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Naumburg | eLexikon | Geographie - Deutschland - Provinz Hessen-Nassau

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Naumann (Karl Friedr.)

Bild 62.210: Naumann (Karl Friedr.) - Naumburg
Seite 62.210.
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3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Naumburg# (N.-Zeitz), früher selbständiges, später zu Kursachsen gehöriges Hochstift im obersächsischen / 365
Naumburg _2# 1) N. an der Saale, Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, an der Saale, Knotenpunkt / 655
Naumburg _31) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Merseburg, hat 162,33 qkm und 1890: 33214,1895: 35069 (16641 männl., / 696

Seite 62.210

Naumburg

3 Seiten, 1'716 Wörter, 12'060 Zeichen

Geographie — Deutschland — Provinz Hessen-Nassau

Titel
Elemente zu Naumburg:

1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Merseburg, hat 162

Naumburg.

Naumburg (Hochstift) -

Bild 12.18: Naumburg (Hochstift) - Naumburg (Städte)
* 2 Naumburg.

[* 2]

Vereinigte Staaten von

Bild 18.976: Vereinigte Staaten von Nordamerika (Geschichte)
* 17 Wasserleitung.

1) Kreis [* 3] im preuß. Reg.-Bez. Merseburg, [* 4] hat 162,33 qkm und 1890: 33214,1895: 35069 (16641 männl., 18428 weibl.) E., 2 Städte, 40 Landgemeinden und 6 Gutsbezirke. – 2) Naumburg an der Saale, Kreisstadt im Kreis Naumburg, nahe der Einmündung der Unstrut in die Saale, an der Linie Halle-Bebra und der Nebenlinie Naumburg-Artern (55,5 km) der Preuß. Staatsbahnen, [* 5] Sitz des Landratsamtes, eines Oberlandesgerichts (Landgerichte Dessau, [* 6] Erfurt, [* 7] Halberstadt, [* 8] Halle [* 9] a. d. S., Magdeburg, [* 10] Naumburg, Nordhausen, [* 11] Stendal), [* 12] eines Landgerichts mit 15 Amtsgerichten (Cölleda, Eckartsberga, Freyburg a. d. U., Heldrungen, Hohenmölsen, Lützen, [* 13] Mücheln, Naumburg, Nebra, Osterfeld, Querfurt, Teuchern, Weißenfels, [* 14] Wiehe, Zeitz), [* 15] Domkapitels, Bezirkskommandos und einer Reichsbanknebenstelle, hatte 1890: 19793, 1895: 21202 (9884 männl., 11318 weibl.) E., darunter 558 Katholiken und 31 Israeliten, in Garnison das 2. Bataillon des Füsilierregiments Nr. 36, Postamt erster Klasse, Telegraph, [* 16] Dampfstraßenbahn zwischen Bahnhof und Stadt, einen Dom, vier andere evang. Kirchen, eine kath. Kirche, ein Domgymnasium, 1290 in Urkunden nachweisbar, Realprogymnasium und Realschule, höhere Mädchenschule; Wasserleitung, [* 17] Kanalisation, Schlachthof, Gasbeleuchtung; Fabrikation von Wollwaren, Kämmen, Leder, Seife und Bürsten, Kunsttischlerei, Glas- und Porzellanmalerei, bedeutenden Weinbau und -Handel sowie eine von Kaiser Maximilian 1514 privilegierte, jetzt unbedeutende Messe.

Sehenswert sind die Domkirche in spätroman. und frühgot. Stil, mit vier Türmen und Denkmälern altdeutscher Kunst an Statuen, Schnitz- und Gußwerken, Gemälden u. dgl., und das alte Schloß am Markte, erbaut für Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz, der 1653‒63 hier residierte. Der Dom ist 1883 restauriert und einer der Türme umgebaut, ein dem letztern gleicher vierter Turm [* 18] 1894 durch ein Geschenk des Kaisers Wilhelm ⁢Ⅱ. neu errichtet worden. Die Errichtung einer Kadettenanstalt ist geplant. Das jährliche Kinderfest, das Hussiten- oder Kirschfest, soll seine Entstehung dem Angriff der Hussiten auf die Stadt unter Prokop (28. Juli 1432) verdanken. Durch die Fürbitte der Kinder sei Prokop erweicht worden, habe die Belagerung aufgehoben und die Kinder mit Kirschen bewirtet. Es ist jedoch nachgewiesen, daß die Hussiten nicht bis vor Naumburg gekommen sind, wohl aber später böhm. Hilfstruppen im sächs. Bruderkriege.

Jena

Bild 9.191: Jena
* 19 Jena.

In der Gegend von Naumburg lag einst die Stadt Jena, [* 19] deren Stelle jetzt das Dorf Großjena einnimmt, der Stammsitz Eckards Ⅰ., Markgrafen von Meißen [* 20] und Thüringen (982‒1002), der die nach ihm benannte Eckardsburg bei Eckartsberga (s. d.) und auf der Stelle, wo jetzt das Oberlandesgerichtsgebäude in Naumburg steht, die Neuenburg [* 21] erbaute, im Gegensatze zu der über dem nahen Dorf Altenburg [* 22] (Almerich) einst befindlichen Altenburg. In der Nähe dieser Neuenburg gründete Markgraf Eckard eine den Aposteln Petrus und Paulus geweihte Stiftskirche und ein dem heil. Georg zugeeignetes Benediktinerkloster.

Unter Eckards Söhnen war Naumburg so bedeutend, daß es 1028 Stadtrecht erhielt und der Bischofssitz von Zeitz dahin verlegt wurde. Nach dem Tode des letzten kath. Bischofs, Julius Pflug, [* 23] 1564, kam die Verwaltung des Stifts an Kursachsen, welches stets die Schutzgerechtigkeit über dasselbe behauptet hatte. Es wurde 1656 einer Seitenlinie des sächs. Hauses, Sachsen-Zeitz, zugeteilt, nach deren Absterben es 1718 wieder an Kursachsen kam. Das Stift wurde 1815 mit an Preußen [* 24] abgetreten. –

Vgl.   Lepsius, Die Sage von den Hussiten vor Naumburg (Zeitz 1811);

Naumburg an der Saale, sein Dom und andere altertümliche Bauwerke (in Puttrichs «Denkmale der Baukunst [* 25] des Mittelalters in Sachsen», [* 26] Abteil. 2, Bd. 1, mit Tert von Lepsius, Lpz. 1841‒43);

Mitzschke, Naumburger Inschriften (Naumb. 1877‒81);

Braun, Naumburger Annalen vom J. 799 bis 1613, hg. von

[* 1] ^[Abb. Wappen [* 27] von Naumburg]


Nautische Instrumente

Bild 62.210a: Nautische Instrumente und Sturmsignale. [unkorrigiert]
* 28 Seite 62.210a.


Naundorff - Nautical A

Bild 62.211: Naundorff - Nautical Almanac
* 29 Seite 62.211.

0210a

mehr

Köster (ebd. 1892); Krottenschmidt, Naumburger Annalen vom J. 1305 bis 1547, hg. von Köster (ebd. 1893); Lange, Chronik des Bistums Naumburg, hg. von Köster (ebd. 1893). – 3) Naumburg am Queis, Stadt im Kreis Bunzlau [* 30] des preuß. Reg.-Bez. Liegnitz, [* 31] an der Mündung der Ivenitz in den Queis, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Liegnitz), hatte 1890: 2165 E., darunter 728 Evangelische, 1895: 1962 E., Post, Telegraph, ein ehemaliges Nonnenkloster der Magdalenerinnen, 1217 durch Heinrich den Bärtigen gestiftet und 1810 säkularisiert, sowie bedeutende Fabrikation von Töpfergeschirr. – 4) Naumburg in Hessen, [* 32] Stadt im Kreis Wolfhagen des preuß. Reg.-Bez. Cassel, am Flüßchen Elbe, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Cassel), hatte 1890: 1246, 1895: 1320 E., darunter 374 Evangelische und 51 Israeliten, Post, Telegraph; Fabrikation von Thon-, Holzwaren und Mühlsteinen. – 5) Naumburg am Bober, Stadt im Kreis Sagan [* 33] des preuß. Reg.-Bez. Liegnitz, am Einfluß der Briesnitz in den Bober, hatte 1890: 819, 1895: 842 E., darunter 84 Katholiken, Post, Telegraph, Solquellen und Viehmärkte.