Ludwig XI | eLexikon
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- ️Thu Jul 03 1423
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Ludwig IX. (König von
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Ludwig XI | König von Frankreich (1461-83), geb. 3. Juli 1423, der älteste Sohn Karls VII. und der Maria / 696 |
Ludwig XI
696 Wörter, 4'469 Zeichen
Ludwig XI.,
Ludwig XII. (König von
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Seite 61.347.König von Frankreich (1461-83), geb. 3. Juli 1423, der älteste Sohn Karls VII. und der Maria von Anjou, zeigte schon als Dauphin eine eigenwillige und rücksichtslose Herrschernatur, die ihn bald in einen feindlichen Gegensatz zu seinem Vater brachte. Er verband sich 1440 gegen die Günstlinge des letztern mit der Praguerie (s. d.); doch Karl begnadigte ihn und schickte ihn mit den Armagnaken (s. d.) 1444 gegen die Schweizer; er mußte aber später wieder gegen ihn einschreiten, als er von neuen Anschlägen des Sohnes gegen den Thron [* 2] erfuhr. Ludwig XI floh 1456 zum Herzog Philipp von Burgund und blieb bei ihm bis zum Tode des Vaters. Als ihm 1461 die Krone zufiel, begann er sogleich eine Verfolgung der alten Räte und die Unterdrückung der Großen, namentlich der Häuser Burgund und Bretagne, was zu einer Verbindung des Adels gegen ihn führte (s. Ligue du bien public). Gegen Karl den Kühnen von Burgund, der sich an die Spitze der Liga stellte, lieferte Ludwig XI die unentschiedene Schlacht bei Montlhéry, 16. Juli 1465. ¶
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Seine Feinde suchte er durch List zu trennen; in den Verträgen von Conflans und St. Maur (Okt. 1465) fand er seinen Bruder, den Herzog von Berry, mit der Normandie, Karl von Burgund mit Gebieten in der Picardie ab. Während er aber dem erstern die Normandie bald wieder entriß, lud er den letztern im Okt. 1468 zu einem friedlichen Vergleich nach Péronne ein. Hier wurde er jedoch von Karl, der nicht ohne Grund die Aufwiegelung der Lütticher auf Ludwig XI zurückführte, gefangen genommen und nur gegen Abtretung von Flandern und Picardie freigelassen. Da Ludwig XI diesen Vertrag nicht hielt, geriet er aufs neue in Fehde mit Karl, die bis Dez. 1472 dauerte.
Amidotoluol - Amiens
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Amiens.Während der bisherige Ratgeber L.s, der Kardinal La Balue, in Ungnade fiel, trat jetzt der Geschichtschreiber Comines in des Königs Dienste [* 4] und wurde das Hauptwerkzeug seiner Politik. Während nun Karl der Kühne sich mit Eduard IV. von England zur Eroberung Frankreichs verbündete, zog Ludwig XI die Schweizer und den Herzog René von Lothringen auf seine Seite. Eduard IV. erschien 1475 mit einem Heere in Frankreich, ließ sich aber, da ihn Karl nicht unterstützte, im August den Frieden von Amiens [* 5] gegen eine hohe Summe von Ludwig XI abkaufen. Nach dem Untergang Karls 1477 nahm Ludwig XI die burgund. Städte in der Picardie, in Flandern und Hennegau und das Herzogtum Burgund als eröffnetes Mannslehn für sich. Der Hauptteil des Gebietes Karls aber, die reichen niederländ. Provinzen, kamen mit der Hand [* 6] seiner Tochter Maria von Burgund an Maximilian von Habsburg. In dem Kriege, der nun zwischen letzterm und Ludwig XI entbrannte, erlitt Ludwig XI 1479 eine Niederlage bei Guinegate; im Frieden von Arras [* 7] (Dez. 1482) wurde der Dauphin (später Karl VIII.) mit der Tochter Maximilians verlobt, die später Artois und das eigentliche Burgund als Mitgift erhalten sollte.
Eine andere wichtige Erwerbung gelang Ludwig XI, indem er den alten Titularkönig von Neapel, [* 8] René von Anjou und Provence, bewog, den kinderlosen Grafen Karl von Maine zum Erben einzusetzen. Dieser starb 1481 und hinterließ die Provence sowie Anjou-Maine an Ludwig XI. Von Menschenhaß und Todesfurcht gefoltert, starb Ludwig XI 30. Aug. 1483 in der Feste Plessis-les-Tours, wo er sich von jeher eingeschlossen hatte. Sein Hauptverdienst ist die Befreiung der Monarchie von den feudalen Gewalten, die eine starke Centralgewalt überall hemmten.
Die Großen verfolgte er grausam und hinterlistig; aber er beförderte Handel und Industrie, Ackerbau und Verkehr und führte eine sparsame und geordnete Verwaltung durch, so daß die Einkünfte sich unter ihm verdoppelten. Mit dem Papste, der ihm den Titel Rex christianissimus gab, hielt er sich im besten Einvernehmen. Er unterstützte Kunst und Wissenschaft, berief humanistisch gebildete Gelehrte, reformierte die Pariser Universität und errichtete Buchdruckereien. Ludwig XI war vermählt mit Margareta von Schottland, dann seit 1451 mit Charlotte von Savoyen, die ihm den Dauphin Karl gebar. Ludwig XI gilt für den Verfasser der «Cent Nouvelles», einer Nachahmung des «Decamerone» des Boccaccio, und des «Rosier des guerres», einer Instruktion für seinen Sohn. Delavigne hat Ludwig XI in einer Tragödie behandelt, Walter Scott schuf ein vorzügliches Charakterbild von ihm in seinem Roman «Quentin Durward». -
Vgl. Comines' Mémoires (Par. 1523; neue Ausg., 4 Bde., 1747);
Duclos, Histoire de Louis XI (4 Bde., ebd. 1745);
Legeay, Histoire de Louis XI (2 Bde., ebd. 1874);
Sée, Louis XI et les villes (ebd. 1892).