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Ordonnanzen | (Ordonnances), in Frankreich vor der Revolution von 1789 alle Erlasse des Königs oder Regenten. / 164 |
Ordonnanzen
164 Wörter, 1'145 Zeichen
Rechtswissenschaft — Rechtsquellen — Französisches Recht
Ordonnanzen
(Ordonnances), in Frankreich vor der Revolution von 1789 alle Erlasse des Königs oder Regenten. Man unterschied dann unter diesen Ordonnanzen im weitern Sinn die Ordonnanzen im engern Sinn, welche Gegenstände des öffentlichen Rechts, die Edikte, welche das Finanzwesen, und die Deklarationen, offenen Briefe (lettres patentes) und Reglements, welche die Erläuterung, Bestätigung und Anwendung der Gesetze zum Gegenstand hatten. Die Ordonnanzen im engern Sinn waren, wie die Edikte und Deklarationen, vom König unterzeichnet, von einem Staatssekretär kontrasigniert, mit dem großen Siegel beurkundet und vom Siegelbewahrer visiert.
Wie die Edikte, waren die Ordonnanzen gewöhnlich nur vom Monat des laufenden Jahrs datiert und schlossen mit den Worten: »Car tel est notre plaisir«. Die auf Befehl Ludwigs XIV. begonnene offizielle Sammlung aller der Könige der dritten Dynastie zählt gegenwärtig 21 Folianten (Par. 1723-49),
welche die Ordonnanzen von 1051 bis 1514 enthalten (gewöhnlich »Collection du Louvre« genannt); außerdem ist der »Recueil general des anciennes lois françaises« von Isambert, Jourdan, Decrusy u. a. (das. 1821-33, 29 Bde.) zu erwähnen.