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Nephrit | eLexikon | Mineralogie und Geologie - Physiographie - Geolithe

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Nepalin - Nephrit

Bild 12.52: Nepalin - Nephrit
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Nephrit(Beilstein, Nierenstein, Punamustein der Neuseeländer, Jade im Antiquitätenhandel), Mineral / 400

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Nephrit

400 Wörter, 3'035 Zeichen

Mineralogie und Geologie — Physiographie — Geolithe

Nephrīt



Nephritis - Nepos

Bild 12.53: Nephritis - Nepos
* 2 Seite 12.53.

(Beilstein, Nierenstein, Punamustein der Neuseeländer, Jade im Antiquitätenhandel), Mineral aus der Ordnung der Silikate (Hornblendereihe), findet sich nur derb, in dichten Massen,

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ist lauchgrün bis grünlichgrau, auch gelblichweiß und gelblichgrau, an den Kanten wenigstens durchscheinend, matt oder schimmernd, poliert etwas fettglänzend, etwas fettig anzufühlen, sehr schwer zersprengbar, Härte 6,5, spez. Gew. 2,97-3. Der Nephrit ist als dichte Varietät des Strahlsteins (Hornblende) [* 3] zu betrachten und besteht danach wesentlich aus Magnesiakalksilikat (MgCa)SiO3 ^[(MgCa)SiO3] mit Eisenoxydulsilikat. Abweichend vom Nephrit, enthält der Jadeit, welcher als dichter Pyroxen aufzufassen ist, auch Thonerde und Natron. Er ist grün bis grünlichweiß, durchscheinend, mit geringem Glasglanz, Härte 6,5-7, spez. Gew. 3,2-3,4. Der Nephrit hat mit Jadeit hohe kulturgeschichtliche Bedeutung.

China und Japan

Bild 4.1a: China und Japan
* 11 China.

Aus vorgeschichtlicher Zeit hat man vielfach Nephritwaffen (Beile etc.) gefunden, z. B. in Deutschland, [* 4] in den Pfahlbauten [* 5] der Schweiz, [* 6] in Frankreich, Italien, [* 7] Spanien, [* 8] Griechenland, [* 9] Kreta, in Troja, [* 10] Mesopotamien, Sibirien und Neuseeland. Gegenwärtig werden noch in Kleinasien Amulette aus Nephrit getragen, und der Grabstein Tamerlans zu Samarkand besteht ebenfalls aus Nephrit. In China [* 11] spielt Nephrit vollkommen die Rolle eines Edelsteins, obwohl er mitunter in ganz kolossalen Blöcken angetroffen wird.

Von Sibirien aus lassen sich Nephritwaffen, Amulette, Idole, Zierate bis Nordamerika, [* 12] Mexiko, [* 13] Südamerika, [* 14] Westindien [* 15] verfolgen. Aber weder hier noch in Europa [* 16] ist ein Vorkommen von Nephrit bekannt, während sich für alle in Form von Waffen [* 17] etc. gefundenen Varietäten das entsprechende Rohmaterial in Turkistan (Kaschgar), Transbaikalien und Neuseeland nachweisen läßt. Man hat deshalb angenommen, daß das Material aller in Europa und Amerika [* 18] gefundenen Nephritobjekte aus Asien [* 19] (Neuseeland?) stamme.

Ähnliches gilt für den Jadeit, von welchem ebenfalls prähistorische Beile etc. weitverbreitet gefunden sind, während ein natürliches Vorkommen des Minerals nur aus Birma bekannt ist. Es findet sich hier wie Nephrit in großen Blöcken, welche einen bedeutenden Wert (bis 200,000 Mk.) repräsentieren. Andre Forscher glauben an einen einheimischen Ursprung der Nephrite und Jadeite. Der Nephrit der in der Schweiz gefundenen Beile soll aus den Ostalpen, der Jadeit der französischen Beile aus den Westalpen stammen, und vier in Norddeutschland gefundene Nephritblöcke (Leipzig, [* 20] Schwemsal, Potsdam [* 21] und Suckow bei Prenzlau) [* 22] hält man für schwedischen Ursprungs.

Mikroskopische Untersuchung der Nephrite und Jadeite ließ auffallende Stetigkeit ihrer Merkmale erkennen, und es ergab sich, daß die typischen konstanten Strukturunterschiede der einzelnen Varietäten sich meist mit einer Abstammung derselben aus räumlich getrennten Örtlichkeiten in Einklang bringen lassen. In neuester Zeit hat man auch anstehenden Nephrit in Schlesien [* 23] entdeckt.

Vgl.   Fischer, Nephrit und Jadeit (2. Aufl., Stuttg. 1881);

Meyer, Jadeit- und Nephritobjekte (Leipz. 1882-83).