Mausoleum | eLexikon | Bildende Künste - Antike - Einzelne Kunstwerke
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Mausoleum - Mauvillon
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3 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Mausoleum | (griech.), ursprünglich das Grabmal, welches dem König Mausolos (inschriftlich Mausollos) / 296 |
Mausoleum _2 | Grabmal. / 2 |
Mausoleum _3 | (grch. Mausoleion), das Grabmal, welches dem Fürsten Mausolus von Karien dessen Gemahlin Artemisia / 336 |
Mausoleum
634 Wörter, 4'297 Zeichen
Bildende Künste — Antike — Einzelne Kunstwerke
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Mausolēum
(griech.), ursprünglich das Grabmal, welches dem König Mausolos (inschriftlich Mausollos) von Karien seine Gemahlin Artemisia zu Halikarnassos errichten ließ. Es bestand aus einem hohen viereckigen Unterbau, der einen Umfang von 129 m hatte und ein von 36 Säulen [* 2] umstelltes tempelartiges Grabmal (Heroon) trug. Über diesem Heroon erhob sich ein Aufsatz, welcher sich in 24 Stufen zu einer Pyramide zuspitzte, auf deren Spitze eine Quadriga [* 3] aus Marmor mit den Kolossalbildern des Mausolos und seiner Gemahlin stand; das Ganze war 44 m hoch.
London
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London.Die Architekten waren Satyros und Pythis, die Bildhauer Skopas, Bryaxis, Timotheos, Leochares und Pythis, von denen die vier erstern je eine Seite des Monuments zur Ausschmückung, letzterer die Ausführung der Porträtgruppe übernahmen. Dem Zusammenwirken dieser Künstler hatte das Mausoleum den Ruhm zu verdanken, daß es unter die sieben Wunderwerke der Alten Welt gezählt wurde. Noch im 12. Jahrh. erwähnt es der byzantinische Bischof Eustathios als wohlerhalten; in dem folgenden Jahrhundert ging der Oberbau fast ganz zu Grunde, und 1522 benutzten es die Johanniter als Kalk- und Steinbruch. Erst 1857 entdeckte Newton die Stätte wieder. Man fand noch ziemlich viele Skulpturen, so die ca. 3 m hohen Statuen des Königs Mausolos und der Artemisia, mehrere Reliefplatten von dem den Unterbau umgebenden Fries (mit Darstellung eines Amazonenkampfes) und Reste andrer Figuren, die alle nach London [* 4] ins Britische Museum kamen.
Vgl. Newton, Discovering at Halicarnassus etc. (Lond. 1862);
Petersen, Das Mausoleum (Hamb. 1867). -
Baukunst VI
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Baukunst VI.Nach diesem Prachtbau wurden später ähnliche über einem Grab errichtete Bauwerke Mausoleen genannt, z. B. das in drei Stockwerken pyramidal sich erhebende Mausoleum in St.-Remy, wohl aus der letzten Zeit der römischen Republik, das des Hadrian in Rom [* 5] (s. Engelsburg und Tafel »Baukunst [* 6] VI«, [* 7] Fig. 8), aus neuerer Zeit die Grabstätte König Friedrich Wilhelms III. und der Königin Luise in Charlottenburg [* 8] u. a. S. Grabmal.
Im Illustrierte Kunstgeschichte
Erklärung der technisc
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Seite 35.788.Mausoleum:
Grabmal.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Mäusetyphusbacillen -
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Seite 61.687.Mausoleum
(grch. Mausoleion), das Grabmal, welches dem Fürsten Mausolus von Karien dessen Gemahlin Artemisia zu Halikarnassos errichten ließ. Dasselbe, erst nach dem Tode der Königin vollendet und seiner Pracht wegen unter die Sieben Wunderwerke der Welt gerechnet, hatte eine Höhe von fast 50 m. Auf einem massiven viereckigen Unterbau von über 140 m im Umfange erhob sich ein tempelartiger, von 36 ion. Säulen umgebener Bau, das Dach [* 11] bildete eine Pyramide von 24 Stufen; oben darauf stand eine Quadriga.
Festung (Allgemeines;
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Festung.Die Baumeister waren Pythius und Satyrus, die Bildhauer, welche das Bauwerk mit Statuen und Friesen in Relief (namentlich Amazonenkämpfe) schmückten, Bryaris, Leochares, Skopas und Timotheus. Er wurde im 13. Jahrh. durch Erdbeben [* 12] zerstört; seine Baustücke dienten im 16. Jahrh. den Johannitern zum Bau des noch heute als Festung [* 13] dienenden Kastells von Budrum. Den Ausgrabungen des Engländers Newton (1857) ist es zu verdanken, daß außer den früher bekannten Reliefplatten noch zahlreiche Reste von Reliefs und Statuen gefunden sind, die im Britischen Museum aufbewahrt werden.
Vgl. Newton, A history of discoveries at Halikarnassos, Cnidos and Branchidae (2 Bde., mit Atlas, [* 14] Lond. 1862-63).
(S. Tafel: Griechische Kunst II, [* 10] Fig. 6.)
Unter den röm. Mausoleen, wie nachmals alle prächtigen Grabmäler genannt wurden, zeichnete sich das des Augustus auf dem Marsfelde aus, ein in kolossalen Absätzen emporsteigender Rundbau. Die Absätze bildeten Terrassen mit Baumpflanzungen; auf dem Gipfel stand die Statue des Augustus. Ferner das Mausoleum des Hadrianus, ein über einem quadratischen Unterbau, aber von 100 m Breite [* 15] in Absätzen aufsteigender Rundbau; obenauf eine riesige Quadriga mit der Statue Hadrians. Die untern Teile bilden die heutige Engelsburg (s. d.). Aus späterer Zeit stammt das Mausoleum des Königs Theodorich zu Ravenna, die heutige Kirche Sta. Maria della Rotonda; es war eine innen runde, außen zehneckige Kapelle mit einer flachen Kuppel.
Im 17. Jahrh. ließen viele fürstl. Personen sich kleine Mausoleen bauen;
von neuern sind besonders hervorzuheben: das des Fürsten von Thurn und Taxis zu Regensburg; [* 16]
das im Park des Schlosses zu Charlottenburg (s. d.);
das des Königs Ernst August und der Königin Friederike von Hannover [* 17] in Herrenhausen.