NENDAZ | eLexikon | Wallis - Conthey
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Nendaz - Nendaz (Val d
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6 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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NENDAZ | # (Kt. Wallis, Bez. Conthey). Grosse Gemeinde am linken Ufer der Rhone, das sie auf eine Länge / 764 |
NENDAZ _2 | # (BASSE) (Kt. Wallis, Bez. Conthey, Gem. Nendaz). 1013 m. Gemeindeabteilung und Dorf; an dem / 90 |
NENDAZ _3 | # (BECCA DE) (Kt. Wallis, Bez. Conthey, und Martinach). 2467 m. Felskopf, in der vom Mont Gelé / 96 |
NENDAZ _4 | # (BISSES DE) (Kt. Wallis, Bez. Conthey). So heissen drei von einander getrennte Wasserleitungen, / 147 |
NENDAZ _5 | # (HAUTE) (Kt. Wallis, Bez. Conthey, Gem. Nendaz). 1255 m. Gemeindeabteilung und Dorf, auf einer / 57 |
NENDAZ _6 | # (VAL DE) (Kt. Wallis, Bez. Conthey). Einer der Walliser Querthäler, mündet von S. oder links / 441 |
NENDAZ
3 Seiten, 1'597 Wörter, 10'340 Zeichen
Geographie Schweiz: Wallis — Conthey
Nendaz
(Kt. Wallis, Bez. Conthey). Grosse Gemeinde am linken Ufer der Rhone, das sie auf eine Länge von 5 km begleitet. Steigt von da zu beiden Seiten der Prinze auf, umfasst das ganze Val de Nendaz mit seinen Verzweigungen Val de Cleuson und Val de Tortin und reicht hinauf bis zur Kammlinie Rosa Blanche-Crête de Mounaing. Die genannten Thäler werden nach oben vom Glacier du Mont Fort und Glacier du Grand Désert abgeschlossen. Da die Gemeinde von 486 m (Aproz) bis 3348 m (Gipfel der Rosa Blanche) hinaufreicht, bietet sie auch alle im Wallis überhaupt gewonnenen Bodenprodukte auf verhältnismässig kleinem Raum.
Weinbau wird allerdings nur an wenigen ausgewählten Stellen betrieben, obwohl die Rebe hier bis zu 1000 m ansteigt. Alpwirtschaft wiegt bei weitem vor; die Zahl der in der Ebene und an den tiefern Gehängen (Aproz, Baar, Bieudron) lebenden Bewohner bildet nur 1/9 der gesamten Bevölkerung. Zusammen 307 Häuser, 2289 kathol. Ew. Weit günstiger für den Anbau als die steilen und bewaldeten untern Hänge über dem Rhonethal sind die höher gelegenen Terrassen, wo links über dem Wildbach des Val de Nendaz die beiden grössten Siedelungsgruppen Basse Nendaz in 1013 m und Haute Nendaz in 1255 m (s. diese Art.) stehen.
Daneben gehören zur Gemeinde noch die Dörfer und Weiler Sarclenz und Beuson im Thal selbst, Cleibe (August 1904 abgebrannt) und Verrey an den sehr steilen Gehängen rechts über dem Bach, Brignon (mit Burgruine) und Baar auf den Höhen rechts über der Mündungsschlucht der Prinze; ferner der seit der Ueberschwernmung von 1902 mehr und mehr verödende Weiler Aproz in der Rhoneebene zwischen Rhone und Prinze und endlich Bioley, Coor, Bieudron, Crevey und Fey auf den zur Rhone abfallenden Terrassen zwischen Val de Nendaz und Val d'Isérables.
Grosse Kirchgemeinde, zu der auch noch Veisonnaz gehört. Trotz der Abgeschiedenheit der Gemeinde, die bis jetzt noch nicht einmal durch eine Fahrstrasse mit dem Rhonethal verbunden ist, hat sich die Zahl ihrer Bevölkerung im Lauf des 19. Jahrhunderts verdoppelt. 1816: 1132 Ew., 1850: 1599, 1870: 2022, 1888: 2211 und 1900: 2289 Ew. Die Gemeinde betreibt Gemüsebau in grossem Umfang und dies besonders seit der Gründung der Konservenfabrik in Saxon. Der Obstbau (Nüsse, Aepfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen, Pflaumen und Zwetschgen) wäre intensiverer Pflege wert.
Die Alpwirtschaft steht noch auf einem ziemlich primitivem Standpunkt, indem Butter und Käse meist im Freien unter einer Arve oder hinter einem Steinblock gesotten werden. Durch rationelleren Betrieb könnte ihr Ertrag mindestens verdoppelt werden. Der schon jetzt lebhafte Holzhandel kann mit der Zeit ebenfalls noch an Bedeutung zunehmen. Fremdenindustrie ist im Val de Nendaz sozusagen noch keine vorhanden. In Vétroz am gegenüberliegenden, rechten Hang des Rhonethales besitzen die Nendards Rebberge, die aber hartnäckig nach veralteten Methoden behandelt werden und deshalb von den übrigen Weinpflanzungen dieser Gegend sehr unvorteilhaft sich unterscheiden.
Bedeutender und blühender Getreidebau. Grosse Schieferbrüche und Anthrazitminen; 1850-1860 hat man auch silberschüssiges Blei abgebaut. Das Gebiet von Nendaz hat von jeher die Geschicke von Conthey und Vétroz geteilt und gehörte lange Zeit den zu Kastvögten der Abtei Saint Maurice bestellten Grafen von Savoyen, die den Edeln von Saxon 1288 auch das Lehen von Cleibe (rechts über der Prinze) abkauften. Zu Ende des 13. Jahrhunderts besassen die Grafen ferner noch die Burg Brignon, die zusammen mit der Burg zu Conthey die O.-Grenze ihrer Besitzungen schützte, gegen Ende des nämlichen Jahrhunderts aber von den Wallisern zerstört wurde.
Auf Burg Brignon sass ein savoyischer Meier (major), während Basse Nendaz und Haute Nendaz ein den La Tour zustehendes Meieramt (métralie) bildeten. Beide gingen seit 1240 der Reihe nach an die Cavelli aus Conthey, an die Bertherinis und dann an Simon In Albon, Gouverneur von Saint Maurice, über. Nachdem sich die Gemeinde um die Mitte des 16. Jahrhunderts von ihren Herren losgekauft hatte, übernahm der Staat die Verwaltung und setzte einen eigenen Beamten (Major oder Meier) ein, der in einem Burgturm n. vor dem Dorf Basse Nendaz residierte.
Dieser Turm wurde zu verschiedenen Malen zerstört (so z. B. 1475 bei der Eroberung des Unter Wallis durch die Ober Walliser), dann wieder aufgebaut, 1668 vom Staat zurückgekauft und zu einem festen Amtssitz mit Gerichts- und Gefängnisräumen umgestaltet. Während der das Wallis trennenden Wirren von 1833 bis 1839 schloss sich Nendaz an den obern Landesteil und die Regierung in Sitten an. Wie in vielen anderen der grossen Walliser Gemeinden stand auch auf Boden von Nendaz früher ein heute verschwundenes Dorf, Vegenan genannt, das zur Zeit der grossen mittelalterlichen Pestepidemien ausgestorben sein muss. Bei Aproz hat man ein altes Kistengrab aufgedeckt. Ein Menhir, Büsserstein (Pierre pénitente) genannt. Der nach Isérables führende alte Saumpfad heisst Chemin de la Métrallerie. 983: Nenda; 1000: Neinda; 1266: Neinde.
Nendaz
(Basse) (Kt. Wallis, Bez. Conthey, Gem. Nendaz).
1013 m. Gemeindeabteilung und Dorf;
an dem vom linken Ufer der Prinze (Val de Nendaz) bis zur Becca de Nendaz (2467 m) und zum Bec de Ballavaux (2468 m) aufsteigenden Hang, 7 km sw. Sitten und 6 km sö. der Station Ardon der Simplonbahn.
Postablage;
500 kathol. Ew. Hauptort der politischen und Kirchgemeinde Nendaz.
Die schöne Pfarrkirche Saint Léger ist vor Kurzem restauriert und vergrössert worden.
Alter Herrensitz, bestehend aus dem vom Staat 1668 zum Amtshaus der Herrschaft Nendaz umgebauten einstigen Burgturm.
Nendaz
(Becca de) (Kt. Wallis, Bez. Conthey, und Martinach).
2467 m. Felskopf, in der vom Mont Gelé (oder Becca de la Grande Journée) abzweigenden und das Val de Nendaz vom Val d'Isérables trennenden Kette.
Kann von Riddes aus über Isérables und den Col de Nendaz in 6 Stunden bestiegen werden.
Aussicht analog derjenigen der Pierre à Voir. Am S.-Hang hat man an einer Siviez genannten Stelle zu wiederholten Malen (zuletzt 1859) silberschüssiges Blei abgebaut.
Dieser von Schwerspat (Baryt) begleitete Bleiglanz (Galenit) bildet eine W.-O. gegen den Weiler Planchonnet ziehende Ader in den metamorphen Schiefern des Berghanges.
Nendaz
(Bisses de) (Kt. Wallis, Bez. Conthey). So heissen drei von einander getrennte Wasserleitungen, die als Bisse d'Enhaut, Bisse du Meitin (mittlere Leitung) und Bisse d'Enbas unterschieden werden.
Alle drei zweigen vom linken Ufer der Prinze ab und bewässern die einzelnen Terrassenstufen und -flächen um die Dörfer Haute Nendaz und Basse Nendaz.
Der Bisse d'Enhaut beginnt in 1700 m, zieht dem untern Waldrand entlang, ist 6,2 km lang und befruchtet die Maiensässe von Sapey, Bleusy, Baerettes und Praz Condjuz.
Der in 1450 m abzweigende Bisse du Milieu oder Bisse du Meitin ist 5,3 km lang und geht unterhalb Bleusy durch Maiensässe und Wald zu den Aeckern und Gärten über Cerisier und La Crêta (zwei Häusergruppen über dem Dorf Haute Nendaz).
Der Bisse d'Enbas entspringt in 1220 m, zieht den beiden andern parallel, ist 4 km lang und geht in der Höhe des Weilers Sornard über die Terrasse.
Nendaz
(Haute) (Kt. Wallis, Bez. Conthey, Gem. Nendaz).
1255 m. Gemeindeabteilung und Dorf, auf einer Terrasse des frischgrünen Hanges links über der Prinze (Val de Nendaz), 242 m über und 1 km wsw. Basse Nendaz;
am Fuss der Forêt des Troutz und 8 km sw. vom Bahnhof Sitten. 110 Häuser, 700 kathol. Ew. Kapelle.
Ackerbau und Viehzucht.
Nendaz
Nennigkofen - Nergeten
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* 2
Seite 43.536.(Val de) (Kt. Wallis, Bez. Conthey). Einer der Walliser Querthäler, mündet von S. oder links ins Rhonethal aus. Beginnt an der N.-Flanke des Stockes der Rosa Blanche und heisst in seinem obersten Abschnitt Val de Cleuson, erhält dann von links den kürzeren Vallon de Tortin und wendet sich von da gegen N., um beim Weiler Aproz an der Rhone (490 m), gegenüber Conthey und 5 km sw. Sitten auszumünden. 16 km lang, im Durchschnitt 5 km breit und im mittleren Abschnitt bei der Brücke an der Gabelung der Fusswege nach Siviez und Noveli (zwischen dem Fuss des Mont Gond und des Bec de la Montau) 1700 m hoch gelegen. Wird vom Wildbach Prinze durchflossen. Vom Val de Cleuson führen der Col de Praz Fleuri (2971 m) ins obere Val d'Hérémence und der Col de Cleuson (2916 m) nach ¶
mehr
Fionnay ins Bagnesthal hinüber. Das Thal gehört mit allen seinen kleinen Verzweigungen ganz zur Gemeinde Nendaz und kann in drei gut voneinander geschiedene Abschnitte zerlegt werden: einen obern (Val de Cleuson und Vallon de Tortin) mit den Alpweiden von Cleuson, Tortin, Noveli, Servais und Siviez;
einen zwischen die Gehänge des Greppon Blanc und Bec de Ballavaux eingeschnittenen mittleren mit Maiensässen und darüber aufsteigenden Waldungen;
einen trichterförmig aufs Rhonethal zwischen Sitten und Conthey sich öffnenden untern mit gut unterhaltenen Wiesen und Feldern, sowie zahlreichen Dörfern und Weilern (Haute Nendaz, Basse Nendaz, Bleusy, Sarclenz, Beuson, Baar, Brignon, Cleibe und Verrey).
Von den das Thal umrahmenden Gipfeln sind nennenswert: im S. der Grand und Petit Mont Calme zwischen dem Glacier du Grand Désert und dem Glacier de Praz Fleuri, dann die Rosa Blanche, der Grand und Petit Mont Fort und der Mont Gelé gegen das Bagnesthal hin;
im W. gegen Val d'Isérables der Mont Gond und die Becca de Nendaz und endlich im O. gegen das Hérémencethal der Métailler, Bec de la Montau und Greppon Blanc.
Die Prinze erhält als grössere Nebenadern einzig von links den Wildbach des Vallon de Tortin und von rechts die aus den Wäldern über Cleibe und Verrey herabeilende Ogenze. Diese Wildbäche speisen verschiedene Bewässerungskanäle (bisses), so die drei Bisses de Nendaz, dann denjenigen von Vex und als bedeutendsten denjenigen, der vom Wildbach Tortin nach links abzweigt, die Bergflanke umgeht, durch Hindernisse mancherlei Art dem Hang des Val d'Isérables entlang zieht und nach 30 km langem Lauf auf die Terrassen über den Dörfern Saxon und Charrat ausmündet. Das Val de Nendaz ist vor allem ein Alpweidenthal, liefert aber im milden unteren Abschnitt auch Getreide, Obst (Aepfel, Birnen, Kirschen etc.) und viel Gemüse, welch' letzteres zumeist in die grosse Konservenfabrik zu Saxon wandert. Schieferbruch. Vorkommen von Anthrazit und Asbest (oder Amianth).