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Nordamerika | eLexikon | Geographie - Amerika

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Titel
Elemente zu Amerika:

Nord-Amerika. Fluß- und Gebirgssysteme. Nord-Amerika. Fluß- und Gebirgssysteme.

Süd-Amerika. Fluß- und Gebirgssysteme. Süd-Amerika. Fluß- und Gebirgssysteme.

Süd-Amerika. Politische Übersicht. Süd-Amerika. Politische Übersicht.

Nord-Amerika. Politische Übersicht. Nord-Amerika. Politische Übersicht.

Amerikanische Völker Amerikanische Völker

Lage, Größe und Gestalt.

1) Der Arktische Archipel repräsentiert eine umfangreiche Gruppe zahlreicher Inseln

2) Die zweite Inselgruppe ist dem St. Lorenzgolf vorgelagert und besteht aus der Insel Neufundland

Bodengestaltung.

Bewässerung.

Geologische Übersicht.

1) Untersilur: a) Primordialgruppe mit dem Potsdam-Sandstein

2) Obersilur: d) Niagaragruppe, e) Salinagruppe

1) das ungeheure appalachische Kohlenfeld am Westabfall der Alleghanies

2) das Illinois-Missouri-Kohlenfeld, 3) dasjenige von Michigan

Nutzbare Mineralien.

Klima.

Pflanzenwelt.

Tierwelt.

1) Region von der Meeresküste bis zur Höhe von 1000 m

2) Region von 1000 bis 2000 m: kleine Hirsche, Tapir

Bevölkerung.

1) Die amerikanischen Beringsvölker

2) Die Jägerstämme Nordamerikas

Staatliche Einteilung.

Entdeckungsgeschichte Amerikas.

[Litteratur.]

1) für die polaren Gebiete

2) für Britisch-Nordamerika: Grundemann, Missionsatlas (Gotha 1871

Amerika

[* 3] (hierzu vier Karten: Fluß- und Gebirgssysteme und Staatenkarte von Nord- u. Südamerika). [* 5]

Inhaltsübersicht.
Lage, Größe, Gestalt S. 457
Inseln S. 458
Bodengestal­tung S. 459
Bewäs­se­rung S. 461
Geologische Übersicht S. 463
Nutzbare Mi­neralien S. 467
Klima S. 468
Pflanzenwelt S. 470
Tierwelt S. 472
Bevölke­rung S. 474
Staat­liche Ein­tei­lung S. 477
Entdec­kungsge­schichte S. 478

Flor - Florentiner Fla

Bild 6.379: Flor - Florentiner Flasche
* 6 Florentiner.

Amerika, das Festland der westlichen Hemisphäre, die sogen. Neue Welt, ist nach Flächeninhalt der zweite, hinsichtlich der meridionalen Längenausdehnung der erste Erdteil und wurde nach dem Florentiner [* 6] Amerigo Vespucci (s. d.) benannt, der einige der Expeditionen der Spanier und Portugiesen nach Amerika begleitet hatte und dadurch bekannt geworden war, daß in einer der ersten Sammlungen von Entdeckungsreisen nach der Neuen Welt seine Reiseerlebnisse besonders ausführlich mitgeteilt waren.

Lage, Größe und Gestalt.

Amerika reicht von der nördlichen kalten Zone durch die nördliche gemäßigte und die heiße Zone bis über die Mitte der südlichen gemäßigten Zone hinaus und nähert sich im N. wie im S. den Polen mehr als die andern Kontinente. Durch diese große Erstreckung in meridionaler Richtung, durch den Umstand, daß es allen Zonen, mit Ausnahme der südlichen kalten, angehört, zeichnet sich Amerika vor allen übrigen Erdteilen aus. Die Entfernung des nördlichsten bekannten Punktes, Roddbai auf der Halbinsel Boothia Felix, unter 73° 54' nördl. Br. und 91° 10' westl. L. v. Gr., von dem südlichsten, dem Kap Froward, unter 53° 54' südl. Br. und 71° 18' westl. L., beträgt ungefähr 14,850 km. Einige Teile des Arktischen Archipels, der sich dem Nordpol weit mehr nähert als das Feuerland dem Südpol (Kap Horn, 56° südl. Br.), hat man bis über 83° nördl. Br. verfolgt.

Brasilien

Bild 3.333a: Brasilien
* 7 Brasilien.

Der östlichste Punkt des Festlands ist Kap Branco in Brasilien, [* 7] unter 7° 8' südl. Br. und 34° 48' westl. L.; der westlichste Kap Prince of Wales, 150° 20' westl. L. und 65° 33' nördl. Br. Im O. wird Amerika durch den Atlantischen Ozean von Europa [* 8] und Afrika, [* 9] im W. durch den Stillen Ozean von Asien [* 10] und Australien [* 11] geschieden. Dem östlichen Kontinent nähert es sich am meisten nördlich vom Äquator zwischen 62° und 69° nördl. Br., wo die Küsten von Grönland und von Norwegen [* 12] nur etwa 1500 km voneinander entfernt sind; etwa das Doppelte beträgt die Entfernung zwischen Kap San Roque und der afrikanischen Küste von Sierra Leone unter 5° südl. Br. und nur wenig mehr die zwischen der Küste von Labrador und dem westlichsten Vorgebirge von Irland unter 52° nördl. Br. Auf der Westseite tritt Amerika näher an die Alte Welt heran als auf der Ostseite, da, wo zwischen Kap Prince of Wales und dem Ostkap von Asien die Beringsstraße nur 96 km breit ist. Südlicher gehen dagegen die Küsten der Alten und der Neuen Welt immer weiter auseinander. Der Flächeninhalt des Erdteils beziffert sich mit Einschluß des Arktischen Archipels und Grönlands auf 41,944,000 qkm (760,000 QM.) mit ca. 101 Mill. Einw. (vgl. die Tabelle, S. 478). Somit ist Amerika seiner Größe nach der zweite, seiner Bevölkerung [* 13] nach aber erst der vierte unter den Erdteilen.

Ein mittelländisches Meer teilt in zwei Teile, Nord- und Südamerika, die nur durch eine schmale Landenge miteinander zusammenhängen und in ihren horizontalen Dimensionen viel Gleichförmiges zeigen. Beide haben Dreiecksform mit gegen S. gerichteter Spitze. Die Größe Nordamerikas kann auf 22,962,000 qkm (417,000 QM.) angenommen werden, wonach, wenn man 3,579,000 qkm (65,000 QM.) für die dazu gehörigen Inseln abrechnet, bei einer Küstenlänge von 45,265 km auf fast 430 qkm Fläche 1 km Küstenlänge käme.

Ausdehnung (der festen

Bild 2.109: Ausdehnung (der festen und flüssigen Körper)
* 14 Ausdehnung.

Die größte Ausdehnung [* 14] von N. nach S. hat Nordamerika zwischen dem Morro de Puercos am Stillen Ozean unter 7° nördl. Br. und dem Kap Prince of Wales, welche beiden Punkte 8900 km voneinander entfernt liegen. Die Entfernung zwischen Kap Charles an der Küste von Labrador und Kap Prince of Wales beträgt ungefähr 6700 km. Mehr noch als Nordamerika nähert sich Südamerika der [* 4] Figur eines rechtwinkeligen Dreiecks. Der nördlichste Punkt ist Punta Gallinas am Antillenmeer, unter 12° 2' nördl. Br. und 71° 46' westl. L. Bei einem Flächeninhalt von 17,841,000 qkm oder 324,000 QM. (ohne das Inselareal von etwa 165,000 qkm oder 3000 QM.) kommt hier erst auf etwa



Nord-Amerika. Fluß- un

Bild 1.457a: Nord-Amerika. Fluß- und Gebirgssysteme
* 2 Seite 1.457a.

Maßstab [* 16] 1:37.600000



Höhen- und Tiefenschichten in Metern.


Süd-Amerika. Fluß- und

Bild 1.457b: Süd-Amerika. Fluß- und Gebirgssysteme
* 5 Seite 1.457b.

Maßstab=1:37.000000



Höhen- und Tiefenschichten in Metern.


Süd-Amerika. Politisch

Bild 1.457c: Süd-Amerika. Politische Übersicht
* 18 Seite 1.457c.

Maßstab 1:30.000000



Süddeutschland im Maßstab der Hauptkarte.


Nord-Amerika. Politisc

Bild 1.457d: Nord-Amerika. Politische Übersicht
* 19 Seite 1.457d.

Maßstab 1:35.000000

Süddeutschland im Maßstab der Hauptkarte.



Zum Artikel »Amerika«.


Amerikanische Völker

Bild 1.457e: Amerikanische Völker
* 3 Seite 1.457e.

1. Alëute.

2. Kolosche.

3, 4. Eskimo (Frau und Mann).

5. Kowitschin (Vancouver).

6. Krähenindianer.

7. Blackfeed-Indianer.

8. Odschibwä.

9, 10. Pah Utha (Mann und Frau).

11. Schoschone.

12. Dakota.

13. Pahni.

14. Mandaner.

15. Apatsche.

16. Pueblo.

17. Mexikanischer Indianer.

18. Maypure vom Orinoko.

19. Omagua aus Westbrasilien.

20, 21. Botokuden (Mann und Frau).

22, 23. Tikuna (Mann und Frau).

24. Miranha (Frau).

25. Peruaner vom Cerro de Pasco.

26. Peruanischer Kreole von Chiloe.

27. Quichua.

28. Abiponer.

29. Moxos-Indianer aus Bolivia. [* 21]

30. Pehueltsche.

31. Patagonier.

32. Araukaner.

33. Feuerländer (Peschäräh).



Amerika (Halbinseln, B

Bild 1.458: Amerika (Halbinseln, Buchten, Inseln)
* 22 Seite 1.458.

Zum Artikel »Amerika«.

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710 qkm Fläche 1 km Küste. Die Küste Nordamerikas ist demnach weit mehr gegliedert als die Südamerikas, namentlich an der Europa zugewendeten Seite. Hier liegen von N. nach S. die großen Halbinseln Boothia Felix, Melville, Labrador, Neuschottland, Maryland-Delaware, Florida und Yucatan. An der Westküste liegen die Halbinsel Alaska, die der Tschugatschen, die Halbinsel zwischen dem Stillen Ozean und dem Admiralitätskanal und Kalifornien. Südamerika hat nur in seinem unwirtlichen Süden einige ganz unbedeutende Halbinseln, so daß es an Geschlossenheit mit Afrika zu vergleichen ist.

Nordamerika bietet auch eine weit größere Zahl von Küsteneinschnitten, Meerbusen und Meerengen als Südamerika, von denen freilich viele für den Weltverkehr ohne Bedeutung sind. Die wichtigsten sind: im N. der große Boothiagolf mit der Committeebai, die große Hudsonsbai;

an der Ostküste der 820 km lange St. Lorenzbusen, die durch die Halbinsel Neuschottland gebildete Fundybai, die Massachusettsbai, der Long Island-Sund, die Delaware- und Chesapeakebai, der Albemarlesund, der Pamlicosund mit der Raleighbai.

Mexiko

Bild 11.559a: Mexiko
* 23 Mexiko.

Das zwischen dem Südkap und der Halbinsel Florida und dem Kap Paria in Südamerika sich öffnende amerikanische Mittelmeer besteht aus zwei Teilen, von denen der nördliche der Golf von Mexiko, [* 23] der zweite zwischen den Großen Antillen und dem Kontinent von Südamerika das Antillenmeer (oder das Karibische Meer) heißt. Untergeordnete Glieder [* 24] des Golfs von Mexiko sind die Appalacheebai an der Küste von Florida und die Campechebai. Durch den Floridakanal, zwischen Florida, Cuba und den Bahamainseln, gelangt man aus dem Golf von Mexiko in den Atlantischen Ozean, während durch den Kanal [* 25] von Yucatan, zwischen der Halbinsel Yucatan und Cuba, der Golf von Mexiko mit dem Karibischen Meer in Verbindung steht, das im W. mit der Hondurasbai endet.

Amazonenstrom

Bild 1.444: Amazonenstrom
* 26 Amazonenstrom.

Untergeordnete Teile des Antillenmeers sind der Golf von Darien oder Uraba, der Golf und die Laguna de Maracaybo und der zwischen der Insel Trinidad und dem Festland liegende Golf von Paria. In Südamerika, zwischen dessen Südspitze und dem Feuerland die Magelhaensstraße in den Stillen Ozean führt, finden sich bedeutende Küsteneinschnitte sonst nur an den wie beim Amazonenstrom [* 26] und La Plata trichterförmig erweiterten Flußmündungen und an den zerrissenen Fjordküsten Patagoniens und Südchiles.

Nahe dem Äquator öffnet sich auf der Südhemisphäre die Bucht von Guayaquil, im N. der Golf von Panama, [* 27] dem sich zwischen Niederkalifornien und dem Festland der tief eingeschnittene Golf von Kalifornien (Mar Vermejo, Rotes oder Purpurmeer) anschließt. Während dann die Westküste der Vereinigten Staaten [* 28] außer der Bai von San Francisco keine ausgedehntern Buchten aufzuweisen hat, beginnt bei Kap Flattery und der Juan de Fuca-Straße die außerordentlich zerrissene und vielfach gegliederte Fjordküste Nordwestamerikas, die sich bis nach Alaska und zum Beringsmeer hin erstreckt.

Die Fjordbildungen sind auf scharf begrenzte Räume eingeschränkt. Der Schauplatz der nordwestlichen Durchfahrt besteht fast nur aus Straßen, Meerengen, Sunden und Fjorden; auch Labrador fehlen an der Nordküste die Fjorde nicht, wenn es auch, verglichen mit dem gegenüberliegenden Grönland, arm daran ist. An den atlantischen Küsten treffen wir scharf gezeichnete Zerklüftungen in Neufundland, schwächer angedeutet bei Neuschottland, bis die letzten Bildungen an der Küste des Staats Maine endigen.

Klinodiagonale - Klips

Bild 9.849: Klinodiagonale - Klipstein
* 29 Klippen.

Weit reicher an derartigen Erscheinungen sind am Westrand Nordamerikas die britischen und vormals russischen Küsten. Von der Vancouverinsel gegen S. aber bespült das Stille Meer sowohl in Nord- als in Südamerika festgeschlossene und unbenagte Küsten, bis wir uns Patagonien nähern, wo die Zerklüftung der Küsten in zahllose Straßen, Engen, Sunde, Schluchten, in Inseln, Felsenzungen, Hörner, Klippen [* 29] und Schären wieder hervortritt (Peschel, »Neue Probleme«). Wie überall, so ist also auch in Amerika das Auftreten dieser »Meeresschluchten« an höhere Breiten, jenseit des 40. Parallelkreises, gebunden; ihr Vorkommen fällt in das Gebiet der Regen zu allen Jahreszeiten [* 30] bei niedrigen Temperaturen, Verhältnisse, welche für die Bildung der Fjorde von fundamentalem Einfluß sind.

Inseln. Die Inseln des Erdteils zerfallen ihrer Lage nach in sechs Gruppen.

1) Der Arktische Archipel repräsentiert eine umfangreiche Gruppe zahlreicher Inseln, von denen Baffinsland, Cumberland, Prince William-Land, Cockburninsel etc., Norddevon, die Parryinseln, Banksland, Prinz Albert- und Victorialand sowie King William-Land die bekanntesten sind. Durch eine Menge von Straßen, Sunden und Kanälen voneinander getrennt, werden sie durch die Davisstraße, die Baffinsbai, den Smithsund und den Kennedykanal von dem wahrscheinlich aus mehreren Inseln bestehenden Grönland geschieden. Das Areal des Archipels wird auf 1,300,000, dasjenige von Grönland auf 2,170,000 qkm geschätzt.

2) Die zweite Inselgruppe ist dem St. Lorenzgolf vorgelagert und besteht aus der Insel Neufundland, an deren Außenseite sich die ihrer Untiefen und Eisberge wegen gefürchtete Bank von Neufundland anlagert, ferner aus der Prinz Edward-Insel, der Insel Cape Breton und der Insel Anticosti, letztere nach Peschel eine uralte Inselbildung.

Westindien und Zentral

Bild 16.558b: Westindien und Zentral-Amerika
* 31 Westindien.

3) Der dritte Archipel: Westindien [* 31] oder die Antillen, begreift die Bahama- oder Lukayischen Inseln, die Großen und Kleinen Antillen und die an der Nordküste Südamerikas zerstreut liegenden Inseln, zusammen etwa 4440 QM. groß. Die Bahamainseln sind Bauten riffbildender Korallen, [* 32] die Kleinen Antillen dagegen repräsentieren eine Reihe vulkanischer Inseln. Unter ihnen sind die wichtigsten: Barbados, Dominica, St. Thomas, letztere besonders als Station der großen Dampferlinien.

Die vier Großen Antillen sind: Cuba, Haïti, [* 33] Puerto Rico und Jamaica, welche, in westöstlicher Richtung sich erstreckend, mit der Halbinsel Yucatan den Golf von Mexiko vom Karibischen Meer scheiden, während die Bahamainseln und die Kette der Kleinen Antillen das amerikanische Mittelmeer vom Atlantischen Ozean abtrennen. Der Küste Venezuelas vorgelagert sind: Trinidad, Margarita, Curassao u. a. Weiter im S. liegen vor der Mündung des Amazonas die Inseln Marajo und Caviana, gegenüber der Ostspitze des Kontinents Fernando do Noronha.

4) Der südamerikanische Archipel umfaßt das Feuerland (Tierra del Fuego) im S. der Magelhaensstraße, das aus sieben größern und zahlreichen kleinern Inseln besteht, die Patagonischen Inseln, längs der Westküste von Patagonien zwischen dem westlichen Ende der Magelhaensstraße und dem Kap Tres Montes.



Amerika (Bodengestaltu

Bild 1.459: Amerika (Bodengestaltung)
* 34 Seite 1.459.

5) Die fünfte Inselgruppe liegt vor der Nordwestküste Nordamerikas, und zwar bildet sie zwei Archipele, den von Vancouver oder Quadra und den der vulkanischen Alëuten, die sich von dem westlichen Ende der Halbinsel Alaska in südwestlicher Richtung bis in die Nähe der asiatischen Halbinsel

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Kamtschatka hinziehen und das Beringsmeer von dem Stillen Ozean trennen.

6) Unter der sechsten Gruppe vereinen wir alle die in weiterer Entfernung vom Festland vielfach bereits »ozeanischen« Inseln und die Gruppe der Bermudas, wichtig als nördlichst gelegene Korallenbildungen im Atlantischen Ozean; ferner die Falklandinseln im O. der Magelhaensstraße, die der chilenischen Küste gegenüberliegenden Inseln Juan Fernandez, San Ambrosio und San Felix, die unter dem Äquator liegende vulkanische Gruppe der Galapagos- (oder Schildkröten-) Inseln, endlich die ebenfalls vulkanische Gruppe der Revilla-Gigedoinseln, denen sich nach N. zu noch einige isolierte Inseln (Guadalupeinseln) anschließen, die zu dem kleinen vor Santa Barbara in Kalifornien gelegenen Archipel überführen.

Bodengestaltung.

In seiner vertikalen Gliederung, seinen Reliefverhältnissen, zeigt Amerika, im allgemeinen betrachtet, eine große Einfachheit, welche der mannigfachen Gestaltungsweise der Oberfläche der östlichen Kontinente scharf entgegengesetzt ist. Während in diesen kein Teil dem andern ähnlich ist, begegnen wir dort demselben klar hervortretenden Grundplan im Aufbau der südlichen wie der nördlichen Erdhälfte: ein Hochgebirge, die Kordilleren, das in beiden dem Westrand entlang läuft und sie gewissermaßen verknüpft;

weite Ebenen im O. vorgelagert und vom Atlantischen Ozean durch Gebirge mittlerer Höhe geschieden;

Peru, Ecuador, Kolumbi

Bild 12.884a: Peru, Ecuador, Kolumbien u. Venezuela
* 35 Venezuela.

in der Mitte der beiden Erdhälften endlich eine Reihe quer verlaufender Gebirgszüge in Guayana, Venezuela [* 35] und auf den Großen Antillen, das sind die großen Züge, gleichsam das Gerüst des Westkontinents, deren Wiederkehr im N. und S. die Mannigfaltigkeit der äußern wie innern Gliederung ausschließt, wie wir sie in der Alten Welt finden. Am ausgeprägtesten tritt diese Einfachheit des Bodenreliefs von Amerika im südlichen Teil Nordamerikas hervor.

Die Oberflächengestaltung des Gebiets der Vereinigten Staaten ist bestimmt durch die zwei großen Gebirgsketten, welche dasselbe dem Stillen und dem Atlantischen Meer entlang durchziehen, und durch die vorwiegend flache Beschaffenheit des weiten Landes, welches zwischen diesen gelegen ist. Eine Senkung des nordamerikanischen Kontinents um nur 300 m würde das Eismeer in der Linie der Großen Seen in Verbindung setzen mit dem Golf von Mexiko, und eine Senkung von nicht ganz 200 m mehr würde das ganze Festland in zwei ungleiche, scharf voneinander geschiedene Hälften zerlegen.

Auge des Menschen

Bild 2.74a: Auge des Menschen
* 36 Auge.

Den Kern der größern würden die Kordilleren des Westens bilden, den der kleinern die Alleghanies, namentlich mit ihren südlichen und mittlere Teilen. Faßt man nur diese großen Züge ins Auge, [* 36] so sind in diesem umfangreichen Gebiet drei große Regionen zu unterscheiden: die Gebirgsmasse der Kordilleren im W., das Kettengebirge des Alleghanysystems im O. und dazwischen das Flach- und Hügelland, welches sie verbindet und gleichsam wie ein weites Thalbecken zwischen die östlich. und westlich umrandenden Gebirge eingesenkt erscheint (Ratzel).

Ähnlich, wenn auch nicht ganz so einfach, zeigt sich die Oberflächengliederung Südamerikas. Auch hier lagern sich ausgedehnte Ebenen und Flachländer zwischen die westlichen Kordilleren und die atlantischen Küstengebirge, und nur dadurch wird das Verhältnis einigermaßen komplizierter, daß diese letztern weniger regelmäßig gestaltet sind als die Kettensysteme der Alleghanies in Nordamerika, und daß die Ebenen des Innern an mehreren Stellen, wie namentlich im nördlichen Brasilien, offen bis an den Atlantischen Ozean herantreten, während jenes nordamerikanische Küstengebirge die Ebenen des Innern scharf gegen den Ozean abschließt.

Jundt - Jupiter

Bild 18.481: Jundt - Jupiter
* 37 Klima.

Charakteristisch für die Oberflächengestaltung Amerikas ist ferner der Umstand, daß die verschiedenen Bodenformen daselbst nicht, wie in der Alten Welt, im allgemeinen von N. nach S., sondern in oft westlicher Richtung nebeneinander liegen. Dadurch aber ist bedingt, daß, wie Ratzel hervorhebt, jene scharfen Sonderungen des Nordens und Südens, welche in der Alten Welt so häufig und überall so fruchtbar an bewegenden und belebenden Kontrasten sind, in Amerika fehlen, wo die Sonderung östlicher von westlichen Gebieten viel mehr in den Vordergrund tritt. Man vergleiche die scharfen Kontraste, wie sie in Klima, [* 37] Vegetation und Tierwelt in Asien zwischen dem Eismeer und dem Indischen Ozean zusammengedrängt sind, mit den allmählichen. Übergängen, die in Nordamerika unmerklich von einer noch kältern Eismeerküste nach der nicht minder warmen See des Mexikanischen Golfs hinabführen, und man wird die Wirkungen eines so großen Unterschieds der Oberflächengliederung sofort erkennen.

Seinen Hauptcharakterzug erhält das Relief des amerikanischen Kontinents aufgeprägt durch sein Hauptgebirgssystem, die Kordilleren. Dieser ungeheure Längengebirgszug, der längste auf der ganzen Erde, durchzieht Amerika mit wenigen Unterbrechungen vom Kap Froward bis zu den arktischen Küsten. Der gesamte Zug hat eine Länge von fast 15,000 km oder über 130 Breitengraden und bedeckt einen Raum von beinahe 1,633,000 qkm (220,000 QM.). Die Breite [* 38] der Andes in Südamerika verhält sich zu ihrer Länge wie 1:60, in Nordamerika wie 1:50. Aber die bis auf die neuere Zeit vielfach noch festgehaltene Vorstellung von einem zusammenhängenden meridionalen Hauptgebirge, von einer einzigen großen Kordillere, welche in mehreren nebeneinander streichenden Zügen den ganzen Erdteil in ununterbrochener Geschlossenheit durchziehe, wird durch die neuern Forschungen widerlegt.

Schon im N. der Provinz Choco (im Staat Cauca in der Republik Neugranada) erleidet zwischen dem 7. und 8.° nördl. Br. sowohl die horizontale als die vertikale Konfiguration Amerikas eine schroffe Umwandlung, insofern der Kontinent, der nördlich vom Äquator noch eine Breite von nahezu 2200 km hat, sich plötzlich zu einem schmalen Isthmus von einer durchschnittlichen Breite von etwa 75 km verengert und an die Stelle eines reichgegliederten, gewaltigen Hochgebirges von meridionaler Hauptrichtung und einer mittlern Kammhöhe von 3000 m ein schmales Mittelgebirge von einer Kammhöhe von 500-600 m tritt.

Die umfassenden Untersuchungen behufs Herstellung eines interozeanischen Kanals haben gezeigt, daß die Wasserscheide zwischen beiden Meeren hier an verschiedenen Stellen unter 300 m, ja selbst unter 100 m herabsinkt. Der Kulminationspunkt der Panamabahn liegt nur 80 m über dem Meer. Jene hypsometrischen Untersuchungen haben die wichtige Thatsache ergeben, daß mit der plötzlichen Verengerung des Kontinents auch überall entsprechende Senkungen seiner Oberfläche zusammentreffen und somit Unterbrechungen des Gebirges in seinem Kettenbau andeuten. Die geognostische Thatsache, daß sowohl in der Landenge von Panama als weiter nördlich in den Einschnürungen von Nicaragua und von Tehuantepec die Kettenform der Höhenzüge verschwindet und durch Hügelgruppen von jüngern vulkanischen Gesteinsarten ersetzt ist, scheint in Verbindung mit dem

Fortsetzung Amerika: → Seite 1.460 || stand, daß die gegenwärtige Meeresfauna und die Küstenflora bei den Landengen und Gebirgssenken