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Monumént | eLexikon | Bildende Künste - Bildhauerkunst

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Monumént

(lat. monumentum, »Denkmal«),

ein Mal (Zeichen), welches das Andenken an gewisse Personen oder bestimmte Begebenheiten in dauernder Weise erhalten soll; also ganz allgemein jedes Erinnerungszeichen vom einfachen Erdhaufen oder Stein bis zum vollendeten Kunstwerk. Man unterscheidet Grabdenkmäler, Ehrendenkmäler und Denkmäler an Kriege, Schlachten, [* 2] Friedensschlüsse oder andre denkwürdige Ereignisse. Die künstlerische Ausbildung der Monumente richtet sich nach dem jeweiligen Kulturzustand des Volkes und der gerade herrschenden Kunstrichtung. - Die bekanntesten und am weitesten verbreiteten Monumente sind die Grabdenkmäler, welche schon in den ältesten Zeiten vorkommen (weiteres s. Grabmal).



Monumenta Germaniae hi

Bild 11.785: Monumenta Germaniae historica - Moor
* 4 Seite 11.785.

Ehrendenkmäler für einzelne Personen, anfangs Idealstatuen, später Porträtstatuen, waren bei den alten Griechen und Römern sehr häufig. Eine besondere Gattung derselben bildeten die Siegerstatuen, die in Olympia aufgestellt wurden. Zuletzt wurde ein arger Mißbrauch damit getrieben, und man pflegte die Porträtstatuen auf Vorrat zu arbeiten, so daß auf den typisch aufgefaßten Rumpf erst nach der Bestellung der betreffende Kopf gesetzt wurde. Im Mittelalter war diese Art von Monumenten selten. Die Reiterstatuen Kaiser Ottos I. auf dem Marktplatz zu Magdeburg [* 3]

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und König Konrads III. im Dom zu Bamberg [* 5] sind ziemlich vereinzelte Beispiele. Im Zeitalter der Renaissance kamen sie wieder in Gebrauch, zunächst aber nur für Herrscher oder Feldherren, was gleichwohl zu allgemeinem Tadel Veranlassung gab (Reiterstatue des Gattamelata zu Padua [* 6] und des Colleoni zu Venedig); [* 7] die Kosten wurden von den Geehrten selbst bestritten. In unsern Tagen sind sie wieder sehr allgemein geworden und bestehen, je nach der geringern oder größern Bedeutung der zu ehrenden Person oder den zur Verfügung stehenden Mitteln, in Inschrifttafeln, Porträtmedaillons, Büsten, sitzenden oder stehenden Porträtstatuen, Reiterstatuen oder Statuengruppen.

Berlin

Bild 2.752a: Berlin
* 13 Berlin.

Monumente für Ereignisse bestehen in Inschriften, Reliefs, allegorischen Gestalten, Obelisken, Säulen, [* 8] Triumphbogen, Votivtempeln, Votivkirchen, oft auch in monumental behandelten Gemälden. Die Bavaria in München, [* 9] die Walhalla bei Regensburg, [* 10] die Befreiungshalle bei Kelheim, das Lutherdenkmal in Worms, [* 11] das Hermannsdenkmal [* 12] auf dem Teutoburger Walde, die Siegessäule in Berlin, [* 13] die Germania [* 14] auf dem Niederwald und die Statue der Freiheit im Hafen zu New York sind die umfangreichsten Monumente der neuern Zeit.

Endlich bezeichnet man mit dem Ausdruck oder Denkmal auch jedes Werk, welches ein charakteristisches Überbleibsel aus einer frühern Kulturperiode ist, spricht daher von Baudenkmälern (Monumenten der Architektur), Denkmälern der Bildnerei und Malerei und nennt auch die kleinen Überreste uralter Kultur, Waffen, [* 15] Schmuckgegenstände, Hausgeräte etc., welche man in alten Gräbern findet, Denkmäler der vorhistorischen Zeit.

Vgl.   v. Wussow, Die Erhaltung der Denkmäler in den Kulturstaaten der Gegenwart (Berl. 1884, 2 Bde.).