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Lymphgefäße | eLexikon | Anthropologie, Anatomie und Physiologie - Anatomie - Gefäße

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Lymphe - Lymphgefäße

Bild 11.8: Lymphe - Lymphgefäße
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Lymphgefäße(Saugadern, Vasa lymphatica s. resorbentia), dünne, zartwandige Röhren, welche, zu dem weitverbrei / 531
Lymphgefäße _2Lymphgefäßentzündung, Lymphherzen, Lymphkapillaren, s. Lymphe. / 6

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Lymphgefäße

537 Wörter, 3'916 Zeichen

Anthropologie, Anatomie und Physiologie — Anatomie — Gefäße

Lymphgefäße

(Saugadern, Vasa lymphatica s. resorbentia), dünne, zartwandige Röhren, [* 2] welche, zu dem weitverbreiteten sogen. lymphatischen System vereinigt, bei den Wirbeltieren (mit Ausnahme mancher Fische) [* 3] fast in allen Organen des Körpers vorhanden sind, das überschüssige Ernährungsmaterial, welches die Blutgefäße an die Organe abgeben, aufsaugen und zugleich mit den Nährsäften aus den Verdauungsorganen (Chylus) in den Blutstrom zurückführen (s. Gefäße).

Gewebe (Zeuge: glatte

Bild 7.281: Gewebe (Zeuge: glatte G.)
* 4 Gewebe.

Sie haben ähnlich den Venen äußerst dünne, aber feste Wände, an deren Innenfläche sich oft Klappen zur Verhütung des Rückströmens der Lymphe befinden. Wahrscheinlich sind die feinsten Anfänge der Lymphgefäße Lücken in dem Gewebe der [* 4] einzelnen Organe, welche erst weiterhin eine häutige Auskleidung bekommen und dann als Lymphkapillaren (s. Kapillaren) auftreten. Die letztern vereinigen sich nach und nach zu größern Ästen, diese zu großen Lymphgefäßstämmen.

Solche schließen namentlich bei niedern Wirbeltieren vielfach als sogen. Lymphräume die großen Adern in sich ein, folgen beim Menschen fast ausschließlich in ihrem Verlauf den Venen, treten aber an gewissen Körperstellen als zuführende Lymphgefäße (vasa afferentia) in Lymphdrüsen (s. d.) ein und verlassen dieselben wiederum als abführende Lymphgefäße (vasa efferentia). Stets münden sie zuletzt in eine Vene ein und sind vielfach kurz vorher noch mit einer kontraktilen Erweiterung versehen.



Lymphherz - Lynkeus

Bild 11.9: Lymphherz - Lynkeus
* 6 Seite 11.9.

Solche Lymphherzen (s. auch Herz) finden sich in allen Wirbeltierklassen mit Ausnahme der Säugetiere. Die Stämme, zu welchen sich die Lymphgefäße vereinigen, bevor sie ihren Inhalt in den Blutstrom ergießen, sind beim Menschen folgende: Der Milchbrust- oder kurzweg Brustgang (ductus thoracicus), eine rabenkielstarke Röhre mit wenig Klappen nimmt die Lymphgefäße der ganzen untern Körperhälfte, der ganzen linken und des untern Teils der rechten Brusthälfte, der linken Hals- und Kopfhälfte und des linken Arms auf. Er entspringt vor dem ersten oder zweiten Lendenwirbel durch den Zusammenfluß von drei kurzen, ansehnlichen Stämmchen (von denen der mittlere die Chylusgefäße des Darms aufnimmt), läuft dann zusammen mit der Aorta durch das Zwerchfell und mündet in die Vena anonyma der linken Seite ein. Hier befindet sich gegen den Eintritt des Bluts in ihn eine Klappe. Die übrigen Lymphgefäße treten zu dem ansehnlichen rechten Saugaderstamm (truncus lymphaticus dexter) zusammen, welcher sich in den Winkel, [* 5] den die rechte innere Drosselvene mit der rechten Armvene bildet, ergießt. - Selbständige Erkrankungen der Lymphgefäße sind sehr selten; es kommen vor Erweiterungen (Lymphangiektasis) als Folgezustände bei behindertem Abfluß der Lymphe, zuweilen in Form von Geschwülsten Lymphangioma, in der Zunge als sogen. Makroglossie. Ferner kennt man Erweiterung der Lymphgefäße durch Anfüllung derselben mit Geschwulstzellen, wie sie nicht selten im Netz, am Bauchfell, Zwerchfell und der Lungenoberfläche bei Magenkrebs angetroffen wird. In den ganz großen Lymphgefäße,

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namentlich im Ductus thoracicus, ist auch Tuberkulose beobachtet worden. Die Entzündung der Lymphgefäße (Lymphangitis) tritt als gesonderte Erscheinung nur an größern Ästen der auf, namentlich wenn man diese als rote Streifen am Vorderarm durch die Haut [* 7] durchschimmern sieht. Solche rote Linien deuten stets auf eine Verwundung hin, durch welche schädliche, reizende Substanzen, besonders eitererregende Keime, in die Gewebe eingedrungen sind, welche dann jene Blutfülle in der Scheide der Lymphgefäße bedingen. Diese Lymphgefäßentzündung kann bei Entfernung der schädlichen Stoffe und Heilung der Wunde ohne weiteres verschwinden, zuweilen ist sie der Vorbote einer Blutvergiftung. - Die Entzündung der Anfänge der Lymphgefäße fällt zusammen mit der Bindegewebsentzündung (s. Phlegmone). Chronische Verdickung und Entzündung der Lymphgefäße begleitet die Elefantiasis.