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Maulesel - Maul- und K

Bild 11.356: Maulesel - Maul- und Klauenseuche
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Überblick der Artikel
4 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
MaulAlfred, verdienter Vertreter des Turnwesens, geb. 13. April 1828 zu Michelstadt in Hessen, gebildet / 147
Maul- und Klauenseuche(Blasenseuche, Plarre, Aphthenseuche, Aphthae epidemicae), eine bei Rindern, Schafen und Schweinen, / 480
MaulAlfred, Turnlehrer, Schüler von Adolf Spieß, geb. 13. April 1828 zu Michelstadt im Odenwalde, / 110
Maul- und KlauenseucheAphthenseuche, Blasenkrankheit, Blasenseuche, eine beim Klauenvieh (Rind, Schaf, Ziege, Schwein / 508

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Maul

2 Seiten, 1'245 Wörter, 9'081 Zeichen

Maul-

Haut (anatomisch)

Bild 8.231: Haut (anatomisch)
* 2 Haut.

und Klauenseuche (Blasenseuche, Plarre, Aphthenseuche, Aphthae epidemicae), eine bei Rindern, Schafen und Schweinen, weniger häufig bei Ziegen, auftretende Seuche, welche sich im Sommer nicht selten über weite Gegenden verbreitet. Die Krankheit entwickelt sich in der Maulschleimhaut und an den Fußkronen, in seltenern Fällen auch am Euter. Sie beruht in einer multiplen spezifischen Entzündung der Schleimheit ^[richtig: Schleimhaut], resp. der äußern Haut, [* 2] wobei sich Blasen von verschiedener Größe, Abschürfungen und selbst Verschwärungen bilden.

Bei gutartigem und mildem Charakter verschwindet das Übel schon nach 4-9 Tagen; bei heftigem Grade desselben bilden sich nach dem Abgehen der Oberhaut Geschwüre, die zuweilen tiefer zerstörend eingreifen, so daß selbst Knochenfraß und Abfallen der Klauenkapsel darauf folgt. In den gelindern Fällen führt die Krankheit keine bedeutenden Nachteile herbei; dagegen bedingt sie da, wo sie von heftigem Fieber begleitet ist, oder wo tiefer gehende Zerstörungen entstehen, das Aufhören der Milchsekretion, allgemeine Entkräftung, Abmagerung und Dekubitus.

Die Krankheit entsteht ausschließlich durch Ansteckung. Der Ansteckungsstoff ist flüchtig. Die Ansteckung geschieht entweder unmittelbar oder mittelbar, wenn Tiere, welche für die Krankheit empfänglich sind, auf Straßen, Wege oder überhaupt an solche Orte kommen, die von kranken Tieren mit Ansteckungsstoff verunreinigt sind, bez. durch Vermittelung von Zwischenträgern, d. h. von Personen oder von nicht für die Krankheit empfänglichen Tieren oder von Sachen, die in der Nähe von kranken Tieren oder an den mit Ansteckungsstoff verunreinigten Orten ebenfalls mit Ansteckungsstoff verunreinigt wurden.



Maulwurf - Maulwurfsgr

Bild 11.357: Maulwurf - Maulwurfsgrille
* 3 Seite 11.357.

Der Ausbruch der Krankheit erfolgt in der Regel 2-4 Tage nach erfolgter Ansteckung. Tiere, welche die Krankheit überstanden haben, besitzen 1-2 Jahre lang keine oder nur eine sehr geringe Disposition zu einer neuen Erkrankung. Um die Krankheit zu verhüten, muß die unmittelbare oder mittelbare Übertragung des Ansteckungsstoffs sorgfältig vermieden, neu angekauftes Vieh 5-6 Tage lang isoliert gehalten werden. Bei der Kur ist ein zweckmäßiges diätetisches Verhalten in den meisten Fällen vollkommen ausreichend. Die Tiere müssen Ruhe haben; der Stall muß recht rein und trocken sein. Die beschmutzten Füße werden beim Ausbruch der Krankheit durch

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vorsichtiges Abwaschen gereinigt. Zeigen sich am Saum Trennungen des Horns von der Fleischkrone, so muß jenes, soweit es sich gelöst hat, abgetragen werden, damit der von der geschwürigen Krone abgesonderte Eiter vollständig abfließen kann. Die geschwürigen Stellen am Saum werden täglich einige Male mit Bleiwasser oder mit einer 2proz. Karbolsäurelösung befeuchtet. Die Milch der an der Maul- und Klauenseuche erkrankten Tiere darf nur in gekochtem Zustand benutzt werden; Säuglinge sind von den kranken Müttern zu trennen, weil der Genuß der rohen Milch bei jungen Tieren gewöhnlich eine tödliche Erkrankung zur Folge hat.

Durch die gesetzlich vorgeschriebene Desinfektion [* 4] der Eisenbahn-Viehtransportwagen ist in den letzten Jahren der Verbreitung der Maul- und Klauenseuche wirksam begegnet worden. Beim Ausbruch der Seuche wird für die Dauer der Ansteckungsgefahr die Gehöftsperre angeordnet. Am meisten wird die Einschleppung der Maul- und Klauenseuche in eine Gegend durch die in Treibherden beförderten Schweine [* 5] vermittelt. Es ist daher beim Ankauf von Schweinen aus solchen Herden größere Vorsicht und vorläufige Isolierung derselben geboten.