Obsidian | eLexikon | Mineralogie und Geologie - Physiographie - Geolithe
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Obscön - Obst
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3 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Obsidian | (Glaslava, Lavaglas, s. Tafel "Gesteine", Fig. 3, und Tafel "Mineralien und Gesteine / 270 |
Obsidian _2 | (Lavaglas), ein Produkt erloschener oder noch thätiger Vulkane, eine glasartige Lava und nach / 164 |
Obsidian _3 | vergl. Bouteillenstein. / 3 |
Obsidian
437 Wörter, 3'334 Zeichen
Mineralogie und Geologie — Physiographie — Geolithe
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Obsidian
(Glaslava, Lavaglas, s. Tafel »Gesteine«, [* 2] Fig. 3, und Tafel »Mineralien und Gesteine«, [* 1] Fig. 17), Mineral aus der Ordnung der Silikate, glasartig, schwarz, grau, auch gelb, grün, blau und rot, stark glasglänzend, durchsichtig bis undurchsichtig, Härte 6-7, besteht aus 60-80 Kieselsäure, 8-19 Thonerde, 6-11,5 Alkalien, nebst Eisen, [* 3] Kalk und Magnesia; doch läßt sich seine Zusammensetzung auf keine chemische Formel zurückführen. Obsidian ist eine glasartige Modifikation der quarzführenden und quarzfreien Trachyte und besteht in einzelnen Fällen nur aus amorpher Glassubstanz, häufiger enthält er Mikrolithe, mitunter zu deutlicher Mikrofluidalstruktur angeordnet.
Kristall (Allgemeines,
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Kristalle.Durch einzelne Körner oder Kristalle [* 4] wird bisweilen porphyrartige Struktur hervorgerufen. Varietäten des Obsidians sind der grüne, durchsichtige Bouteillenstein von Moldautein in Böhmen [* 5] und der wolkige Glasachat; auch gehören manche Sphärolithe (Kugeln oder Körner, in Pechstein etc. eingeschlossen, oft auch in Obsidian selbst, z. B. der Marekanit von Ochotsk), hierher. Durch Heranbildung radialfaseriger und konzentrisch-schaliger Sphärolithe geht Obsidian in Perlstein (Perlit) über, der völlig aus erbsengroßen Kugeln besteht. Im Sphärolithfels liegen einige größere Kugeln in einer aus sehr kleinen Kugeln bestehenden Grundmasse.
Länder der Ungarischen
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Ungarn.Blasenräume sind im O. oft lagenweise verteilt, so daß dann dunkle Partien von dichtem Obsidian sich scharf von den hellern porösen abgrenzen. Völlig schaumig gewordener Obsidian ist der Bimsstein. Obsidian findet sich als Umsäumung trachytischer Massen, aber auch in selbständigen Strömen in jungvulkanischen Gegenden (Island, [* 6] Kaukasus, Liparische Inseln, Teneriffa, Neuseeland, Mexiko). [* 7] Er ist sehr widerstandsfähig gegen Atmosphärilien, und Jahrhunderte alte Ströme zeigen sich völlig vegetationslos. Perlstein kommt in Ungarn, [* 8] den Euganeischen Bergen [* 9] in Norditalien, auf den Ponzainseln und in Mexiko vor. In der Steinzeit [* 10] benutzte man den Obsidian zu Pfeilspitzen, Messern (Marathonsteinen) und Spiegeln, jetzt noch zu Knöpfen, Dosen, Schmucksachen, [* 11] Vasen [* 12] etc.
Obsidian
(Lavaglas), ein Produkt erloschener oder noch thätiger Vulkane, eine glasartige Lava und nach seinen Bestandteilen, Kiesel, Kalk, Thon und Kali, als ein durch Eisenoxydul oder Eisenoxyd gefärbtes, natürliches Glas zu betrachten. Auch hat er in seinem gewöhnlichen Vorkommen ganz das Aussehen von Bouteillenglas, ist braungelb, rauchbraun, grau, dunkelgrün oder ganz schwarz gefärbt, glasglänzend, in verschiednen Graden durchsichtig oder durchscheinend, mit muschligem Bruche.
Das Mineral ist wegen seiner Sprödigkeit schwierig zu bearbeiten, nimmt aber schöne Politur an, besonders das auf Island vorkommende. Nur der ganz schwarze Stein wird verarbeitet und zu Trauerschmuck, Dosen, Knöpfen, Messerheften, Spiegeln für Polarisationsinstrumente etc. geschliffen. Eine Abart, der schillernde O., wirft einen grüngelben Lichtschein und wird zuweilen, in Kappenform geschliffen, als Ringstein verwendet. Als ein früher nicht bekannt gewesener Fundort von O., mit schönen und reichen Farbenreflexen, hat sich der Berg Ararat ergeben. Rußland hat Proben davon auf Ausstellungen zur Schau gebracht in Form von Vasen und Schalen, die in Tiflis geschliffen worden sind. - Zoll: s. Edelsteine (Halbedelsteine).
Neptunit - Polarfisch
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* 13
Seite 22.663.Obsidian,
vergl. Bouteillenstein. ^[= dunkelgrüner Obsidian (s. d.). - Zoll: S. Edelsteine, S. 103.]