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Marc-Anton | eLexikon

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Marc-AntonMarcantonio, Kupferstecher, s. Raimondi, Marco Antonio. / 7

Seite 61.578

Marc-Anton

7 Wörter, 68 Zeichen

Rahmengebühren - Raimu

Bild 13.557: Rahmengebühren - Raimund
* 2 Seite 13.557.
Titel
Elemente zu Raimondi:

1) Marco Antonio, gewöhnlich Markanton genannt, ital. Kupferstecher

2) Pietro, ital. Komponist

Raimondi,

1) Marco Antonio, gewöhnlich Markanton genannt, ital. Kupferstecher, geboren um 1488 zu Bologna, erlernte bei Francia daselbst die Goldschmiedekunst, [* 3] arbeitete anfangs mit Vorliebe in Niello, ging aber dann zum Kupferstich über. Um 1505 begab er sich nach Venedig, [* 4] wo er Dürers Leben der Maria in Kupferstich kopierte. In Rom, [* 5] wo er seit 1510 thätig war, nahm ihn bald Raffael ausschließlich für die Vervielfältigung seiner Werke in Anspruch. Nach Raffaels Tod beredete ihn Giulio Romano zum Stich von 20 von demselben gezeichneten unzüchtigen Darstellungen, doch ließ der Papst die Platten durch Henkershand zerstören und Raimondi gefänglich einziehen.

Schraffieren - Schräme

Bild 14.621: Schraffieren - Schrämen
* 6 Schraffierung.

Auf die Fürbitte des Bildhauers Baccio Bandinelli wieder in Freiheit gesetzt, stach Raimondi nun aus Dankbarkeit nach Bandinelli die Marter des heil. Laurentius. Bei der Eroberung Roms 1527 verlor er seine Habe und ging nach Bologna zurück, wo seine Spur verschwindet. Durch ihn sind zahlreiche Zeichnungen und Entwürfe Raffaels, welche vom Meister entweder gar nicht oder doch sehr verändert ausgeführt wurden, der Nachwelt erhalten worden. Da er aber meist nach Entwürfen stach, so sind seine Blätter wenig ausgeführt und zeigen oft eine harte Schraffierung. [* 6] Dafür hat er in Zeichnung und Ausdruck das Höchste erreicht, und kein andrer Kupferstecher hat den Geist und die Formensprache Raffaels so treu wiedergegeben wie Raimondi. Seine Hauptblätter nach Raffael sind: Adam und Eva, Gott befiehlt den Bau der Arche, der bethlehemitische Kindermord, Maria mit dem Leichnam Christi, das Parisurteil, die drei Doktoren der Kirche.

Vgl.   Delaborde, Marc-Antoine Raimondi (Par. 1887).

2) Pietro, ital. Komponist, geb. 20. Dez. 1786 zu Rom, war Schüler des Konservatoriums della Pietà in Neapel, [* 7] brachte 1807 in Genua [* 8] seine erste Oper zur Aufführung, lebte dann als Opernkomponist in verschiedenen Städten Italiens, [* 9] war 1824-1832 Theaterdirektor in Neapel, 1832-50 Professor des Kontrapunktes am Konservatorium in Palermo [* 10] und wurde schließlich Kapellmeister an St. Peter in Rom, wo er 30. Okt. 1853 starb. Raimondi komponierte nicht weniger als 55 Opern und 21 Ballette, 7 Oratorien, 4 Orchester- und 2 doppelchörige a cappella-Messen, 2 Requiems mit Orchester, ein vollständiges Buch der Psalmen 4-8stimmig im Palestrinastil (15 Bde.), ein 16stimmiges Credo u. v. a. Eine Besonderheit Raimondis, in der er sich als einen der größten Meister des Kontrapunktes zeigt, ist die Ausarbeitung von Werken für eine große Zahl von Stimmen, die in mehrere einzelne Werke von mäßiger Stimmenzahl zerlegt werden können, deren jedes für sich einen vollen Satz bildet. Zu seinen Meisterstücken in dieser Art gehören: 6 vierstimmige Fugen, jede in andrer Tonart und in anderm Tempo, die zusammen als 24stimmige Sextupelfuge ausgeführt werden können, eine 64stimmige Fuge für 16 vierstimmige Chöre und namentlich die Komposition drei biblischer Dramen: »Potifar«, »Giuseppe« und »Giacobbe«, welche 1852 zu Rom erst nacheinander, sodann gleichzeitig als ein Ganzes aufgeführt wurden.

Vgl.   Cicconetti, Memorie intorno P. Raimondi (Rom 1867).