grüner Indigo, [* 3] Lokao), chines. Farbstoff, welcher in kleinen, unregelmäßigen, tafelförmigen, dunkelgrünen, etwas violett glänzenden, leicht zerbrechlichen Bruchstücken in den Handel kommt, wird aus der Rinde von Rhamnus utilis und R. chlorophorus gewonnen. Man kocht diese Rinden mit Wasser, maceriert sie einige Tage unter Zusatz von Kalkmilch, Pottasche oder Soda und taucht die zu färbenden Gewebe [* 4] 7-10mal erst in die eine, dann in die andre Flüssigkeit.

Nach jedesmaligem Eintauchen legt man die Gewebe auf den Rasen, damit sich die Farbe unter dem Einfluß der Sonne [* 5] entwickelt. Bei diesem Verfahren schlägt sich endlich ein Überschuß von Farbstoff auf die Faser nieder, den man durch Waschen und Spülen von dem Gewebe trennen kann. Man streicht ihn dann auf Papier und löst ihn nach dem Trocknen in Form dünner Plättchen ab. Zum Färben von Baumwolle [* 6] löst man das Ch. G. in Pottasche und taucht die Baumwolle wiederholt in ein solches Bad; [* 7] auch Seide [* 8] wird mit Lokao gefärbt, und die Farbe erscheint bei künstlichem Licht [* 9] noch lebhafter als bei Tageslicht.

Das Lokao enthält etwa 62 Proz. Farbstoff, 29 Proz. Asche und 9 Proz. Wasser; es ist unlöslich in Wasser, Alkohol und Äther, löst sich aber in Alkalien und kohlensauren Alkalien, auch mehrere Salze begünstigen die Lösung, und Zink- und Magnesiasalze verwandeln es in reines Blau. Mit einigen Metalloxyden bildet der Farbstoff sehr innige Verbindungen, und wahrscheinlich ist das Lokao als ein teilweise löslicher Magnesia-Eisen-Kalklack zu betrachten. Unsre dornigen Rhamnus-Arten liefern bei ähnlicher Verwendung gleichfalls einen grünen Farbstoff, welcher aber an Glanz und Lebhaftigkeit dem chinesischen nachsteht.