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Melilotus | eLexikon | Botanik - Dikotyledonen - Papilionaceen

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Meliaceen - Méline

Bild 11.449: Meliaceen - Méline
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MelilotusTournef. (Melilotenklee, Melote, Steinklee, Honigklee), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, / 252
Melilotus _2Juss., Honigklee, Steinklee, Melilote, Melote, Pflanzengattung aus der Familie der Leguminosen / 310

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Melilotus

562 Wörter, 4'220 Zeichen

Botanik — Dikotyledonen — Papilionaceen

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Melilōtus

Tournef. (Melilotenklee, Melote, Steinklee, Honigklee), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, ein- oder zweijährige Kräuter mit fiederig dreizähligen Blättern, achselständigen, gestielten, vielblütigen Blütentrauben und kugeligen oder länglichen, unvollkommen aufspringenden, ein- bis viersamigen Hülsen. Zehn Arten in den gemäßigten und subtropischen Klimaten der nördlichen Hälfte der Allen Welt.

Europa. Fluß- und Gebi

Bild 5.919a: Europa. Fluß- und Gebirgssysteme
* 2 Europa.

Melilotus alba Desr. (Melilotus vulgaris Willd., Hanfklee, weißer Pferde- oder Steinklee, Riesenklee, weißes Mottenkraut), zweijährig, 1-2,5 m hoch, mit weißen Blüten in langen, lockern Trauben, in Europa [* 2] und Nordasien, eignet sich zur Kultur auf dürren, kiesigen Äckern, die noch einige Kraft [* 3] besitzen und für Kleebau bestimmt werden sollen. Die Pflanze riecht wie die meisten übrigen Arten, besonders nach dem Trocknen, stark aromatisch infolge eines Gehalts an Cumarin, welches in der Pflanze an Melilotsäure gebunden ist. Eine Varietät, Melilotus leucantha Koch (Riesenklee, Bocharaklee), wurde als Futterkraut an Stelle der Luzerne für magern Boden empfohlen, hat aber den Erwartungen nicht entsprochen.

Melilotus coerulea Desr. (Käseklee, blauer Steinklee, Siebenstundenkraut), ein Sommergewächs, 30-60 cm hoch, mit weißlichblauen Blüten in kopfigen Trauben, stammt wahrscheinlich aus Nordafrika, findet sich aber in einem großen Teil von Süd- und Mitteleuropa verwildert, wird in der Schweiz [* 4] auch kultiviert und zur Bereitung des grünen Kräuterkäses oder Schabziegerkäses benutzt.

Melilotus officinalis Willd. (Melilotenklee, Bisamklee, Bärenklee), mit gelben Blüten in ziemlich schlaffen, später verlängerten Trauben, zweijährig, findet sich häufig durch ganz Europa, Nordafrika, Nordamerika [* 5] und Nordasien. Das blühende Kraut riecht stark honigartig süßlich, schmeckt bitterlich schleimig und ist offizinell. Es dient zur Bereitung des Melilotenpflasters und wird auch zur Abhaltung der Motten (Mottenkraut) in Kleiderschränke gelegt.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Melilotus

Leguminosen

Bild 61.31: Leguminosen
* 6 Leguminosen.

Juss., Honigklee, Steinklee, Melilote, Melote, Pflanzengattung aus der Familie der Leguminosen [* 6] (s. d.), Abteilung der Papilionaceen, mit gegen 10 Arten, bis auf eine sämtlich der nördlichen gemäßigten Zone und den subtropischen Gegenden der Alten Welt angehörend. Es sind krautartige einjährige oder zweijährige Gewächse mit dreizähligen Blättern und verschieden gefärbten, meist gelben oder weißen kleinen Blüten, die in lockern Trauben stehen.

Melieren - Melinit

Bild 61.755: Melieren - Melinit
* 9 Seite 61.755.

Die rundlichen Hülsen enthalten 1-3 Samen. [* 7] Alle Arten haben einen starken eigentümlichen Geruch, der von ihrem Gehalt an Cumarin und einem öligen Körper, dem sog. Melilotol, herrührt. Die bekannteste Art ist der in Deutschland [* 8] überall auf Schutt, Äckern, an Wegen u. s. w. wachsende gewöhnliche gelbe Honigklee oder Melilotenklee (Melilotus officinalis L. oder macrorrhriza Pers., s. Tafel: Futterpflanzen II, [* 9] Fig. 6, a einzelne Blüte, [* 10] b Wurzel; [* 11] derselbe hat lockere, ziemlich lange, gelbe Blütentrauben und dient seines starken Geruchs wegen zu verschiedenen Zwecken. Die ganzen Pflanzen legt man häufig zur Abwehr der Motten in Kleider und Pelzwerk; [* 12] das Kraut ist als Herba Meliloti offizinell und dient hauptsächlich zur Herstellung des sog. Melilotenpflasters (Emplastrum Meliloti), bisweilen auch zu Umschlägen.

Ähnliche Verwendung findet das Kraut des ebenfalls in Deutschland häufigen weißblütigen Steinklees (Melilotus vulgaris W). Eine andere Art Südeuropas und Nordafrikas, in Deutschland vielfach angebaut und verwildert, der sog. blaublumige Steinklee, Schabzieger- oder Käseklee (Melilotus caerulea Lam.), besitzt einen noch stärkern Geruch als die beiden vorigen und dient in der Schweiz zur Herstellung des sog. grünen Kräuter- oder Schabziegerkäses. Da der Geruch des Krautes je nach der Witterung bald stärker, bald schwächer ist, behauptete man früher, er wechsele siebenmal des Tages, daher Siebengeruch oder Siebenzeit. Eine Varietät von Melilotus vulgaris ist Melilotus leucantha Koch, der sog. Riesenklee oder Buchara- oder Bocharaklee, der als Futterkraut an Stelle der Luzerne den Erwartungen nicht entsprochen hat. Einige in Italien [* 13] und Griechenland [* 14] häufige Arten, wie Melilotus cretica L. und Melilotus italica Lam., wurden schon früh gegen verschiedene Krankheiten angewandt.