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Odaliske | eLexikon | Mohammedanisches - Tägliches Leben u. Verkehr

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Odaliske("Zimmergefährtin"), türk. Bezeichnung für diejenige weiße Sklavin, welche zu / 222

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Odaliske

222 Wörter, 1'614 Zeichen

Mohammedanisches — Tägliches Leben u. Verkehr

Odaliske

(»Zimmergefährtin«),

türk. Bezeichnung für diejenige weiße Sklavin, welche zu ihrem Herrn in ein vertrauteres Verhältnis getreten ist. Die Stellung der Odaliske nähert sich sehr derjenigen einer angetrauten Frau. Sobald sie ihrem Herrn ein Kind gebiert, ist sie frei, ihr Kind ist legitim. Im kaiserlichen Harem gibt es Hunderte von Odalisken, meist Kaukasierinnen, aus deren Zahl der Sultan, der niemals eine freie Türkin heiraten darf, in der Regel vier Kadinen wählt, unter welche die übrigen Odalisken als Dienerinnen verteilt werden. Zu den Odalisken gehören die Favoritinnen (Ikbal), d. h. diejenigen Insassen des Harems, denen der Sultan thatsächlich seine Gunst zugewendet hat, die Guieuzdes, auf welche der Sultan sein Auge [* 3] geworfen hat, und die also als Aspirantinnen auf die bessern obern Stellungen anzusehen sind, und schließlich die übrigen Sklavinnen, welche in Kalfas (Meisterinnen) und Alaikes (Schülerinnen) zerfallen, von denen die hübschesten als Musikantinnen, Sängerinnen, Tänzerinnen und Schauspielerinnen für Pantomime ausgebildet werden.

Mit dieser Stellung beginnt die Mehrzahl der Odalisken ihre Laufbahn. Alle Odalisken stehen unter dem Oberbefehl der Sultanin Mutter (Valide) und deren Stellvertreterin, der Hasnadar Ousta, Schatzmeisterin oder Generalintendantin und Zeremonienmeisterin des Harems. Es ist entschieden falsch, die Odalisken als Zimmermägde zu betrachten; sie sind Sklavinnen, aber Sklavinnen in bevorzugter Stellung und nicht Mägde. Auch die Odaliske, welche nicht Kadin ist, wird Sultanin Valide, sobald ein von ihr geborner Sohn den Thron [* 4] besteigt.