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Luzérn | eLexikon | Geographie - Schweiz - Kantone

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Luzern

Bild 43.247: Luzern
Seite 43.247.
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6 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Luzérnein Kanton der Zentralschweiz, grenzt im O. an die Kantone Aargau, Zug und Schwyz, im S. an / 2489
LUZERN# Kanton der schweizerischen Eidgenossenschaft, in der offiziellen Reihenfolge der Kantone deren / 13126
LUZERN _2# Amt des Kantons Luzern. 258,6 km² Fläche und 54339 Ew., also 211 Ew. auf einen km². Liegt / 409
LUZERN _3(Kt. und Bez. Luzern). 439 m. Stadt und Hauptort des gleichnamigen Kantons, am W.-Ende des Vierwalds / 8828
LUZERN _4# (KANTON). Nach der eidg. Betriebszählung von 1905 gehört der Kanton Luzern zu jenen 9 Kantonen, / 750
LUZERN _5# Amt des Kantons Luzern. Dieser Bezirk ist begrenzt im S. von den Kantonen Nidwalden und Obwalden. / 40

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Luzérn

5 Seiten, 25'658 Wörter, 185'205 Zeichen

Geographie Schweiz: Geographie — Schweiz — Kantone

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vergrössern: Territoriale Entwicklung des Kantons Luzern. ^[Karte: 6° 0’ O; 47° 0’ N; 1:500000]. [Karten in der Umgebung].
Territoriale Entwicklung des Kantons Luzern.

Zu Anfang des 5. Jahrhunderts nahmen die Alemannen diese Gebiete in Besitz. Sie gerieten aber schon zu Ende desselben Jahrhunderts unter die fränkische Herrschaft, mit der die Gauverfassung Eingang fand. Diese schied den grössten Teil des jetzigen Kantons dem Aargau zu, mit Ausnahme des Habsburgeramtes, das als Bestandteil des Zürichgaues galt.

Den Kern des gegenwärtigen Staatsgebietes bildete wie noch heute die Stadt Luzern, als deren Mittelpunkt das um die Mitte des 8. Jahrhunderts von Murbach aus gegründete Benediktinerkloster im Hof zu betrachten ist. Ihr Emporblühen verdankt die Stadt dem Aufkommen des Gotthardpasses (Mitte des 13. Jahrhunderts), wodurch sie zu einem bedeutenden Stapelplatz des Handels zwischen der oberrheinischen Tiefebene und der Poebene wurde. In ihrer innern Entwickelung stimmt sie in den Hauptzügen mit jener grossen Zahl von mittelalterlichen Städten auf deutschem Boden überein, die aus geistlicher Grundherrschaft hervorgegangen sind. Im Jahr 1291 kam sie durch Kauf an König Rudolf von Habsburg und war von da an eine österreichische Landstadt.

Ihre freiheitlichen Errungenschaften wusste sie unter dem neuen Herrn nicht blos zu wahren, sondern noch zu vermehren. Am 7. November 1332 trat sie dem Bunde der 3 Waldstätte bei, worauf ihr der glückliche Ausgang des Sempacherkrieges die völlige Unabhängigkeit von Oesterreich brachte. Hand in Hand mit dieser Loslösung von Habsburg ging das Streben nach Erlangung eines Herrschaftsgebietes. 1380 erwarb sie die ehemals österreichische Vogtei Weggis; der 20jährige Friede von 1394 führte ihr die Aemter von Wolhusen, das Städtchen Sempach, die Dörfer Root, Hochdorf und Urswil und das Amt Rotenburg zu. 1397 begab sich Merenschwand freiwillig unter luzernische Schutzherrschaft; 1406 kaufte die Stadt die Vogtei Habsburg und 1407 Stadt und Grafschaft Willisau.

Die Eroberung des Aargaues brachte St. Urban, das Michaelsamt und Sursee ein. Das gesamte Staatsgebiet war in 13 Vogteien gegliedert: Willisau, Rotenburg-Hochdorf, Entlebuch, Ruswil, Münster, Merenschwand, Büron, Habsburg, Malters-Littau, Kriens-Horw, Weggis, Knutwil und die Schlossvogtei Wikon. Die Städte Sursee und Sempach genossen eine ziemlich freie Stellung. Nur vorübergehend in luzernischem Besitz waren die Herrschaften Werdenberg und Wartau im Rheinthal und Griessenberg im Thurgau. Mit der Zuteilung des Amtes Hitzkirch und der Lostrennung von Merenschwand im Jahr 1803 erlangte der Kanton seinen heutigen Umfang.

In hervorragender Weise beteiligte sich Luzern zu Anfang des 15. Jahrhunderts an den italienischen Feldzügen, und erst die unglückselige Schlacht bei Arbedo kühlte diesen Eifer etwas ab. 1458 gab die Kränkung eines Luzerners auf einem Schützenfest zu Konstanz Veranlassung zum sog. Plappartkrieg. Ebenso trat Luzern während und unmittelbar nach den Burgunderkriegen in den Vordergrund (Saubannerzug, Burgrecht mit den Städten, Amstaldenhandel, Schlacht bei Giornico).

Auch am Schwabenkrieg nahm es regen Anteil, vor allem an den Treffen beim Schwaderloch und bei Dornach. Beim Ausbruch der Kirchentrennung verharrte es beim alten Glauben, hatte aber grosse Mühe, die da und dort aufkommende Neuerung zu unterdrücken. In der Folge wurde es mehr und mehr das Zentrum der katholischen Politik, besonders in der Periode der Gegenreformation. Im Lauf des 16. Jahrhunderts bildete sich aus den vom 15. Jahrhundert überkommenen Ansätzen allmählig die aristokratische Verfassung aus, die aber durch den Bauernkrieg von 1653 hart bedroht wurde.

Die Bewegung nahm ihren Anfang im Entlebuch und verpflanzte sich von da über die Kantone Bern, Solothurn, Basel, den bernischen Aargau und die freien Aemter, unterlag jedoch wie eine Reihe von frühem Erhebungen. Das Endergebnis war eine mächtige Stärkung des Patriziats. Kaum war die Ruhe wieder hergestellt, so brachen religiöse Streitigkeiten aus (erster Villmergerkrieg von 1656), die durch das kräftige Eingreifen Luzerns mit einer Niederlage der Reformierten endigten. Einen entgegengesetzten Ausgang nahm dafür der Krieg von 1712, während dessen Verlauf gefährliche Volksbewegungen das luzernische Staatswesen in seinen Grundvesten erschütterten.

Am 31. Januar 1798 dankte die aristokratische Regierung ab. Kurze Zeit hernach wurde das alte Staatsgebiet als Kanton Luzern der helvetischen Republik einverleibt und Luzern als Sitz der helvetischen Zentralbehörden bezeichnet. Die Durchführung der Einheitsverfassung gelang jedoch erst nach heftigem Widerstand des Volkes (Röthlerkrieg und Käferkrieg). Die Vermittlungsakte des ersten Konsuls rief die Kantone wieder ins Leben und erhob Luzern zum Range eines Direktorialkantons.

Das Jahr 1815 brachte eine teilweise Wiederherstellung der Verhältnisse vor 1798. Allein die aristokratischen Einrichtungen konnten sich auf die Dauer nicht mehr halten; die dreissiger Bewegung beseitigte einen grossen Teil derselben, und die Verfassungsrevision von 1841 verschaffte endlich der Volkssouveränität vollen Durchbruch. In den vierziger Jahren war Luzern der Schauplatz heftiger Parteikämpfe, die zu den beiden Freischaarenzügen vom 8. Dezember 1844 und 31. März 1845 führten und mit dem Sonderbundskrieg ihren Abschluss fanden. Der Sieg der eidgenössischen Truppen bei Gisikon brachte die liberale Partei an's Ruder, die sich bis zum Mai 1871 halten konnte und dann wieder durch die konservative Gegenpartei abgelöst wurde. Vergl. Pfyffer, Casimir. Geschichte der Stadt und des Kantons Luzern. 2 Bde. Zürich 1850, 1852. - Pfyffer, Cas. Der Kanton Luzern. (Gemälde der Schweiz. 3). 2 Tle. St. Gallen und Bern 1858, 1859. - Segesser, Ant. Phil. v. Rechtsgeschichte der Stadt und Republik Luzern. 4 Bde. Luzern 1851-1858.

[Seminarlehrer Alb. Achermann].

Luzern.



Luzern

Bild 43.248: Luzern
* 3 Seite 43.248.

Amt des Kantons Luzern. 258,6 km2 Fläche und 54339 Ew., also 211 Ew. auf einen km2. Liegt im ö. Abschnitt des Kartons und grenzt im N. an den Kanton Zug, im O. an den Kanton Schwyz, im S. an das Amt Hochdorf und den Kanton Obwalden und im W. an die Bezirke Entlebuch, Sursee und Hochdorf. Durch den Vierwaldstättersee wird der Gerichtskreis Weggis und ein kleines Landstück am N.-Fuss des Bürgenstockes vom Körper des Amtes abgetrennt. Das Amt umfasst sowohl Teile des schweizerischen Mittellandes wie der Voralpenzone. Im südl. Abschnitt steht der Bergstock des Pilatus; der Gerichtskreis Weggis liegt am SO.-Hang des Rigi. Zwischen der Luzerner und der Küssnachter Bucht des Vierwaldstättersees, dem Zugersee und der Reuss zieht sich nach NO. der Rooterberg, der im Michelskreuz, (798 m) einen schönen Aussichtspunkt besitzt. Entwässert wird das Amt durch die Reuss und ihren grössten Zufluss,

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vergrössern: Amt Luzern. ^[Karte: 6° 0’ O; 47° 0’ N; 1:200000]. [Karten in der Umgebung].
Amt Luzern.

die Kleine Emme. Es zerfällt in die 4 Gerichtskreise Luzern, Habsburg, Kriens-Malters und Weggis und umfasst folgende 19 politische Gemeinden: Adligenswil, Buchrain, Dierikon, Ebikon, Gisikon, Greppen, Honau, Horw, Kriens, Littau, Luzern, Malters, Meggen, Meierskappel, Root, Schwarzenberg, Udligenswil, Vitznau und Weggis. 17 Pfarrgemeinden. 54339 Ew. in 11707 Haushaltungen und 4441 Häusern;

47338 Katholiken, 6620 Reformierte, 302 Israeliten und 79 Angehörige anderer Konfessionen.

Die ländlichen Bewohner des Mittellandes beschäftigen sich mit Acker- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Von grosser Bedeutung sind Obstbau und Mostfabrikation besonders in Meggen. Am Pilatus und Rigi wird Alpwirtschaft betrieben. Die Viehstatistik ergibt folgende Ziffern:

1886 1896 1901
Rindvieh 13.463 13.986 15.573
Pferde 834 1222 1323
Schweine 3099 4594 4854
Schafe 723 399 1230
Zie­gen 1874 1354 1000
Bie­nenstöcke 2643 4299 4177

An erster Stelle steht aber in Bezug auf ihre Wichtigkeit die Fremdenindustrie, deren bedeutendste Mittelpunkte heute die Stadt Luzern selbst, dann Weggis, Vitznau, Meggen und Greppen sind. Von weiteren Zweigen der industriellen Tätigkeit sind zu nennen: die weltbekannte Maschinenfabrik in Kriens, die Seidenfabriken in Kriens und Emmenbrücke, die grosse Dampfziegelei in Horw. Daneben bestehen noch Teigwarenfabriken, Baukonstruktionswerkstätten, Sägen, mechanische Schreinereien, Zementwarenfabriken.

Grosse Steinbrüche in Luzern, Horw und Dierikon. Auch Kleinindustrie und Handwerk stehen in Blüte. Kraft und Licht liefern die Elektrizitätswerke von Rathausen, Thorenberg und an der Reuss. Handel und Transportwesen beschäftigen ebenfalls viele Hände. Das Amt Luzern ist unbestreitbar der industriell am intensivsten tätige Teil des Kantons. Eisenbahnlinien: Luzern-Bern, Luzern-Olten, Luzern-Seethal, Luzern-Rotkreuz-Zürich, Luzern-Gotthard, Luzern-Brünig und Luzern-Kriens. Dampfschiffstationen sind Luzern, Meggen, Vitznau, Greppen, Hertenstein, Weggis, Kastanienbaum und St. Niklausen. Strassen strahlen von Luzern nach allen Richtungen hin aus.

Titel
Elemente zu LUZERN:

Kanton Luzern: Politische Karte und hauptsæchliste Industrien Kanton Luzern: Politische Karte und hauptsæchliste Industrien

Landwirtschaft und Bodenerzeugnisse des Kantons Luzern Landwirtschaft und Bodenerzeugnisse des Kantons Luzern

Historischer Plan von Luzern Historischer Plan von Luzern

Klimatische Verhältnisse.

Geologie.

Botanik.

Fauna.

Bevölkerung.

Verkehr.

Handel, Gewerbe und Industrie.

Verwaltung.

Oeffentliche Fürsorge.

Schulwesen.

Anlage, öffentliche und private Bauten.

Geschichtliche Uebersicht.

Bibliographie.

[43.230] LUZERN Kanton der schweizerischen Eidgenossenschaft

[43.247] LUZERN Amt des Kantons Luzern. 258

vergrössern: Wappen der Stadt Luzern.
Wappen der Stadt Luzern.

Luzern

(Kt. und Bez. Luzern). 439 m. Stadt und Hauptort des gleichnamigen Kantons, am W.-Ende des Vierwaldstättersees und am Ausfluss der Reuss in einer der schönsten Lagen der Schweiz. Prachtvolle Aussicht auf den Vierwaldstättersee und die Berge, besonders den nahen Pilatus und Rigi und das Hochgebirge. 47° 3' NBr. und 8° 18' OL. von Greenwich. Seebucht und Reuss teilen die Stadt in zwei Hälften, die Grossstadt am rechten und die Kleinstadt am linken Ufer. Jene dehnt sich zunächst auf dem flachen Ufer aus und steigt dann hinauf an die Halde und die Höhen des Wesemlins und der Musegg, so dass die höhern Häuserreihen terrassenförmig übereinanderliegen.

Die Kleinstadt liegt grösstenteils in der Ebene und zieht sich gegen S. (Moos, Hirschmatt, Obergrund) und W. (Untergrund). Auch hier steigen die hintern Häuserreihen an die Höhen des Gütsch und Beckenbühl hinauf. Sechs Brücken verbinden die beiden Stadthälften; drei sind für Fuhrwerke, drei nur für Fussgänger passierbar. Dem Wagenverkehr dienen die Seebrücke, Reussbrücke und St. Karlibrücke, die alle drei von solider Stein- und Eisenkonstruktion sind. Von den drei andern sind zwei gedeckte Holzbrücken, nämlich die Kapellbrücke und Spreuerbrücke, und eine offen und in Eisenkonstruktion: der Reusssteg. In den beiden Holzbrücken befinden sich wertvolle historische Malereien.

[A. Erni.]



Luzern

Bild 43.249: Luzern
* 4 Seite 43.249.

Klimatische Verhältnisse.

Aus den Ergebnissen der

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vergrössern: Luzern vom Gütsch aus.
Luzern vom Gütsch aus.

offiziellen meteorologischen Station in Luzern, die durch die dortige naturforschende Gesellschaft im Jahr 1880 gegründet und seither von Prof. Xaver Arnet besorgt wird, sowie aus den Aufzeichnungen der seit 1860 bestehenden Regenmessstation im Kantonsschulgebäude stellen wir folgende Angaben zusammen.

Der mittlere Barometerstand beträgt für die Höhe der meteorologischen Station an der Musegg (453 m) 723,0 mm, für die Stadtteile am Seeufer 724,1 mm. Der Barometerstand schwankt zwischen 696 mm und 742 mm. Die mittlere Jahrestemperatur, durch Differenzenbildung nach Zürich auf den grössern Zeitraum 1864 bis 1900 ausgedehnt, beträgt 8,50° C. Die Mitteltemperatur des wärmsten Monats (Juli) ist 18,3°, diejenige des kältesten Monats (Januar) -1,3°. Die seit 1880 beobachteten Extreme der Temperatur sind: 32,8° im Juli 1902 und -17,8° im Januar 1895. Die vorherrschenden Winde sind Südwest, Süd und Südost. Sehr häufig sind die Kalmen mit dem Stärkegrad 0 (entsprechend der Windgeschwindigkeit 0 bis 1 Meter). Im Jahr 1900 z. B. zählen die Kalmen mit 633 Fällen von 1095 Beobachtungen, die Windrichtung Südost mit 113, Süd mit 72 und Südwest mit 88 Fällen.

Obschon ausserhalb des eigentlichen Föhngebietes gelegen, steht Luzern bezüglich Temperatur, Bewölkung, Durchsichtigkeit der Luft und Witterungscharakter recht oft unter dem Einfluss des durch das Reussthal hinabziehenden, bis Altorf, Brunnen und Gersau hinunterreichenden typischen Föhns oder auch der in der Höhe über uns weggehenden oder aus der freien Atmosphäre herabsinkenden obern Föhnströmung, die uns Aufheiterung oder wechselnde Bewölkung bringt und fort-erhält. Beim Nachlassen dieser Strömungen kommt dann Luzern frühzeitig unter die Herrschaft des vorstossenden Südwest und damit in das Gebiet der Strichregen.

Das Mittel der jährlichen Niederschläge beträgt nach den Beobachtungen von 1861 bis 1900 1174,5 mm. Die Zahl der Niederschlagstage mit mindestens 0,3 mm Niederschlag beträgt 151, die Zahl der Tage mit mindestens 1,0 mm dagegen 130. Es ist merkwürdig, dass in den letzten 2 Jahrzehnten die Zahl der Niederschlagstage gegenüber dem Anfang der Beobachtungsperiode gestiegen ist. Das Jahr 1900 z. B. hatte bei einer mittleren Temperatur von 9,2°, bei 78% relativer Feuchtigkeit und 64% mittlerer Bewölkung doch 1280 mm Regenmenge und 187, beziehungsweise 151 Niederschlagstage.

Von der genannten mittlern jährlichen Niederschlagsmenge fallen 13% auf den Winter, 24% auf den Frühling. 39% auf den Sommer und 24% auf den Herbst. Die kleinste Monatsmenge hat der Januar mit 44,9 mm, die grösste der Juli mit 158,2 mm. Die Schneemenge beträgt durchschnittlich 11,5% des gesamten Jahresniederschlages. Die Zahl der jährlichen Schneefalltage bewegt sich zwischen 11 und 42; der Mittelwert ist 25. Die Dauer der Schneedecke wird erst seit einigen Jahren bestimmt. Für das Jahr 1900 war dieselbe 40 Tage und die grösste Schneehöhe bloss 15 cm im Februar.

Die Zahl der Gewittertage mit Nahegewittern schwankt per Jahr zwischen 11 und 27; die Mittelzahl ist 20,5. Gewitter mit schwachem Hagel zählt Luzern durchschnittlich eines im Jahr. Starke Hagelfälle sind für das Gebiet der Stadt äusserst selten; in 40 Beobachtungsjahren sind deren 3 aufgetreten.

Für das Jahr 1900 seien noch folgende Tagzahlen aus der Jahresübersicht angeführt: Zahl der Schneetage 34, der Gewittertage 27, der Nebeltage 23, der hellen Tage 51, der trüben, bedeckten Tage 146.

Vergl. die Mitteilungen der naturforschenden Gesellschaft Luzern, die seit 1896 in Heften erscheinen. Daselbst findet sich auch eine Naturchronik der fünf Orte von J. L. Brandstetter, die alle merkwürdigen Naturerscheinungen in diesem Gebiete sammelt. - Arnet, F. X. Die Niederschlagsverhältnisse von Luzern (in der Festschrift zur Eröffnung des neuen Kantonsschul-

Fortsetzung Luzérn: → Seite 43.250 || gebäudes in Luzern). Luzern 1893. - Ein älteres Witterungsbild des Kantons und namentlich