Normandie | eLexikon | Geschichte - Frankreich - Territorialgeschichte
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Normandie - Normannen
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Normandie | eine der alten Provinzen Frankreichs, mit dem Titel eines Herzogtums, grenzte gegen Norden und / 717 |
Normandie _2 | früher eine Provinz Frankreichs, die vom Kanal im N. und W., Picardie, Isle de France im O., / 460 |
Normandie
2 Seiten, 1'177 Wörter, 7'541 Zeichen
Geschichte — Frankreich — Territorialgeschichte
Normandie,
Havemann - Havre, Le
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* 6
Havre. früher eine
Provinz
Frankreichs, die vom
Kanal
[* 2] im N. und W., Picardie, Isle de
France
im O.,
Orléanais, Maine und
Bretagne im S. begrenzt wurde und woraus die jetzigen fünf Depart. Seine-Inférieure,
Eure, Orne,
Calvados und Manche (s. diese
Artikel) gebildet sind, welche zusammen auf 29530 qkm (1891) 2486
494 E. (31101 weniger
als 1886) haben. Die Normandie hatte Rouen
[* 3] zur Hauptstadt. Die Obernormandie, der ebnere, nordöstl.
Teil, enthält besonders Rouen, Dieppe,
[* 4]
Yvetot, Le
[* 5]
Havre,
[* 6]
Harfleur, Honfleur, Lisieux,
Elbeuf und Evreux; die Niedernormandie,
der südwestl. hügelige
Teil,
Caen,
Falaise,
Argentan und östlich davon das
Kloster La
Trappe, ferner
Alençon, St. Lô,
Bayeux,
Valognes, Cherbourg,
[* 7] Coutances,
Avranches und Mont St.
Michel. - Die Normandie hat ihren
Namen von den
Normannen
(s. d.); in der Römerzeit war sie ein
Teil von
Gallia Lugdunensis secunda, gehörte nach der Eroberung durch die
Franken zu
Neustrien und fiel bei der
Teilung des fränk.
Reichs an
Karl den
Kahlen.
Karl der Einfältige wollte sich vor den Normannen schützen und gab 912 ihrem Führer Rolf oder Rollo (Roux), der Robert getauft wurde, im Frieden von St. Clair-sur-Epte Rouen mit umliegender Landschaft als erbliches Kronlehn, welches bald erweitert und bis in die Bretagne ausgedehnt wurde. Von Robert und Gisela, Karls Tochter, stammen die Grafen der Normandie, von denen Richard I., Roberts Enkel, sich kräftig gegen die franz. Könige Ludwig IV. d'Outremer und Lothar verteidigte.
Wilhelm II., der Sohn Roberts II. (des Teufels), schlug 14. Okt. 1066 den angelsächs. König Harold bei Hastings und machte sich zum König von England. (S. Wilhelm I. von England.) Sein ältester Sohn Robert zwang ihn 1077 zur Abtretung der Normandie, diese wurde aber unter Heinrich I., obwohl Ludwig VI. von Frankreich sich der Ansprüche Wilhelms von Flandern, des Sohnes Roberts, annahm, 1105 wieder mit England vereint. Rollos männlicher Stamm starb mit Heinrich I. aus. Der Sohn von dessen Tochter Mathilde (s. d.), Heinrich II.
Plantagenet, erhielt 1154 die Herrschaft über England und die Normandie. Als aber sein jüngster Sohn, Johann ohne Land, nach dem Tode seiner Brüder, Richards I. und Gottfrieds von Bretagne, des letztern Sohn Arthur (s. d.) verdrängte und ermorden ließ, erhob der franz. König Philipp II. August auf die Normandie als ein franz. Lehn Anspruch und eroberte sie 1203 und 1204. Die Normandie blieb nun französisch, bis sie Heinrich V. von England 1417-19 (nach dem Siege bei Azincourt 1415) eroberte; aber schon unter Heinrich VI. wurde sie von Karl VII. endgültig für Frankreich wiedergewonnen. -
Vgl. Barthélemy, Histoire de la Normandie ancienne et moderne (neue Ausg., Tours [* 8] 1857);
Frère, La Normandie (Rouen 1870);
Baudrillart, La Normandie, passé et présent (Par. 1880);
Douin, La Normandie archéologique (ebd. 1886);
Le Héricher, Littérature populaire de Normandie (Avranches 1884);
Mad. Normandie Oursel, Nouvelle biographie normande (2 Bde. und Supplement, Par. 1886-88);
Aubert, Côtes normandes (ebd. 1887).