Osterland | eLexikon | Geschichte - Aeltere Territorialgeschichte

Osterland

Weißenfels - Weißer Fl

(Marchia orientalis), ursprünglich Name der alten nordthüringischen Mark, welche Gero (940-965) von der Saale über die Mulde und Elbe ausdehnte. Ihr Kern war die spätere Mark Landsberg, [* 2] doch umfaßte sie auch die Gegend um Eilenburg [* 3] und den westlichen Teil der Niederlausitz. Von Geros Nachkommen ging das Osterland 1017 auf Dietrich aus dem Haus Wettin über und ward 1123 mit der Mark Meißen [* 4] und 1136 mit der Lausitz vereinigt. Bei der Teilung von 1265 behielt Heinrich der Erlauchte, außer Meißen und der Lausitz, vom Osterland das Gebiet an der Elbe um Torgau; [* 5] die Mark Landsberg mit ihren Erweiterungen im S. um Weißenfels [* 6] und Kamburg, was man jetzt zusammen Osterland nannte, gab er seinem zweiten Sohn, Dietrich dem Feisten.

Als man nach Heinrichs des Erlauchten Tod (1288) zu einer neuen Teilung schritt, erhielt der eine Enkel, Dietrich, die Lausitz, der andre, Friedrich (Tutta), Meißen und Osterland; beide Lande aber nannte man Marchia orientalis. 1298 kam die Mark Landsberg durch Kauf an Brandenburg [* 7] und wurde erst 1347 von Meißen wieder erworben. Im 14. Jahrh. erweiterte sich der Begriff Osterland, indem man auch das Pleißnerland sowie Gera [* 8] und Schönburg hinzurechnete. Bei der Teilung von 1382 wurde das Osterland den Söhnen Friedrichs III. von Meißen zugewiesen. In der spätern Zeit verschwindet allmählich der Name Osterland.

Vgl.   v. Posern-Klett, Zur Geschichte der Verfassung der Mark Meißen (Leipz. 1863).