Merinos | eLexikon | Land- und Forstwirtschaft - Thierzucht - Schaf
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Merīnos,
s. Schaf. ^[= (Ovis L., hierzu Tafel "Schafe"), Gattung der paarzehigen Huftiere aus der Familie ...] [* 3]
Titel
Elemente zu Schaf: Schafe (Doppelseitige Monochromtafel)
1) Das Fettsteißschaf
2) Das Stummelschwanzschaf
1) Das kurzschwänzige S.
2) Das Zackelschaf (O. strepsiceros) hat einen bewollten, dürren
3) Das Hängeohrschaf (O. catotis), in Oberitalien
4) Das Landschaf (O. Aries), im mittlern und westlichen Europa
1) Das Elektoral-
2) Das Negretti-
3) Das Kammwollschaf und zwar a) das französische oder Rambouilletschaf mit noch weniger feiner
Schaf
[* 3] (Ovis L., hierzu Tafel »Schafe«), [* 5]
Gattung der paarzehigen Huftiere aus der Familie der Horntiere (Cavicornia), im allgemeinen schlank gebaute Tiere mit schmächtigem Leib, vorn stark verschmälertem Kopf mit behaarter Schnauzenspitze, mäßig großen Augen und Ohren, quer wellig gerunzelten, nach hinten und der Seite spiralig gekrümmten Hörnern, meist mit Thränengruben und Klauendrüsen, dünnen, hohen Beinen, an denen die Hufe hinten niedriger als vorn sind, kurzem Schwanz und doppelter, zottiger oder wolliger Behaarung. Von den ihnen körperlich am nächsten stehenden Ziegen unterscheiden sie sich nur durch nicht sehr bedeutungsvolle Merkmale, auch sind S. und Ziege miteinander sowie deren hybride Nachkommen fruchtbar. Die Schafe sind hauptsächlich in Asien [* 6] verbreitet, wo jede Gebirgsgruppe eine oder mehrere ihr eigentümliche Arten besitzt, ¶
Schafe
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Seite 14.378a.[* 5] ^[Abb. Englisches Fleischschaf (Leicester-Rasse). Langwollig. 1/14]
[* 5] ^[Abb. Heidschnucke. Sehr grobwollig. 1/^^]
[* 5] ^[Abb. Merino der Infantado- oder Negretti-Rasse. ^/^^]
[* 5] ^[Abb. Merino der Elektoral-Rasse. Höchste Wollfeinheit. ^/^^]
Schaf (wilde Schafe, H
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Seite 14.379.mehr
während Europa, [* 9] Afrika [* 10] und Amerika [* 11] je nur eine einzige Art beherbergen. Sämtliche Schafe sind echte Höhentiere; sie gehen bis über die Schneegrenze zu Höhen von 6000 m empor, von denen sie nur herabsteigen, wenn der Schnee [* 12] die Nahrung bedeckt. Dauernd in der Ebene leben nur zahme Schafe. Fast alle wilden Schafe lassen sich unschwer zähmen und pflanzen sich ohne Umstände in der Gefangenschaft fort. Die zahmen Schafe sind das gerade Gegenteil von ihren frei lebenden Gattungsverwandten: die Gewandtheit, der Mut der wilden haben einer völligen Unselbständigkeit und Feigheit Platz gemacht.
Kreiden - Kreis
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* 13
Kreis.Alle Schafe sind lecker, wenn sie reiche Auswahl von Nahrung haben, aber auch genügsam, wenn sich nur weniges ihnen bietet. Ihre Vermehrung ist eine ziemlich bedeutende. Der asiatische Argali (O. Argali Pall.) ist 1,8 m lang, 1,1 m hoch, mit 11 cm langem Schwanz, sehr kräftig gebaut, mit mächtigen, dreiseitigen, breiten, wulstigen Hörnern, welche von der Seite gesehen fast einen vollen Kreis [* 13] beschreiben, kleinen Ohren, hohen, schlanken Beinen, schmalen, kurzen Hufen und sehr gleichmäßigem, fahlgrauem Haarkleid, welches im Gesicht, [* 14] auf den Schenkeln, an den Rändern des Spiegels und am Hinterbauch dunkler, auf dem Spiegel [* 15] und an der untern Hälfte der Beine grauweiß ist.
Der Argali bewohnt die Gebirgszüge zwischen Altai und Allatau, dem Bezirk von Akmollinsk und dem Südostrand der mongolischen Hochebene, und lebt einzeln oder in kleinen Trupps. Das Weibchen wirft sieben Monate nach der Paarung ein oder zwei Lämmer. Der Argali läuft, klettert und springt vortrefflich, schließt sich, wo er nicht verfolgt wird, oft den weidenden Herden an, ist aber an andern Orten auch sehr vorsichtig, nur wie andre Wildschafe ungemein neugierig. Sein Fleisch ist schmackhaft.
Baubegnadigungen - Bau
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* 16
Bauch.Der amerikanische Argali (amerikanisches Bergschaf, Bighorn, O. montana Cuv.) ist 1,8 m lang, 1 m hoch, mit 12 cm langem Schwanz, gewaltigem Gehörn beim Männchen und viel schwächerm, ziegenähnlichem beim Weibchen, ist gedrungen, muskelkräftig, in der Kopfbildung dem Steinbock ähnlich, schmutzig graubraun, am Bauch, [* 16] an den Beinen, am Spiegel und am Kinn weiß, am Kopf hell aschgrau, bewohnt das Felsengebirge und die westlich gelegenen Länder zwischen 40 und 68° nördl. Br., lebt in Herden in den unzugänglichsten Gegenden und ist, wo er noch nicht verfolgt wurde, wenig scheu.
Das Fleisch ist nicht sehr schmackhaft, das Fell benutzen die Indianer zu ihren Lederhemden. Vielleicht stammt dies Tier von dem asiatischen Argali ab, der über die Eisfelder der Beringsstraße eingewandert ist. Der europäische Mufflon (O. Musimon Schreb.), 1,15 m lang, 70 cm hoch, mit 10 cm langem Schwanz, glatt anliegendem Haar, [* 17] kurzer Mähne an der Brust, starken, langen, an der Wurzel [* 18] sehr dicken und fast zusammenstoßenden, auf dem Querschnitt dreieckigen, etwa 65 cm langen, querwulstigen Hörnern, welche dem Weibchen in der Regel fehlen.
Magenbiesfliege - Mage
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* 19
Magen.Das Haar ist fuchsigrot, am Kopf mehr grau, auf der Unterseite weißlich. Er lebt auf den hohen Bergketten Sardiniens und Corsicas in Rudeln von 50-100 Stück, ist sehr lebhaft und gewandt und klettert vortrefflich. Das Weibchen wirft 21 Wochen nach der Begattung 1-2 Junge, welche im dritten Jahr völlig ausgewachsen sind. Das Tier wird sehr fett, das Fleisch ist schmackhaft, auch Fell und Gehörn werden verwertet, und hoch geschätzt sind die im Magen [* 19] vorkommenden Bezoare.
Jung gefangene Mufflons werden sehr zahm, alte Böcke aber sind stets bösartig. Der Mufflon erzeugt mit Hausschafen Blendlinge, welche unter sich und mit andren Hausschafen fruchtbar sind. Diese Blendlinge, Umber, waren schon den Alten bekannt. Im kaiserlichen Tiergarten bei Wien [* 20] leben halbwilde Mufflons. Der asiatische Mufflon (O. Vignei Blyth.) lebt hauptsächlich in Kleintibet und in Persien. [* 21] Sein Körperbau ist schlanker und leichter, rehartig. Der Kopf ist gelblichbraun, mit Weiß meliert; die Augengegend, Schnauzenspitze, Kinn, Ohren und ein Fleck am Vorderhals sind bräunlichweiß, die Schultern dagegen, Schenkel, Beine und Hinterrücken gelblichbraun mit Schwarz, Brust, Vorder- und Unterbauch, Innenseite der Schenkel und Füße weiß mit brauner Beimischung, die Hörner sind scharf dreikantig zusammengedrückt und stark zurückgebogen.
Haut (anatomisch)
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* 22
Haut.Das Mähnenschaf (O. Tragelaphus Desm.), 1,65 m lang, 95 cm bis 1 m hoch, mit 25 cm langem Schwanz, ist sehr gedrungen gebaut, mit nach hinten und außen, mit den Spitzen etwas nach unten und innen gebogenen, wulstigen, auf dem Querschnitt dreieckigen Hörnern, im Nacken und auf dem Widerrist stehendem, aufrechtem, mähnigem Haarkamm und einer an der Kehle beginnenden, auf die Vorderläufe sich fortsetzenden und bis fast auf den Boden reichenden Mähne. Der Pelz ist fahl rotbraun, ein Teil der Kehlmähne braunschwarz, der Mittelbauch dunkelbraun, Maul, Hinterschenkel und Hinterläufe isabellgelb, das Mähnenhaar hell fahlbraun. Das Mähnenschaf lebt einzeln auf den höchsten Felsengraten der nordafrikanischen Gebirge. Sein Fleisch ist wohlschmeckend, aus den Fellen machen die Araber Fußdecken, auch wird die Haut [* 22] gegerbt. In der Gefangenschaft zeigt es sich sehr beweglich, aber dumm, halsstarrig und jähzornig. 160 Tage nach der Paarung wirft das S. ein oder zwei Lämmer.
Das Hausschaf.
Das zahme S. (Hausschaf, O. Aries [* 23] L.) ist seit undenklichen Zeiten als Haustier gezüchtet. Nach Rütimeyer finden sich in den Küchenabfällen der Schweizer Pfahlbauten [* 24] Überreste von Schafen; unzweifelhafte Skelettteile derselben treten erst in den jüngsten Gebilden, in den Knochenbreccien und einigen Geröllablagerungen auf. Soweit die Geschichte zurückreicht, ist das S. in der Alten Welt Haustier gewesen; während aber die Pfahlbauschafe von den heutigen wesentlich abweichen, stimmen die Abbildungen auf ägyptischen Denkmälern mit unsern Rassen überein.
Australien
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* 26
Australien.Auf den ältesten ägyptischen Denkmälern freilich fehlt das S., und man darf hieraus schließen, daß es später als andre Wiederkäuer [* 25] in den Hausstand des Menschen übergegangen sei. Nach Amerika und Australien [* 26] ist es erst nach der Entdeckung durch Europäer eingeführt worden. Heute ist es über die ganze Erde verbreitet, vom Äquator bis in die Schnee- und Eisregionen des hohen Nordens. Nach Geschlecht, Alter und Nutzung hat man ihm verschiedene Bezeichnungen beigelegt.
Schaf (Rassen des Haus
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* 3
Seite 14.380.Das männliche Tier heißt Bock [* 27] (Widder, Stähr) und, wenn es verschnitten worden, Hammel (Schöps, Kappe), das weibliche Mutterschaf (Zuchtschaf). Das junge Tier im ersten Lebensjahr heißt Lamm (Bocklamm und Zibbenlamm). Im zweiten Lebensjahr werden sie Jährlinge, im dritten Jahr bis zur Zuchtverwendung Zeitböcke oder Zeitschafe genannt; die kastrierten männlichen Tiere gehen von der genannten Zeit ab unter dem Namen Zeithammel. Die abzuschaffenden alten Schafe heißen Merz- oder Brackschafe. Ausbruch und Wechsel der Zähne [* 28] geben die Anhaltspunkte zur Erkennung des Alters. Nachfolgende Tabelle zeigt den Zustand des Gebisses in den verschiedenen Altersperioden. ¶
mehr
In derselben bedeuten die kleinern Ziffern die Milchzähne, die größern Ziffern die Ersatz- und die von vornherein als bleibend auftretenden Zähne. Gute Ernährung läßt den Wechsel etwas früher, schlechte dagegen später eintreten. Die Entwickelung der Schafe geht sehr schnell vor sich, oft genug sind sie vor dem Ablauf [* 30] des ersten Jahrs geschlechtsreif; ausgewachsen sind Tiere der frühreifen Rassen mit 2-2½, andre mit 3½ Jahren. Die Dauer der Trächtigkeit beträgt 145-158, im Mittel 147 Tage oder 21 Wochen. Bei guter Haltung bleiben die Schafe bis zum zehnten Jahr fruchtbar. Merinos und englische Schafe bringen in der Regel nur ein Junges, die gewöhnlichen Landschafe mancher Gegenden meist Zwillinge, selbst Fünflinge. Die Lebensdauer kann 10-15 Jahre betragen. Böcke sind im allgemeinen 1/3-½mal, Hämmel 1/5-¼mal schwerer als Mutterschafe. Letztere erreichen je nach der Rasse ein Gewicht von 14-100 kg.
Man hat die Rassen des Hausschafes in solche, welche kein Wollhaar, sondern nur das kurze, straffe Stichelhaar tragen, und in solche, deren Kleid ein wolliges ist (Grannenhaar tragende, Flaumhaar tragende, mischwollige), dann in gehörnte und ungehörnte, in kurz- und in langschwänzige oder in schmal- und in breitschwänzige, in Marsch-, Höhen-, Berg- und Heideschafe, endlich nach den geographischen Heimatsbezirken eingeteilt. Fitzinger unterscheidet von dem zahmen S. 6 außereuropäische und 4 europäische Rassen; bei der nachfolgenden Darstellung ist dessen Einteilung zu Grunde gelegt.
I. Außereuropäische Schafe:
Pelzwerk - Pembroke
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* 31
Pelzwerk.1) Das Fettsteißschaf (O. steatopyga) hat eine oft 15-20 kg schwere Fettablagerung um den sehr kurzen, aus 3-4 Wirbeln bestehenden Schwanz. Die Wolle ist grob und filzig, die Farbe in der Regel weiß, aber auch schwarz und braun. Das S. wirft regelmäßig 2-5 Junge. Das Fell der Lämmer wird zu wertvollem Pelzwerk [* 31] verarbeitet. Es findet sich in ganz Mittelasien bis China, [* 32] eine Varietät ist das ungehörnte chinesische oder Ongtischaf.
2) Das Stummelschwanzschaf (O. brachycerca) ist ebenfalls mit großer Fettmasse um den behaarten Schwanz versehen. Der Körper trägt markhaltige Haare, [* 33] nicht eigentliche Wollhaare. Die Farbe ist weiß, nur der Kopf und der angrenzende Teil des Halses sind schwarz. Das südliche Asien und Nordafrika sind seine Heimat; man hält es zur Gewinnung von Milch, Fleisch und Fett.
3) Das breitschwänzige oder Fettschwanzschaf (Dumba, O. platyura) hat einen reichlich mittellangen Schwanz, der mit Wolle bewachsen u. entweder ganz oder größtenteils, mit Ausnahme der Spitze, eine Ablagerung bedeutender Fettmassen zeigt. Die Wolle ist ziemlich grob u. lang und besitzt ein kürzeres Unterhaar (Flaumhaar). Diese Schafe sind verbreitet über Kleinasien, Persien, Nordafrika, das Kap der Guten Hoffnung, Südfrankreich, Makedonien, Südrußland und Süditalien. [* 34] Die Nutzung besteht in Fleisch, Fett, Milch, Wolle und Pelzen (Lämmerfelle, Baranken, Astrachan, Krimmer).
4) Das langschwänzige S. (O. dolichura) hat gleichfalls auf dem Schwanz eine enorme Fettablagerung. Kopf, Ohren und Beine sind mit kurzen, glatten, straff anliegenden Haaren besetzt; die Wolle auf dem Rumpf und Schwanz ist mittellang und ziemlich dicht, die Farbe des Vlieses schmutzigweiß. Seine Heimat ist Syrien (um Aleppo und Damaskus), doch wird es auch in Oberägypten und Abessinien angetroffen.
5) Das hochbeinige S. (Guineaschaf oder Morvan, O. longipes), von ziegenähnlichem Aussehen, mit kurzen, steifen, markhaltigen Haaren, kommt in verschiedenen Teilen Afrikas vor.
6) Das Dinka- oder Mähnenschaf (O. africana) lebt in dem südlichsten Teil von Nubien, hat plumpen Körper und kurze Beine, dürren Schwanz u. mähnenartigen Besatz der Schultern, Brust u. Halsgegend bei sonst kurzhaarigem Körper.
II. Europäische Schafe:
1) Das kurzschwänzige S. (O. brachyura) kommt in kleinen gehörnten
[* 3] ^[Abb.: Zustand des Gebisses in verschiedenen Altersperioden]
[* 3] ^[Abb.: Skelettteile des Schafes] ¶
Fortsetzung Schaf:
→ Seite 14.381 || und großen ungehörnten Rassen vor. Zu den erstern gehören die in Island, Skandinavien, auf