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Magnesiumblitzlicht -

Bild 61.472: Magnesiumblitzlicht - Magnesiumoxyd
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MagnesiumcarbonatMgCO3, kommt als Magnesit in der Natur vor. Es ist künstlich nicht darstellbar, da beim Vermischen / 303

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Magnesiumcarbonat

303 Wörter, 2'247 Zeichen

Magnesiumcarbonat,

MgCO3, kommt als Magnesit in der Natur vor. Es ist künstlich nicht darstellbar, da beim Vermischen von löslichen Magnesiumsalzen mit kohlensaurem Alkali unter Abscheidung von Kohlensäure basische Verbindungen entstehen. Letztere bilden die Magnesia alba, das Magnesium carbonicum der Pharmakopöen. Zu ihrer Darstellung wird eine konzentrierte Lösung von eisenfreiem Magnesiumchlorid kalt, unter starkem Umrühren mit einer konzentrierten Lösung von Natriumcarbonat gefällt.

Salz (Salinen oder Sal

Bild 14.238: Salz (Salinen oder Salzsiedewerke)
* 2 Salz.

Der gelatinöse Niederschlag wird auf einem Filter mit kaltem Wasser gewaschen, wobei er allmählich dicht und körnig wird. Nach beendigtem Auswaschen wird der Niederschlag in einem geräumigen Kessel in Wasser verteilt und unter beständigem Umrühren vorsichtig auf eine Temperatur von 65-70° erhitzt. Bei diesem Wärmegrade giebt das Salz [* 2] eine gewisse Menge von Kohlensäure ab und verwandelt sich in eine basischere Verbindung. Sobald die ersten Kohlensäurebläschen sich zeigen, ist die Erhitzung sofort zu unterbrechen und der ganze Inhalt des Kessels rasch auf ein bereit stehendes, großes, flaches, kastenförmiges Filter zu entleeren.

Während der Filtration geht die weitere Zersetzung vor sich, wobei die sich entwickelnde Kohlensäure auf gleiche Weise lockernd auf den Niederschlag wirkt, wie beim Backen des Brotteigs. Nach dem Ablaufen des Wassers wird der Niederschlag in viereckige Stücke zerteilt und in sehr mäßiger Wärme [* 3] getrocknet. Bei richtiger Ausführung der beschriebenen Operationen erhält man eine äußerst lockere, leichte, schneeweiße Masse, deren Zusammensetzung nicht ganz konstant ist, aber annähernd der Formel 3 MgCO3.Mg(OH)2 + 4 H2O entspricht.

Man benutzt sie in der Heilkunde gegen Magensäure, als gelindes Abführmittel, äußerlich auch als austrocknendes Mittel bei Hautleiden, zu Puder, Zahnpulver u. s. w., technisch in der Appretur. Im Großhandel kosten (1896) 100 kg 56-58 Magnesiumcarbonat. Von Wasser, das Kohlensäuregas absorbiert enthält, wird das Magnesiumcarbonat zu dem Maguesiumhydrocarbonat, Mg(CO3H)2, gelöst. Dieses zersetzt sich sehr leicht, schon wenn die Lösung an der Luft steht und die Kohlensäure entweichen kann, unter Abscheidung eines schön krystallisierenden wasserhaltigen Magnesiumcarbonat, MgCO3 + 4 H2O.