Orinoko | eLexikon | Geographie - Amerika - Flüsse
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Orinoko
(Orenoko), einer der Hauptströme Südamerikas, hat seine noch von keinem Europäer besuchten Quellen am Südrand der Sierra Parime im Hochland von Guayana (wahrscheinlich nicht über 1500 m ü. M.), durchströmt in seinem obern Lauf das Hochland, das er nach seinem Austritt aus demselben umsäumt, indem er eine große Spirale um seine Quelle [* 2] beschreibt, so daß seine Mündung in gerader Linie nur etwa 890 km von dem Quellgebiet entfernt ist, während seine ganze Stromentwickelung einschließlich der großen Krümmungen 2500 km beträgt.
Bregthalbahn - Bremen
![Bild 67.215: Bregthalbahn - Bremen [unkorrigiert] Bild 67.215: Bregthalbahn - Bremen [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/67/67_0215.jpeg)
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Breite.Auf der ersten Strecke seines Laufs (von etwa 560 km) ist er sehr reißend und führt schon eine mächtige Wassermasse mit sich, indem er bereits 6½ Tagereisen oberhalb Esmeralda, bis wohin Robert Schomburgk 1839 vordrang, eine Breite [* 3] von 600 bis 750 m hat. Bei Esmeralda (290 m) tritt der Strom in seinen mittlern, ruhigern Lauf und nimmt eine westliche Richtung an. Auf dieser Strecke entsendet er in einer Bifurkation (280 m ü. M.) ein Drittel seiner Gewässer in den Cassiquiare, der in den Rio Negro [* 4] mündet und so eine ununterbrochene Wasserverbindung zwischen dem in derselben Ebene, aber in entgegengesetzter Richtung fließenden Marañon, in welchen der Rio Negro mündet, und dem Orinoko vermittelt.
Bald darauf, unterhalb San Fernando de Atabapo, wendet sich der Strom gegen N. und betritt das Gebiet der durch Granitklippen gebildeten Katarakte (Raudales), von denen die von Maypures und Atures die berühmtesten sind. Zahlreiche Nebenflüsse strömen von den Gebirgen Guayanas, von den Andes und den Gebirgen Venezuelas zum Orinoko hinab. Die größten sind links: Guaviare (Mündung 227 m), Meta (s. d.), Vichada, Arauca, Apure (s. d.) etc.;
rechts: Ventuari, Caura, Caroni.
Deltamuskel - Deluc
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Delta.Bei der Mündung des Apure (63 m) beginnt der Strom seinen Unterlauf, in welchem er sich ostwärts wendet und nun in einer Breite von 6-7000 m zwischen dichten Waldungen langsam die Ebenen (Llanos, s. d.) durchfließt. Nach der Aufnahme des Caroni beginnt der Orinoko sein 22,000 qkm (400 QM.) großes Delta [* 5] zu bilden, indem er sich in eine unübersehbare Menge von Mündungsarmen und Kanälen teilt, die, zwischen zahllosen größern und kleinern, durch die Schlammabsätze des Flusses gebildeten Inseln sich hindurchdrängend, dem Atlantischen Ozean zueilen. So entsteht ein Labyrinth von Mündungen, deren man an 50 zählt, welche einen Raum von 266 km einnehmen, von denen aber nur sieben schiffbar sind.
Die Hauptmündung, La Boca de Navios, die einzige, in welche große Schiffe [* 6] einlaufen können, ist gegen 6 km breit und erweitert sich zwischen Punto Barima und der Insel Nuima zu fast 37 km. Die mit Heftigkeit ausströmenden milchweißen Gewässer des Orinoko sind auf eine weite Strecke im Ozean sichtbar und überzeugten Kolumbus von der Existenz eines großen Festlandes. Seine jährliche Überschwemmung beginnt mit April, erreicht im September ihre Höhe und endet mit dem Februar.
Das Wasser tritt dabei stellenweise 190 km über die Ufer hinaus. Die Tiefe des Stroms ist an manchen Stellen sehr beträchtlich. Sein Stromgebiet umfaßt einen Flächenraum von 955,000 qkm (17,330 QM.). Unter den wenigen Städten, die am Orinoko liegen, ist Ciudad Bolivar (Angostura) die bedeutendste. Zwischen hier und Trinidad besteht monatliche Dampferverbindung, und während der Hochwasserzeit laufen kleinere Dampfschiffe von Ciudad Bolivar bis San Fernando de Apure. Überhaupt ist der Strom von der Mündung bis zu den Katarakten von Atures gegen 1500 km weit schiffbar, auch oberhalb Maypures ist er wieder auf einer Strecke von 940 km fahrbar. Die Ufer des Orinoko sind ungemein reizend und bieten ein stets wechselndes Gemälde von höchster Pracht.