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Flüssigkeit, s. Brunieren. ^[= (franz., Brünieren, Bronzieren des Eisens), die Operation, durch welche der Oberfläche mancher ...]
Brunieren
Bruniersalz - Brünings
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Seite 3.515.(franz., Brünieren, Bronzieren des Eisens), die Operation, durch welche der Oberfläche mancher aus Eisen [* 4] gearbeiteter Gegenstände eine braune Lackfarbe gegeben wird, um dieselben vor Rost zu schützen, wird hauptsächlich bei den Läufen der Jagdgewehre angewendet, wo sie überdies den Zweck hat, die blanke Farbe des Gewehrs, welche vom Wild zu leicht bemerkt werden würde, zu verdecken. Das ¶
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Brunieren besteht in der Hervorbringung einer dünnen, gleichförmigen Lage Rost auf dem Eisen, welche durch Einreiben mit Wachs oder durch überziehen mit Schellackfirnis glänzend gemacht wird. Das gewöhnlichste Mittel zum Brunieren ist das Chlorantimon (Bronziersalz, Bruniersalz), von welchem man 2 g mit 8-10 Tropfen Öl innig mischt. Mit dieser Mischung reibt man das schwach erwärmte Eisen wiederholt dünn und möglichst gleichförmig ein, indem man es nach jeder Einreibung einige Zeit der Luft aussetzt.
Ein darauf folgendes Anstreichen mit Scheidewasser, in welchem Kupfer [* 6] aufgelöst ist, soll den Vorgang des Rostens noch befördern. Der braun gewordene Lauf wird gereinigt, mit kaltem Wasser sorgfältig abgewaschen, abgetrocknet und endlich entweder bloß mit dem Polierstahl poliert, oder mit weißem Wachs eingerieben, oder mit einer Auflösung von 60 g Schellack und 11 g Drachenblut in 2 Lit. Weingeist gefirnißt. Nach einem andern Verfahren löst man 1 Teil Salpetersäure, 1 Teil versüßten Salpetergeist, 2 Teile Weingeist, 3 Teile Kupfervitriol in 64 Teilen Wasser und setzt 2 Teile Eisenchloridlösung von 1,5 spez. Gew. hinzu.
Man trägt diese Flüssigkeit auf den mit Kalk gut abgeriebenen Lauf, läßt ihn an der Luft trocknen, reibt ihn mit einer Kratzbürste aus Eisendraht kräftig ab, wiederholt das ganze Verfahren mehrere Male, wäscht zuletzt mit heißem Wasser ab, trocknet und poliert. Nach einem neuern Verfahren benetzt man die polierten Läufe schwach, aber gleichförmig mit sehr verdünnter Salpetersaure, trocknet sie im Sonnenschein und Luftzug, wiederholt dies dreimal, entfernt den lose anhängenden Rost mit einer Kratzbürste und wiederholt das Verfahren, bis man nach und nach eine schöne und feste braune Färbung erzielt hat. Um diese dunkler zu machen, arbeitet man in gleicher Weise mit einer Auslösung von salpetersaurem Silberoxyd in dem 500fachen Gewicht destillierten Wassers.
Wenn man mehrere Anstriche dieser Silberlösung aufträgt, kann man nach Belieben die Farbe bis ins Schwarze steigern. Den Schluß dieses Verfahrens bildet das Reinigen mit der Kratzbürste und das Einreiben einer sehr kleinen Quantität Wachs. Pages Flüssigkeit zum Brunieren, mit welcher man die gelbliche, sogen. englische Farbe erzeugt, ist eine Lösung von Eisenvitriol in dem 22fachen Gewicht Wasser, die mit einigen Tropfen Salpeteräther und Schwefeläther versetzt wird; der Äther beschleunigt die Zersetzung des Eisenoxydulsalzes, aus welchem sich Eisenoxyd auf das zu brunierende Metall niederschlägt.
Mit dieser Auflösung erzielt man zwar gute Resultate, doch dauert die Arbeit gewöhnlich einige Tage länger als bei den zuvor erwähnten Methoden. Um diesem Übelstand abzuhelfen, genügt es, die Auflösung von Eisenvitriol mit mehr Salpeteräther oder mit 7,5 g Salpetersäure von 36° Baumé zu versetzen. Schön mattgrau macht man Eisen und Stahl mit einer Lösung von 2 Teilen kristallisiertem Eisenchlorid, 2 Teilen fester Spießglanzbutter und 1 Teil Gallussäure in 4-5 Teilen Wasser.
Man trägt dieselbe wiederholt auf, läßt jedesmal an der Luft trocknen, spült dann mit Wasser und reibt nach dem Trocknen das Metall mit Leinölfirnis ab. Um einen schönen schwarzen, sicher vor Rost schützenden Überzug zu erhalten, bestreicht man den gut entfetteten Lauf schwach mit einer Lösung von Quecksilbersublimat, reibt nach dem Trocknen mit zerstoßenem Hammerschlag, wischt mit Leinwand rein ab und wiederholt das Verfahren. Dann gibt man mehrere Anstriche mit einer Losung von Eisenchlorid und Kupfervitriol, gemischt mit Salpetersäure und Weingeist, und reibt nach jedem Anstrich und Trocknen mit zerstoßenem Hammerschlag.
Nun folgt ein reichlicher Anstrich mit einer Lösung von Eisenchlorid und Eisenchlorür, gleichfalls mit Salpetersäure und Weingeist vermischt, und nach dem Trocknen desselben wird dann der Lauf 10 Minuten lang in kochendes Wasser getaucht, abgewischt, mehrmals mit der letztern Flüssigkeit angestrichen, dann einmal mit einer sehr verdünnten Lösung von Schwefelkalium bestrichen, getrocknet, wieder in kochendes Wasser getaucht, abgewischt, einige Male mit der dritten Flüssigkeit, die man stufenweise mehr mit Wasser verdünnt, benetzt, getrocknet, mit ein wenig Olivenöl überwischt, in Wasser von 60° getaucht, mit Wollzeug stark gerieben und schwach geölt. Vgl. Rosten des Eisens.