Mappila | eLexikon
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Mao - Mara (Gertrud El

1 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Mappila | oder Mopla (engl. Moplays), die Nachkommen der Araber und der zum Islam übergetretenen Hindu / 206 |
Mappila
206 Wörter, 1'399 Zeichen
Mappila
oder Mopla (engl. Moplays), die Nachkommen der Araber und der zum Islam übergetretenen Hindu im südl. Vorderindien, besonders an der Malabarküste. Ihr Oberhaupt ist der Radscha von Kannanur, ihr Oberpriester der Tangal in Ponani. Schon Ibn Batuta berichtet von einer Moschee in dieser Gegend. Der Tamuri von Calicut (s. d.), seiner Zeit der mächtigste Fürst an der Malabarküste, begünstigte die Einwanderung arab. Kaufleute, um den Handel zu heben, und allmählich wurden die Mohammedaner, da viele Hindu zum Islam übertraten, eine Macht im Lande.
Die Mappila sind meist unwissend und fanatisch und haben sich oft gegen die Najar (oder NaÏr), die dort wohnenden
nichtarischen
Hindu, erhoben, welche vielfach die Herren des
Grund und
Bodens sind und von denen die Mappila Ländereien
pachten. Namentlich 1849 und in den fünfziger Jahren zeigten sie sich aufrührerisch, so daß 1853 ein Gesetz gegen sie
erlassen wurde, welches 1855, 1873 und noch 1885 infolge fanatischer Mordthaten zur Anwendung kam. Die an der
Küste Fischer,
Seeleute und
Kulis, im Inlande
Landbauer, wohnen hauptsächlich zwischen den westlichen
Ghat und der See;
ihre Zahl beträgt (1881) 495738 (ein Viertel sämtlicher Mohammedaner der Präsidentschaft
Madras),
[* 2] darunter 495
248 im Distrikte
Malabar. Nassarani Mappila (d. h. christliche Mappila) heißen die syr.
Thomaschristen in
Trawankur, besonders in
Kotschi (Cochin).