Mercers Liquor | eLexikon
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Mercers Liquor | s. Ferricyankalium. / 4 |
Mercers Liquor
4 Wörter, 36 Zeichen
Mercers
Ferreras - Ferrigni
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Seite 6.163.Ferricyankalium
(Kaliumeisencyanid, rotes Blutlaugensalz, rotes Cyaneisenkalium) K6Fe2(CN)12 ^[K6Fe2(CN)12] entsteht bei Einwirkung oxydierender Substanzen auf Ferrocyankalium und wird dargestellt, indem man Chlor in eine Lösung von Ferrocyankalium leitet, bis Eisenchlorid nicht mehr blau gefällt, sondern nur noch braun gefärbt wird. Während der Operation neutralisiert man die sich bildende Salzsäure allmählich mit Kali, verdampft dann schnell bei Siedehitze und bringt zur Kristallisation.
Man leitet auch das Chlor in ein mit gepulvertem Ferrocyankalium beschicktes rotierendes Faß, [* 4] solange es noch absorbiert wird, und bringt das Produkt (Blaupulver) in den Handel oder kristallisiert es um. Ferricyankalium bildet wasserfreie, stark glänzende, tief dunkelrote Kristalle [* 5] vom spez. Gew. 1,81, schmeckt zusammenziehend-salzig und gibt ein gelbes Pulver. 100 Teile Wasser lösen bei 10° 36 Teile, bei 100° 77,5 Teile, in Alkohol ist es nicht ganz unlöslich; die Lösung scheidet im Sonnenlicht einen blauen Körper ab und gibt Ferrocyankalium; von reduzierenden Substanzen wird es besonders in alkalischer Lösung leicht zersetzt und wirkt daher als kräftiges Oxydationsmittel.
Nadeln (Nähnadeln)
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Nadeln.Aus Eisenoxydulsalzen fällt es einen blauen Niederschlag (Turnbulls Blau, s. Berliner Blau), [* 6] während es die Lösungen von Eisenoxydsalzen nur braun färbt; verdünnte Säuren scheiden Ferricyanwasserstoffsäure ab, welche wie Ferricyankalium zusammengesetzt ist, aber an Stelle des Kaliums Wasserstoff enthält, also der Formel H6Fe2(CN)12 ^[H6Fe2(CN)12] entspricht. Sie kann in braunen Nadeln [* 7] erhalten werden, ist leicht löslich in Wasser und Alkohol, reagiert stark sauer und bildet meist unlösliche Salze. Ferricyankalium dient zur Darstellung von Berliner Blau, zum Blaufärben von Wolle und als Ätzmittel (Mercers Liquor), um auf indigblau gefärbten Stoffen weiße Muster hervorzubringen, ferner zur Darstellung von Anilinschwarz und Anilinviolett, und um Blau- und Rotholzfarben lebhafter zu nüancieren.
Das Ferricyanammonium (NH)6Fe2(CN)12 ^[(NH)6Fe2(CN)12] wird aus Ferrocyanammonium durch Einwirkung von Chlor und für technische Zwecke durch Zersetzung des aus Ferrocyankalium mit Eisenvitriol gefällten Niederschlags mittels Ammoniaks und Behandlung des Filtrats mit Chlor dargestellt. Es bildet schöne rubinrote Kristalle mit 6 Molekülen Kristallwasser und wird beim Zeugdruck mit Anilinschwarz benutzt. Ferricyankalium wurde von Gmelin entdeckt.