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Niccolini | eLexikon | Litteratur - Italienische Literatur - Schriftsteller

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Nicaraguaholz - Niccol

Bild 12.131: Nicaraguaholz - Niccolò de' Niccoli
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NiccoliniGiovanni Battista, ital. Dichter, geb. 31. Okt. 1785 zu San Giuliano bei Pisa, erhielt seine / 430

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Niccolini

430 Wörter, 2'985 Zeichen

Litteratur — Italienische Literatur — Schriftsteller

Niccolīni,

Giovanni Battista, ital. Dichter, geb. 31. Okt. 1785 zu San Giuliano bei Pisa, [* 2] erhielt seine erste Bildung in Florenz [* 3] und studierte zu Pisa hauptsächlich Philosophie und die Rechte, wandte sich aber später dem Studium der klassischen Litteratur zu. Die Bekanntschaft mit Ugo Foscolo übte auf die Entwickelung seines poetischen Talents bedeutenden Einfluß; sein erster Versuch war das Gedicht »La peste di Livorno«, [* 4] in Terzinen (1804),

welches an Montis »Basvilliana« erinnerte. 1807 ernannte ihn die Königin von Etrurien zum Bibliothekar und Professor der Geschichte an der Akademie der Künste in Florenz. Nach der Restauration bekleidete er eine kurze Zeit auch das Amt eines Bibliothekars des großherzoglichen Palastes, trat aber bald wieder in seine frühere Stellung zurück und wandte sich nun der dramatischen Poesie zu. Seine erste Tragödie: »Polissena« (1810),

London

Bild 10.896a: London
* 5 London.

ward von der Akademie der Crusca gekrönt. Von geringerm Wert sind die folgenden: »Medea«, »Ino e Temisto«, »Edipo«, »I Sette a Tebe«. Mit seinem »Nabucco«, welcher nie aufgeführt und erst 1819 in London [* 5] anonym gedruckt wurde, betrat Niccolini das Gebiet des politischen Tendenzdramas; unter den assyrischen Namen verdecken sich Persönlichkeiten der Napoleonischen Zeit. Nachdem 1815 sein erstes Drama modernen Stoffes: »Matilda«, in welchem er sich der romantischen Schule zu nähern suchte, über die Bühne gegangen war, entsagte er eine Zeitlang der Dichtkunst, beteiligte sich aber um so eifriger an den Kämpfen um die litterarische Reform, welche damals ganz Italien [* 6] bewegten.

Erst 1827 trat er wieder mit einem Drama: »Antonio Foscarini«, auf, welches, je nach dem Parteistandpunkt, ebenso heftig angegriffen wie warm verteidigt wurde. In »Giovanni da Procida« (1830) gab er dem ganzen Haß des patriotischen Italieners gegen die Fremdherrschaft einen so energischen Ausdruck, daß das Stück nur in wenigen Städten aufgeführt werden durfte. Seine nächste Tragödie: »Lodovico Sforza« (1834),

ließ kalt; den höchsten Ruhm aber und die größte Popularität erwarb sich sein »Arnaldo da Brescia« (1835),

unstreitig sein bedeutendes Werk und eins der schönsten Stücke der neuern italienischen Bühne. Auch seiner »Rosmonda d'Inghilterra« (1839) fehlte es nicht an Schönheiten. Mit »Filippo Strozzi« (1847) beschloß Niccolini seine dramatische Laufbahn. Außerdem hat man von ihm vermischte Gedichte und mehrere, meistens kunsthistorische Abhandlungen, die ihn als einen der vorzüglichsten neuern italienischen Prosaiker kennzeichnen. Von ganz Italien als warmer Patriot verehrt, starb Niccolini 20. Sept. 1861. Er hinterließ handschriftlich eine »Storia della casa di Hohenstaufen« und verschiedene größere und kleinere Dichtungen. Von einem Teil seiner frühern Werke veranstaltete er selbst eine Sammlung (Flor. 1831, 3 Bde.; 4. Aufl. 1858). Eine Gesamtausgabe aller besorgte Gargiolli (Mail. 1862 ff., 10 Bde.).

Vgl.   Vanucci, Ricordi della vita e delle opere di G. B. Niccolini (Flor. 1866, 2 Bde.).