Pairie | eLexikon | Rechtswissenschaft - Verfassung - Adel
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- ️Sat Jun 04 1814
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Pairie | (franz., spr. pärih), s. Pairs. / 6 |
Pairie
6 Wörter, 40 Zeichen
Rechtswissenschaft — Verfassung — Adel
Pairie
(franz., spr. pärih), s. Pairs. ^[= (franz., spr. pähr, engl. Peers, spr. pihrs, v. lat. pares, "Gleiche"), in England ...]
Päijäne - Pairs
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Seite 12.610.Pairs
(franz., spr. pähr, engl. Peers, spr. pihrs, v. lat. pares, »Gleiche«),
Pairsschub - Paisley
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Seite 12.611.in England und vor dem auch in Frankreich die mit politischen Vorrechten ausgestatteten Mitglieder des hohen Adels. Die Pairswürde (Pairschaft, franz. Pairie, engl. Peerage) läßt sich auf das Lehnswesen zurückführen. Das altgermanische Volksgericht beruhte nämlich auf dem Grundsatz, daß der Freie nur von seinesgleichen gerichtet werden könne (Judicium parium). So wurde denn ¶
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namentlich für die Lehnsgerichte streng daran festgehalten, daß nur Standesgleiche (Pares curiae) den Standesgenossen richteten. Die dem Thron [* 6] zunächst stehenden Kronvasallen (Pares regni) aber bildeten die engste und höchste Rechtsgenossenschaft. Während nun in Deutschland [* 7] aus dem ursprünglichen Vasallentum der Großen des Reichs sich mit der Zeit die Landeshoheit der deutschen Reichsfürsten entwickelte, verblieb der englische hohe Adel, welcher sich teils aus angelsächsischen, teils aus normännischen Elementen zusammensetzte, der Krone gegenüber in dem Unterthanenverhältnis.
Dafür erlangten aber die Barone als die Ratgeber der Könige wesentliche politische Vorrechte, welche sie auf den Reichstagen geltend machten, aus welch letztern das englische Parlament hervorging. Die dem König Johann ohne Land von dem siegreichen Adel abgerungene Magna charta von 1215, welche bis auf den heutigen Tag die Grundlage der englischen Verfassung bildet, hatte nicht umsonst bestimmt, daß nur mit Zustimmung des Adels neue Steuern erhoben werden dürften, und daß die Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, die Grafen und die großen Barone persönlich durch königliche Briefe zu dem Parlament geladen, während alle übrigen Vasallen des Königs durch dessen Beamte dazu insgesamt berufen werden sollten.
Toulouse (Stadt)
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Toulouse.Aus den letztern ging das spätere Unterhaus hervor, während sich aus den erstern Elementen das jetzige Oberhaus entwickelte (s. Großbritannien, [* 8] S. 776). Übrigens kommen den englischen Peers, welche die Erbstände des Reichs bilden, deren Würde aber auch von der Krone verliehen werden kann, außer dem Rechte der Mitgliedschaft im Oberhaus noch verschiedene sonstige Vorrechte von hoher Bedeutung zu (s. Adel, S. 110 f.). In Frankreich wurden im Mittelalter zwölf Große des Reichs Pairs (Pairs de France) genannt, nämlich außer dem König selbst die Herzöge von Burgund, Aquitanien und von der Normandie, die Grafen von Flandern, Toulouse [* 9] und Champagne und fünf geistliche Herren (der Erzbischof von Reims [* 10] und die Bischöfe von Beauvais, Châlons, Laon und Noyon).
Die Pairs trugen bei den Krönungsfeierlichkeiten die Insignien der königlichen Gewalt; sie hatten jederzeit Zutritt zu dem König, auch Sitz und Stimme in dem Parlament, d. h. dem königlichen Gerichtshof zu Paris, [* 11] vor welchem sie auch allein zur Rechenschaft gezogen werden konnten. Später wurde die Zahl der Pairs erheblich vermehrt, namentlich durch Verleihung der Pairswürde an Prinzen des königlichen Hauses und an sonstige Große des Reichs, ohne daß jedoch diese Pairie eigentliche politische Vorrechte hatte.
Die Revolution von 1789, bei deren Ausbruch es 38 weltliche Pairs gab, die zumeist den Herzogstitel führten, zerstörte wie den französischen Adel überhaupt, so namentlich die Pairie. Allerdings schuf nachmals die Charte constitutionelle vom 4. Juni 1814 eine Pairskammer, welche, abgesehen von der Teilnahme an der Gesetzgebung, zugleich der Gerichtshof für etwanige Vergehen der Minister und für Staatsverbrechen sein sollte. Allein dieselbe konnte bei der Armut und dem geringen Ansehen des Adels zu wirklichem Ansehen und zu wesentlicher politischer Bedeutung und Wirksamkeit nicht gelangen, zumal da die Krone von ihrem Recht zur Ernennung der Pairs den ausgiebigsten Gebrauch machte und sich durch wiederholten Pairsschub, d. h. eine massenweise Ernennung gefügiger Pairs, die Möglichkeit der Beeinflussung sicherte.
Oesterreich ob der Enn
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Österreich.Die Februarrevolution von 1848 beseitigte dieses Institut, an dessen Stelle alsdann der Senat trat. Die gegenwärtig französische Republik hat zwar in dem Senat eine Erste Kammer beibehalten, ohne jedoch die Mitgliedschaft mit dem Grundbesitz zu verbinden und die alte Pairswürde wieder aufleben zu lassen. Dagegen wird zuweilen in Deutschland, ebenso wie in Österreich, [* 12] der Ausdruck Pairs zur Bezeichnung derjenigen Mitglieder der Ersten Kammern gebraucht, welche entweder von der Krone ernannt werden, oder, wie die deutschen Standesherren, mit dem Besitz gewisser Güter auch das Recht der Mitgliedschaft in der Ersten Kammer (Herrenhaus) haben.