Niagara | eLexikon | Geographie - Amerika - Flüsse
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Nez percés - Niagara
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Niagara | (spr. engl. nei-äggärä), der Verbindungsstrom zwischen dem Erie- und Ontariosee, welcher / 728 |
Niagara _2 | (engl. meist neiäggĕrĕ gesprochen), der Verbindungsstrom zwischen dem Erie- und Ontariosee, / 597 |
Niagara
1'325 Wörter, 8'775 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Niagara
Norddeutscher Lloyd -
![Bild 62.415: Norddeutscher Lloyd - Nordenberg [unkorrigiert] Bild 62.415: Norddeutscher Lloyd - Nordenberg [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/62/62_0415.jpeg)
* 4
Norden.(spr. engl. nei-äggärä), der Verbindungsstrom zwischen dem Erie- und Ontariosee, welcher die Grenze zwischen dem britischen Kanada und dem nordamerikanischen Staat New York bildet, durchläuft mit seinen Krümmungen eine Strecke von 53 km. Bei dem Fort Erie, wo er zuerst den Charakter eines Flusses annimmt, ist er 1200 m breit, verringert aber bald (bei Black Rock) sein Bett [* 2] bis auf 600 m und eilt in raschem Lauf dahin. Dann erweitert er sich wieder zu seiner ursprünglichen Breite [* 3] und fließt ziemlich langsam von S. nach Norden. [* 4]
Etwa 10 km unterhalb Fort Erie teilt sich der Fluß in zwei Arme, welche die zum Staat New York gehörige bewaldete Insel Grand Island [* 5] umfließen und nach einem Laufe von kaum 15 km sich wieder vereinigen; vor dem Ausfluß [* 6] des westlichen Arms liegt das britische Inselchen Navy Island. Von hier an schießt der Strom mit wachsender Schnelligkeit dahin, um endlich 7 km unterhalb, zwischen der amerikanischen Stadt Niagara Falls und dem kanadischen Dorf Clifton, in die Tiefe zu stürzen.
Dies ist der weltberühmte Niagarafall. Durch die Ziegeninsel (Goat Island) wird derselbe in zwei ungleiche Arme geschieden. Der östliche, der amerikanische, ist 326 m breit und am Ufer 50 m hoch, der westliche, der große oder Horseshoefall (Hufeisenfall), 574 m oder, längs der Diagonale gemessen, 372 m breit und 48 m hoch. Der erstere liegt ganz innerhalb des Unionsgebiets, der letztere nur zur Hälfte, da die Grenze durch die Mitte desselben gezogen gedacht wird. Die Großartigkeit des Niagarafalles besteht nicht sowohl in der Höhe seines Sturzes als vielmehr in der ungeheuern Masse des sich herabstürzenden Wassers, die Barrett auf 554,000 cbm pro Minute schätzt.
Niagara Falls - Nibelu
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Seite 12.126.Aus der Tiefe der von 70-85 m hohen Felswänden eingefaßten Kluft, in welche das Wasser stürzt, steigen weiße Schaum- und Wolkenmassen empor, die meilenweit gesehen werden. Von beiden Seiten kann man hinter die riesenhafte Wasserschicht der herabstürzenden Fluten vordringen, deren Wucht im Flußbett, am Fuß des Falles, eine 57 m tiefe Höhlung ausgewühlt hat. Das 26 m dicke, fast ganz horizontale Kalksteinlager, über welches die ungeheure Wassermasse herabstürzt, ruht auf einem noch mächtigern Schieferlager, das durch den feinen Staubregen, den der Wind und das Aufschäumen der Wassermasse in die Höhe treibt, ohne Unterlaß zersetzt wird, so daß der seiner Unterlage beraubte Kalkstein in großen Massen nachstürzt, wie dies namentlich 1828, 1853 und 1862 geschah, wo der sogen. Table Rock, auf der kanadischen Seite, in den Fluten verschwand. Durch diese fortdauernde Zerstörung der Felsen seines Bettes geht der ¶
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Niagarafall immer weiter nach dem Eriesee zurück, nach genauen Messungen 1842-79 jährlich 0,82 m, so daß er in 40,000 Jahren den Eriesee erreichen dürfte. Bis zu den Fällen beträgt der Lauf des Niagara 32 km und das Gefälle 18,6 m, wovon jedoch 15,5 m auf die letzten 800 m unmittelbar vor den Fällen kommen. Bis zu diesen Stromschnellen ist der Strom abwärts schiffbar. Unterhalb des Falles nimmt derselbe wieder einen ruhigen Lauf an, verengert sich nach etwa 5 km wieder auf 300 m und wendet sich, zwischen 100 m hohen, steilen Felswänden eingeschlossen, plötzlich nach links.
Dadurch entsteht der sogen. Whirlpool (Strudel). Die Oberfläche des Wassers ist hier in beständiger Aufregung und steht in der Mitte des Flusses 3 m höher als an den Ufern. Nur einmal (1861) ist ein Schiff, [* 8] die Maid of Mist, glücklich durch diese tosende Wassermasse gekommen. Bei den Städtchen Lewiston und Queenstown, 10 km unterhalb der Fälle, ist der Fluß 2700 m breit und wird hier wieder schiffbar. 11 km unterhalb ergießt er sich zwischen dem amerikanischen Dorf Youngstown (mit dem Fort Niagara) und dem kanadischen Städtchen Niagara in den Ontariosee.
Brücken II
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Brücken.Den Niagarafluß überspannen jetzt, abgesehen von der zur Ziegeninsel hinüberführenden, vier Brücken, [* 9] nämlich die Eisenbahnbrücke bei Buffalo, wo er aus dem Eriesee austritt (seit 1873); die Hängebrücke dicht unter den Fällen (375 m lang, 78 m hoch, 1869 eröffnet); die von A. Röbling erbaute Kettenbrücke, 3 km unterhalb der Fälle (1244 m lang, 78,6 m hoch, 1855 eröffnet) und eine 1883 eröffnete stählerne Cantileverbrücke (277 m lang, 73 m hoch). Da die Niagarafälle alle direkte Wasserverbindung zwischen den nächsten Seen völlig unterbrechen, so hat man auf der kanadischen Seite den wichtigen Wellandkanal (s. d.) angelegt. Die Frage, wie die gewaltige Kraft [* 10] des Niagara durch Übertragung auf weitere Entfernungen in ausgiebiger Weise zu benutzen sei, harrt noch der Lösung.
Vgl. Holley, Niagara, its history and geology etc. (Toronto 1872);
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Niagara
Neuyork [unkorrigiert]
![Bild 62.298: Neuyork [unkorrigiert] Bild 62.298: Neuyork [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/62/62_0298.jpeg)
* 11
Neuyork.(engl. meist neiäggĕrĕ gesprochen), der Verbindungsstrom zwischen dem Erie- und Ontariosee, der die Grenze zwischen dem brit. Canada und dem nordamerik. Unionsstaat Neuyork [* 11] bildet. Sein Lauf in nördl. Richtung hat eine Länge von 55 km, und der Niveauunterschied zwischen den beiden Seen beträgt 101 m. Etwa 10 km unterhalb Fort Erie (an seinem Ausfluß) teilt er sich in zwei Arme, welche die zu Neuyork gehörige Insel Grand-Island umfließen und nach einem Laufe von kaum 15 km sich wieder vereinigen; vor dem Ausfluß des westl. Arms liegt das brit. Inselchen Navy.
Niagara-Falls - Nibelu
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* 12
Seite 62.311.Etwa 7 km weiter unterhalb, bei einer scharfen Biegung von Westen nach Norden, Détour genannt, bildet der Strom den berühmten Niagarafall, den großartigsten Stromfall der Welt. Durch die Ziegeninsel (Goat-Island) oder Irisinsel (so genannt wegen des über ihr erscheinenden Regenbogens) wird der Niagarafall in zwei ungleiche Arme geschieden. Der östliche, der Amerikanische oder Fort-Schlosser-Fall, ist 330 m breit und in der Mitte 47 m hoch; der westliche, der Große Fall oder Horseshoe-Fall (d. h. Hufeisenfall), 578 m breit und 44 m hoch. Die Wassermasse, welche in einer Stunde hinabstürzt, wird auf 30 Mill. cbm geschätzt. Aus der Tiefe der von 75 bis 90 m hohen Felsenwänden eingefaßten Kluft, in die das Wasser stürzt, steigen weiße Schaum- und Wolkenmassen empor, die viele Kilometer weit gesehen werden; auch ¶
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309 das Tosen der Fälle ist weithin, zuweilen 60 km hörbar. 1855 ward eine Hängebrücke unterhalb der Fälle, zwischen diesen und dem sog. Wirbel (Whirlpool), vom deutschen Baumeister J. Röbling für die Neuyork-Centraleisenbahn erbaut. Dieselbe liegt 75 m über dem Wasserspiegel, hat eine Spannung von 240 m und ist 11 m breit. Zwischen dieser Brücke [* 13] und den Fällen ist 1869 eine zweite Hängebrücke für Wagen und Fußgänger errichtet, die, 1889 fortgerissen, sogleich erneuert wurde.
Südlich von der Eisenbahnbrücke, etwas oberhalb der Wirbel, führt eine 1883 erbaute 278 m lange Cantileverbrücke über den Fluß. Bis zu den Stromschnellen ist der Fluß abwärts schiffbar. Etwa 1 km unterhalb der Fälle zeigt sich das Wasser so ruhig, daß eine völlig sichere Fähre hat errichtet werden können; 7 km weiter abwärts aber wird durch eine plötzliche Wendung des Flusses ein Wirbel gebildet, der alles zerstört, was in seinen Bereich kommt. Die ungeheure Wassermasse der Fälle stürzt über ein 25 m dickes, fast ganz horizontales Kalksteinlager herab, unterhalb dessen weiche Schiefermassen von derselben Mächtigkeit liegen.
Hufeisen - Hufeland
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Hufeisen.
Diesen geognost. Verhältnissen ist es zuzuschreiben, daß das Wasser die ganze Höhe, nicht in Terrassen, herabfällt, und
daß von dem unterwaschenen Kalkstein die nicht mehr unterstützten Teile herabstürzen, wie dies namentlich 1818 und
im Sept. 1853 am Tafelfelsen, 1828 am Hufeisen
[* 14] geschehen ist, wodurch ein allmähliches Zurückweichen der Fälle bewirkt
wird. Indem man das durchschnittliche jährliche Zurückweichen von einem Fuß bis zu einem Zoll geschätzt hat, ist die Zeit,
in der die Fälle von Queenstown bis zu ihrer jetzigen Stelle sechs engl. Meilen weit zurückgewichen sind,
auf 30000 bis 400000 Jahre berechnet worden. Da die Niagarafälle alle direkte Wasserverbindung völlig unterbrechen, so
hat man auf der canad.
Seite einen Schiffahrtskanal, den wichtigen Wellandkanal (s. d.), angelegt. Eine elektrische Bahn läuft am Ufer von den Fällen
bis zum Bluff oberhalb Queenstown. Das Land auf beiden Seiten der Fälle ist zu staatlichen Reservationen
erklärt. Als Wasserkraft betrachtet, liefern die Fälle gegen 17 Mill. Pferdestärken. Davon werden etwa 120000 Pferdestärken
durch Turbinen ausgenutzt. Eine großartige, 1894 in Betrieb gesetzte Turbinenanlage dient dazu, die Wasserkraft mittels elektrischer
Kraftübertragung für größere Entfernungen nutzbar zu machen; so sind allein für das 32 km entfernte
Buffalo 50000 Pferdestärken in Aussicht genommen. –
Vgl. Hollay, Niagara; ist history and geology, incidents and poetry (Toronto 1872);
Book of Niagara (Buffalo 1893).