Lungern | eLexikon | Geographie - Schweiz - Kantone
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Fri May 11 1708
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Lumpegnia (Val) - Lung

4 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Lungern | Alpengemeinde im schweizer. Kanton Unterwalden, 699 m ü. M., im obern Teil des Thals der Sarner / 68 |
LUNGERN | (Kt. Obwalden). 715 m. Gem. und Pfarrdorf, vor dem S.-Ende des Lungernsees und an der Strasse / 265 |
Lungern | # s. Schwindung. / 3 |
Lungern _2 | # Pfarrdorf und Luftkurort im schweiz. Kanton Unterwalden ob dem Wald, in 755 m Höhe, an der / 86 |
Lungern
424 Wörter, 2'880 Zeichen
Geographie Schweiz: Geographie — Schweiz — Kantone
Lungern
(Kt. Obwalden). 715 m. Gem. und Pfarrdorf, vor dem S.-Ende des Lungernsees und an der Strasse über den Brünig. Station der Brünigbahn (Luzern-Brienz). Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Bürglen, Mühlebach, Röhrli, Tschoren, Obsee, Diesselbach und einem Teil von Kaiserstuhl: 299 Häuser, 1828 kathol. Ew.; Dorf: 113 Häuser, 684 Ew. Das Chor der 1496 erbauten alten Kirche dient jetzt als Beinhaus. Ackerbau und Viehzucht. Seidenweberei und Strohflechterei.
Fremdenindustrie; 3 Gasthöfe. Seit der Eröffnung der Brünigbahn hat sich Lungern zu einer beliebten Sommerfrische entwickelt. Zahlreiche Spaziergänge, Ausflüge und Bergtouren. Mildes Klima mit nur sehr schwachen Temperaturschwankungen. Auf den 32 Alpweiden der Gemeinde sömmern durchschnittlich 700-800 Stück Rindvieh. Im Zeitraum von 1718 bis 1749 fielen in Lungern über 300 Kühe und daneben zahlreiche Kälber, Ziegen und Schweine dem Milzbrand zum Opfer. Am 11. Mai 1708 zerstörte eine Feuersbrunst in Obsee 46 Gebäulichkeiten und am 11. März 1739 eine andere 16 Häuser, eine Kapelle und einen Tanzsaal.
Der in einer Entfernung von nur 1 km an der alten Kirche vorbeifliessende
Eibach ist 1860, 1869, 1877 und 1887 über
seine Ufer getreten. Sein Hochwasser von 1887 führte eine Unmenge von Geschieben, worunter Blöcke von 20 Zentnern Gewicht,
mit sich, setzte den
Kirchhof 2-3 m tief
unter Wasser und
Schutt und zerstörte das damalige Beinhaus. Die aus allen Gegenden
der
Schweiz eingelaufenen Liebesgaben erreichten den Betrag von 150000 Franken. Seither ist der
Wildbach
unter Aufwand einer Summe von 300
000 Franken verbaut worden. Die neue, im gotischen Stil gehaltene Kirche steht hinter dem Dorf
an sicherer Stelle. Fund eines Bronzebeiles. Die Brünigpasshöhe war ehemals durch eine
Letzi gesperrt. 1275: Lutigern.