Luftbad | eLexikon | Technologie, Gewerbe und Industrie - Verschiedenes - Aus der chemischen Technologie
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Titel
Elemente zu Bad:1) etc., vorzüglich aber die pompejanischen Thermen
Einrichtung der modernen Badeanstalten.
Bad
[* 3] (Balneum), Eintauchung des Körpers oder einzelner Teile desselben in eine Flüssigkeit, wobei die Oberfläche des Körpers längere Zeit hindurch mit jener in Berührung bleibt. Auch bezeichnet man die Anwendung strömender oder fallender Flüssigkeit auf den Körper als und redet daher von Tropf-, Gieß- und Douchebädern. Hinsichtlich der Anwendungsweise der Bäder oder der Art der Eintauchung des Körpers oder einzelner Teile unterscheidet man allgemeine oder ganze Bäder (Vollbäder), wobei der ganze Körper in die Flüssigkeit eingetaucht wird, von den partiellen oder örtlichen Bädern und unter diesen wiederum Halbbäder, wobei nur die untere Körperhälfte sich in dem Bad befindet, Sitzbäder, bei welchen nur das Gesäß und ein Teil des Unterleibs eingetaucht ist, Arm- und Handbäder, Fußbäder etc. Auch nach den Stoffen, welche man zu den Bädern verwendet, werden dieselben benannt, und man hat daher: einfache Wasserbäder und medizinische Bäder, welche Salze (Mineralbäder, Solbäder, Laugenbäder), vegetabilische (Kräuter-, Fichtennadel-, Kleien-, Malz-, Senfbäder) oder tierische Substanzen (Ameisenbäder) enthalten. Im weitern Sinn rechnet man zu den Bädern, obschon der Körper dabei nicht mit tropfbarflüssigen Stoffen in Berührung kommt, die Dampf-, Gas-, Schlamm-, Erd-, Sand-, Tier- und Luftbäder.
Auge des Menschen
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Auge.Berücksichtigt man die Temperatur der Bäder, so teilt man sie ein: in kalte, von einer Temperatur von +10 bis 18° R., und kühle, von +18 bis 24° R., lauwarme und warme, von +24 bis 30°, und heiße Bäder, von +30 bis 36° und mehr. Endlich benennt man die Bäder nach der künstlichen Vorrichtung oder der von der Natur gebotenen Gelegenheit und unterscheidet demnach: Fluß-, See- und Wellenbäder, Wannenbäder und in Bezug auf die Art der mechanischen Einrichtung: Douche-, Sturz-, Staub-, Tropf-, Spritz-, Regenbäder etc. Faßt man die dem Bad zugemischten Stoffe und ihre Wirkung ins Auge, [* 5] so unterscheidet man: reizende Bäder, wenn Asche, Salz, [* 6] Senfmehl, Lauge oder Pottasche, erweichende Bäder, wenn Kleie, Malz u. dgl., stärkende Bäder, wenn aromatische Kräuter, mit Wasser infundiert, oder adstringierende Stoffe, Eisenpräparate etc., und endlich krampfstillende Bäder, wenn Baldrian, Rosmarin, Tausendgüldenkraut etc. dazu verwendet werden.
Die erste, rein äußerliche Wirkung des Bades ist die Reinigung des Körpers von Schweiß, Staub und den abgestoßenen Schichten der Oberhaut. Die Notwendigkeit dieser ersten Wohlthat findet mehr und mehr allgemeine Anerkennung; nicht nur, daß die Pflege kleiner Kinder ein tägliches Bad erfordert, so hat man auch angefangen, für äußerst wohlfeilen Preis (10 Pf.) für Erwachsene ein warmes Bad herzustellen, welches namentlich für den Arbeiter wohlthätig ist und in unsrer öffentlichen Gesundheitspflege eine schmerzlich empfundene Lücke ausfüllt.
Haut (anatomisch)
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Haut.Zum zweiten ist das Bad gesundheitförderlich, je nach seiner Temperatur. Während des kalten Bades werden die Haut [* 7] und die Extremitäten blutärmer, die innern Organe des Körpers aber entsprechend blutreicher. Nach dem kalten Bad, zumal wenn die Haut durch Wellenschlag und starken Salzgehalt noch stärker gereizt war, also nach einem Seebad, entsteht früher oder später ein Gefühl des Wohlbehagens durch das vermehrte Einströmen des Bluts in die seinen Gefäße der Haut und durch das damit zurückkehrende Gefühl der Wärme. [* 8]
Der Stoffwechsel wird lebhaft angeregt, Körper und Geist gewinnen an Straffheit und Elastizität, und noch längere Zeit bleibt nach einer Seebadekur erhöhte Widerstandsfähigkeit zurück. Voraussetzung ist freilich, daß nicht Kranke in vorgeschrittenem Kräfteverfall, Rekonvaleszenten nach schwerem Typhus, leicht erregbare, nervöse oder herzkranke Personen sich der Kur kalter Bäder unterziehen. In zweifelhaften Fällen überlasse man dem Arzte die Entscheidung.
Die Wirkung der warmen Bäder, deren Temperatur derjenigen des Bluts nahekommt, besteht darin, daß die Haut sich rötet und erschlafft, die Blutzirkulation in der Haut also gesteigert wird. Der Puls ist beschleunigt, der Atem frequenter, die Wasser- und Kohlensäureausscheidung durch die Lungen gesteigert, die Ernährungsvorgänge an den Geweben des Körpers finden leichter und schneller statt. Das warme Bad wirkt also im wesentlichen beruhigend und bei herabgekommenen, blutarmen Individuen sowie nach starken körperlichen Anstrengungen zugleich stärkend.
Deshalb wendet man die warmen Bäder bei krampfhaften Affektionen (namentlich auch der Unterleibs- und Geschlechtsorgane), bei erhöhter Nervenreizbarkeit und manchen andern Nervenleiden, Neuralgien, Rheumatismus, Gicht etc. mit Erfolg an. Das warme Bad ist weiterhin ein vortreffliches Mittel, um bei eingeklemmten Brüchen oder bei Ausrenkungen der Glieder [* 9] eine wohlthätige Abspannung hervorzurufen, wobei die Reposition viel besser gelingt. In neuerer Zeit hat man in der Chirurgie sogen. permanente Wasserbäder angewendet.
Bad (Mineralbäder, med
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Seite 2.221.Diese Einrichtung besteht darin, daß einzelne Körperteile oder selbst der ganze Körper tage- und wochenlang in einer fortwährend sich erneuernden, aber gleich temperierten Wassermasse eingetaucht bleiben. Bei ausgedehnten Verbrennungen, Quetschwunden, sehr großen Geschwüren etc. sind dadurch die besten Erfolge erzielt worden. Heiße Bäder werden vorzugsweise örtlich, d. h. als Fuß- und Handbäder, angewendet, teils um entzündliche Vorgänge an denselben zu steigern und sie somit schneller zum Ablaufen zu bringen, teils um das Blut nach dem heiß gebadeten Teil hin- und von einem entfernten kranken Organ abzuleiten. ¶
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Was die Wirkung der so zahlreichen und so verschiedenartig zusammengesetzten sogen. Mineralbäder anbetrifft, so beruht sie lediglich auf Erfahrung. Eine Erklärung ist trotz der sorgfältigsten chemischen Analysen nicht zu geben (die sogen. indifferenten Thermen bestehen aus schlichtem Wasser und besitzen doch eine mächtige, überraschende Heilkraft), eine wissenschaftliche Bäderlehre existiert noch nicht. Die Solbäder üben einen energischen Reiz auf die Haut aus, befördern die Blutzirkulation in derselben sowie die Hautausdünstung und wirken dadurch auf den gesamten Ernährungsvorgang kräftig zurück, indem sie die Eßlust und die Assimilation steigern.
Krankhafte Ausschwitzungen, Drüsenschwellungen, Verhärtungen der Organe, chronische Hautausschläge und Geschwüre werden dadurch zur Heilung gebracht. Namentlich bei allen skrofulösen Affektionen werden die Solbäder mit augenfälligem Erfolg angewendet (s. auch unten bei medizinische Bäder). Ähnlich verhält es sich mit den kohlensäurereichen Bädern, welche auf die Haut und das Nervensystem lebhaft erregend wirken, weshalb sie bei den verschiedensten Schwäche- und Erschöpfungszuständen angewendet werden. An mehreren Badeorten mit an Kohlensäure reichen Quellen hat man besondere Kohlensäuregasbäder eingerichtet.
Sie werden meist örtlich angewendet und bestehen darin, daß der kranke Teil von einer Gasatmosphäre umgeben wird. Ihre Wirkung ist eine sehr intensive. Sie kommen namentlich bei Lähmungs- und Schwächezuständen zur Anwendung. Auch den sogen. Schwefelbädern schreibt man gewöhnlich eine von ihrem Gehalt an Schwefelwasserstoffgas und andern Schwefelverbindungen abhängige Wirkung zu, indessen lehrt eine vorurteilslose Analyse der Thatsachen, daß sie nicht anders wirken als einfache warme Wasserbäder; denn die geringe Menge von Schwefelwasserstoffgas, welche die Haut im B. aufnimmt, ruft keine irgend erheblichen Veränderungen im Organismus hervor. Zu den Mineralbädern rechnet man ferner die sogen. Moor- oder Schlammbäder.
Dienstbarkeit - Dienst
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Dienste.Man unterscheidet: Schwefelmineralschlamm-, Kohlenmineralschlamm-, Eisenmineralschlamm-, Kochsalzmineralschlamm- und erdige Mineralschlammbäder. Der Schlamm wird in Wannen gebracht und daselbst erwärmt, worauf sich die Kranken in denselben einsenken wie in die Wasserbäder, oder man bestreicht mit dem Schlamm leidende Teile, läßt ihn darauf trocknen und wäscht ihn nach einiger Zeit ab. Für die Beförderung der Resorption alter Gelenkentzündungen, eiteriger und andrer Exsudate leisten sie vorzügliche Dienste, [* 11] ebenso bei Lähmungen, alten und schweren Fällen von Rheumatismus, ohne daß das Zustandekommen der Wirkung durch die chemischen oder mechanischen Eigenschaften des Moorbreies im mindesten erklärbar wären.
Spiritus (Maischmaschi
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Spiritus.Von den medizinischen Bädern werden am häufigsten benutzt: alkalische Bäder (150-500 g Pottasche oder 250-1000 g Soda auf das Vollbad von 200-400 Lit.), Chlorkalkbäder (250-500 g Chlorkalk [* 12] auf das Vollbad), Eisenbäder (30-60 g Eisenvitriol und 120 g gereinigte Pottasche oder 30 g Eisenvitriol, 60 g Kochsalz und 90 g doppeltkohlensaures Natron auf das Vollbad), Jodbäder (in Holzwannen, 10-15 g Jod in Seesalzlösung oder Mutterlauge gelöst auf ein Vollbad, während des Gebrauchs bedeckt, um das Einatmen der Joddämpfe zu vermeiden), Mineralsäurebäder (in Holzwannen, je 30-60 g Salz- und Salpetersäure auf das Vollbad), moussierende Bäder (Kohlensäurebäder, 0,5 kg doppeltkohlensaures Natron und nach dessen vollständiger Lösung beim Besteigen des Bades 0,5 kg Salzsäure auf das Vollbad unter Umrühren hinzugefügt), Schwefelbäder (in Holzwannen, 50-150 g Schwefelkalium auf das Vollbad, eventuell unter Zusatz von etwas Schwefel- oder Salzsäure), Solbäder (6-9 kg Koch- oder Seesalz oder 2-5 kg Koch- oder Seesalz und 2 kg Mutterlaugensalz auf das Vollbad), Sublimatbäder (in Holzwannen, 2,5-10 g Quecksilberchlorid in 50-200 g Wasser gelöst auf das Vollbad), aromatische Bäder (Aufguß aus 0,25-1 kg Pfefferminze, Kamille, Kalmuswurzel oder 150-500 g aromatischen Kräutern auf das Vollbad), Baldrianbäder (Aufguß von 250-500 g Baldrianwurzel auf das Vollbad), Fichtennadelbäder (Aufguß von 1,5-5 kg Fichten- oder Kiefernadeln oder 150-500 g Fichtennadelextrakt auf das Vollbad), Kleienbäder (Abkochung von 1-3 kg Weizenkleie im Beutel [* 13] mit 4-8 L. Wasser auf das Vollbad), Malzbäder (Abkochung von 1-3 kg Gerstenmalz in 4-6 L. Wasser auf das Vollbad), Senfbäder (2 g Senföl in 25 g Spiritus [* 14] gelöst auf das Vollbad), Tanninbäder (10-50 g Tannin in 200 g Wasser gelöst auf das Vollbad), Ameisenbäder (1-2 kg zerquetschte Ameisen in leinenem Beutel gebrüht auf das Vollbad). Die Tier- oder animalischen Bäder, bei denen die kranken Teile in die abgezogenen Häute eben erst geschlachteter Tiere eingehüllt werden, wirken nicht anders als warme Bähungen und sind veraltet.
Deck - Decke
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Decke.Eine sehr mächtige, erregende und bei rheumatischen Leiden [* 15] günstige Wirkung besitzen die warmen oder heißen Dampfbäder. Die Badenden sitzen dabei in einem Raum, in welchen heiße Dämpfe einströmen, ein Bademeister peitscht mittels Birkenruten die Haut (russisches Bad), worauf dann lauwarme Übergießungen folgen und der Badende in den auf 45-50° R. erhitzten Schwitzraum geführt wird. Hier bricht in der trocknen Hitze der Schweiß aus allen Poren (römisch-irisches Bad), nach 10-20 Minuten folgen lauwarme bis kalte Douchen und endlich 30-60 Minuten langes Liegen in wollener Decke. [* 16] Ebenfalls schweißtreibend wirkt das warme Sandbad. Der Körper oder einzelne Glieder werden mit künstlich oder von der Sonne [* 17] erwärmtem feinen, trocknen Sand eingehüllt, dessen Temperatur zwischen 30 und 40° R. beträgt. - Über die Einrichtung der verschiedenen Badeanstalten s. unten.
Bad (Geschichte des Ba
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Seite 2.222.Geschichte des Badewesens.
Der Gebrauch der Bäder verliert sich in die sagenhaften Perioden der ältesten Völkergeschichte. Weise Gesetzgeber erhoben das Baden [* 18] zu einer religiösen Handlung und verliehen demselben dadurch eine höhere Geltung und Empfehlung; so kamen Bäder bei den Indern, Ägyptern, Persern, Assyrern und Israeliten in Gebrauch, und aus diesem Grund oder als diätetisches Mittel wird noch jetzt das Baden bei der Mehrzahl der Völker des Orients kultiviert. Bei den Hebräern war es eine der ersten Religionspflichten und in gewissen Fällen, nach erfolgter (levitischer) Verunreinigung, selbst gesetzlich vorgeschrieben (3. Mos. 14, 18. f.; 15, 5). Die natürlichsten und ältesten Bäder, von welchen die Griechen Gebrauch machten, waren Fluß- und Seebäder. Das kalte Baden war eine Hauptregel der Pythagoreer. Man badete im Winter und Sommer in Flüssen und tauchte in letztere selbst die neugebornen Kinder. Doch waren auch warme Bäder bei den Griechen schon frühzeitig im Gebrauch. Überhaupt betrachteten die Griechen seit den ältesten Zeiten das Baden als eine heilige Sache. So waren schon die Inkubationen in den Tempeln mit dem Gebrauch ¶
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von Bädern verbunden. Mit warmen Bädern wurde der willkommene Gast begrüßt, und sogar Königstöchter verschmähten es nicht, denselben darin zu bedienen. Vorzüglich geschätzt wurden Bäder von den Lakedämoniern, und einige wollen daher den Namen des bei den Römern so vielbenutzten Schwitzbades (laconicum, sc. balneum) von den Lakedämoniern ableiten. Heriodikos, welcher kurz vor dem Peloponnesischen Krieg lebte, soll Bäder zuerst in Verbindung mit kunstmäßigen Friktionen zur Erhaltung, Stärkung und Wiederherstellung der Gesundheit empfohlen haben.
Bei Hippokrates, seinem Schüler, finden sich die ersten umständlichen, unter wissenschaftlichem Gesichtspunkt geordneten Notizen über Nutzen und Nachteil der Bäder, welche als die Grundlage der spätern Balneotherapie zu betrachten sind. Der Gebrauch der warmen Bäder wurde später noch allgemeiner und häufiger, als die Griechen bei ihren Gymnasien und Palästren öffentliche Anstalten zum Baden errichteten. Die Badehäuser der Römer [* 20] waren palastartige, weitläufige Gebäude, in denen jeder einzelne Akt beim Baden seinen besondern Raum hatte.
Rohprotein - Röhren
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Röhren.Vergleichen wir die Überreste alter Bäder untereinander, und halten wir sie zugleich mit dem zusammen, was Vitruv, Plinius, Palladius und andre Autoren darüber berichten, so erkennen wir folgende Teile eines römischen Bades überall wieder. In der Mitte des länglich-viereckigen Badegebäudes, im Kellergeschoß, lag das Heizungszimmer (hypocaustum), aus welchem sich Röhren [* 21] (caliductus) durch die Zimmer zur Lufterwärmung verbreiteten; über dem Hypokauston war ein Raum mit drei übereinander stehenden Kesseln (ahena); aus dem obersten (frigidarium) floß kaltes Wasser in den mittlern (tepidarium) und, hier lau geworden, in den untersten (caldarium), um heiß zu werden.
Baukunst VI
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Baukunst VI.Aus jedem Kessel führten in die Badezimmer der beiden für die Männer und Frauen bestimmten Abteilungen des Gebäudes mit Hähnen versehene Röhren; der oberste Kessel erhielt sein Wasser aus einem gefüllten Behältnis, das gewöhnlich durch einen besonders dazu angelegten Aquädukt gespeist wurde. Neben und über dem Heizungszimmer waren die Badezimmer, das rund gebaute trockne Schwitzbad, mit diesem verbunden das warme Bad (caldarium), ferner die concamerata sudatio, wo man sich den Schweiß abtrocknete und den Körper reinigte, und das laue Bad (tepidarium). In jedem Zimmer befand sich ein steinernes oder metallenes Becken, um dasselbe ein Geländer, und zwischen diesem und den Wänden war der freie Raum (schola), wo die, welche noch zu baden gedachten oder bloß der Unterhaltung wegen das Bad besuchten, sich aufhielten. Von den römischen Bädern sind noch heutigestags mehrere Überreste vorhanden. Dahin gehören die Trümmer der Bäder in Rom [* 22] selbst, namentlich der des Titus, Caracalla (s. Tafel »Baukunst [* 23] VI«, [* 24] Fig. 11) und Diokletian, ferner die 1784 in Badenweiler entdeckten Ruinen, die eines römischen Privatbades zu Caerwent in England [* 3] (Fig. 1) etc., vorzüglich aber die pompejanischen Thermen, die in einem Zustand ausgegraben wurden, der es leicht macht, über die Bestimmung der meisten Teile mit Sicherheit zu entscheiden (vgl. nebenstehenden Plan, [* 3] Fig. 2). Die alten Gallier hatten ihre geheiligten Wasserquellen, in welche sie ihre Kranken legten, und in welchen sie sich zu gewissen Zeiten regelmäßig zu baden pflegten.
Die warmen Bäder kamen aber im 3. und 4. Jahrh. immer mehr in Verfall, ihr Gebrauch wurde sogar von der Geistlichkeit vielfach beschränkt und endlich verboten. So erlaubte der heil. Augustinus in seinen Regeln, monatlich nur einmal zu baden, und der heil. Hieronymus untersagte nach den Jahren der Kindheit den Gebrauch der Bäder gänzlich. Als aber im Anfang des 8. Jahrh. die Wissenschaften und namentlich die medizinischen bei den Arabern wieder aufblühten, kam auch der Gebrauch der Bäder wieder zu Ansehen, zuerst in dem von den Sarazenen eroberten Spanien. [* 25] Zu ihrer Empfehlung und Aufnahme in Deutschland [* 26] trug Karl d. Gr. viel bei; er liebte die warmen Bäder zu Aachen, [* 27] badete selbst viel und veranlaßte so viele andre, ein Gleiches zu thun, daß (nach Einhard) oft ¶
Fortsetzung Bad:
→ Seite 2.223 || mehr als hundert Personen zugleich badeten. Auch wurden in Hospitälern und Klöstern Bäder