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Milde - Milford

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Miletdie mächtigste und reichste unter den ion. Städten Kleinasiens, auf einem Vorsprunge der Küste / 246

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Milet

246 Wörter, 1'775 Zeichen

Milet,

die mächtigste und reichste unter den ion. Städten Kleinasiens, auf einem Vorsprunge der Küste Kariens am Südrande des Latmischen Meerbusens gelegen, wurde nach der Tradition von ion. Auswanderern aus Attika im 10. Jahrh. v. Chr. gegründet. Die glückliche Lage der Stadt brachte ihren Handel und ihre Schiffahrt zur hohen Blüte; [* 2]

die Milesier dehnten ihren Verkehr und ihre zahlreichen Kolonien (80-90 sollen sie in der Blütezeit besessen haben) nach den Gestaden der Propontis (des Marmarameers), des Pontus Euxinus (Schwarzen Meers), bis zu der Mündung des Tanais (Don), andererseits nach Italien [* 3] und nach Ägypten [* 4] aus;

berühmt war ihre Fabrikation feiner Wollzeuge. Milet wußte den lydischen Fürsten (Krösus) und anfangs den Perserkönigen (Cyrus) gegenüber seine Selbständigkeit zu wahren;

gerade damals, in das 6. Jahrh. v. Chr., fällt die höchste Blüte seiner Kultur;

nur perserfreundliche Tyrannen herrschten.

Persien

Bild 12.865a: Persien
* 5 Persien.

Als einer von diesen, Aristagoras, sich 499 gegen Persien [* 5] erhob und den ion. Aufstand entzündete, ward Milet 494 nach verzweifeltem Widerstand zerstört. Zwar siedelten sich bald wieder Griechen hier an und stellten die Stadt her, doch gewann sie nur einen Teil ihres frühern Glanzes wieder. Heutzutage steht auf ihrer Stelle das ärmliche Dorf Palatia. Milet ist Geburtsort der Philosophen Thales, Anaximander und Anaximenes, des Geschichtschreibers Hekatäus und des Romanschreibers Aristides, dessen «Milesiaca», Erzählungen lasciven Inhalts, auch bei den Römern großen Beifall fanden, die danach alle ähnlichen Schriften als Fabulae Milesiae (Milesische Märchen oder Geschichten) bezeichneten. Die noch vorhandenen Ruinen M.s sind spät und unbedeutend, wertvoller sind die des nahe gelegenen Apollotempels (Branchidä; s. Didyma).