Mousselin | eLexikon | Technologie, Gewerbe und Industrie - Gewebe

Mousselin,

s. Musselin.

Musselīn,

Ost-Indien

ostindisches, jetzt in Europa [* 3] dargestelltes feines, locker gewebtes, halbdurchsichtiges baumwollenes Gewebe, [* 4] kommt glatt, gestreift, durchbrochen, geblümt und bedruckt vor und zeichnet sich durch einen zarten Flaum aus, welchen der wenig gedrehte Faden [* 5] erzeugt. Das Garn wird jetzt ausschließlich auf Maschinen gesponnen, aber auf dem Handstuhl verwebt, weil der Stoff für den Maschinenstuhl zu zart ist. Man war auch gezwungen, ihn in feuchten Kellerräumen herzustellen, und erst durch die Vermischung der Schlichte mit Glycerin ist diese ungesunde Arbeit beseitigt worden, weil die glycerinhaltige Schlichte nicht trocknet. In Ostindien [* 6] verarbeitet man jetzt auch englische Garne, und nur in Dacca hat sich das Handgespinst erhalten, aus welchem wahrhafte Wunder der Weberei [* 7] hergestellt werden.

Besondere Musselinsorten sind: Musselinets mit eingewebten, weiß oder bunt gemusterten Streifen, Mull (s. d.), Vapeur, sehr lockerer und feiner und der noch zartere Zephyr. England (Manchester [* 8] und Glasgow) [* 9] liefert den wohlfeilsten, Frankreich einen besonders schönen und durch Mannigfaltigkeit der Dessins ausgezeichneten Musselin; die Schweiz [* 10] liefert in gewissen Branchen Vorzügliches, und besonders sind ihre gestickten Waren ebenso schön wie wohlfeil. In Deutschland [* 11] blüht die Musselinweberei und -Stickerei an zahlreichen Orten des Erzgebirges, Württembergs, Bayerns und Badens.