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Normannische Inseln | eLexikon

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Normannische



Normännischer Baustil

Bild 62.443: Normännischer Baustil - Norrköping
* 4 Seite 62.443.

Inseln (frz. Iles Normandes), bei den Engländern Channel Islands (d. i. Kanalinseln), engl. Inselgruppe, im Kanal [* 2] (La Manche) in der Bucht zwischen Normandie und Bretagne, besteht aus den beiden Hauptinseln Jersey (s. d.) und Guernsey (s. d.), Alderney (s. d.), Sercq (engl. Sark), einigen Felseilanden und aus vielen Klippen, [* 3] welche nebst der starken Brandung die Zugänglichkeit erschweren. Sie haben auf 195,6 qkm

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(1891) 92234 E. Die Küsten sind meist sehr schroff (bis 50 m hoch). Die Inseln sind ungeachtet ihres Granitbodens bei dem milden, oceanischen Klima [* 5] ergiebig an Getreide, [* 6] Gemüse und Obst. Kartoffeln und Trauben bilden die Hauptausfuhrartikel. Nächstdem ist Viehzucht, [* 7] namentlich der Alderney-Rasse, wichtig. Andere Erwerbszweige bieten Fischerei [* 8] und Austernfang, Schiffahrt und Handel. Die Inseln, ein strategisch wichtiger Vorposten, waren während der franz. Revolutionskriege und der Kontinentalsperre Hauptniederlagsorte für den Schleichhandel und später Asyl polit.

Flüchtlinge aus Frankreich. Die Einwohner sprechen einen Dialekt der altnormann. Sprache, [* 9] zugleich aber auch englisch und französisch, welches die offizielle Gerichtssprache ist. Sie bekennen sich zur reform. Kirche. Obgleich die Inseln unter der Herrschaft der Krone Englands stehen, gehören sie doch nicht zum Reiche (realm), sondern bilden eigentlich zwei Republiken (Bailiwicks) genannt) mit besondern Verfassungen und Privilegien, sogar beinahe vollkommener Zoll- und Abgabenfreiheit.

Die Gesetze über Grundbesitz und Erbfolge sind sehr eigentümlich: alle männlichen Einwohner vom 17. bis 65. Jahre sind zum Dienst in der Miliz verpflichtet. An der Spitze der Verwaltung in jeder Bailiwick stehen ein Lieutenant-Governor und ein Bailiff oder Richter, von der Krone ernannt. –

Vgl.   Ansted und Latham, The Channel Islands (Lond. 1862; 2. Aufl. 1865);

Pegot-Ogier, Histoire des îles de la Manche (Par. 1881);

Revan, Tourist’s Guide to the Channel Islands (Lond. 1889).

Für den Dialekt der Inseln vgl. die Guille-Allés Library Series, hg. von F. L. Pitts (St. Peter Port).