Parchim | eLexikon | Geographie - Deutschland - Mecklenburg-Schwerin
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Par bricole - Pardubit
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Parchim | (Parchem), mecklenburg-schwerinsche Vorderstadt (d. h. diejenige, welche auf den Landtagen das / 306 |
Parchim
306 Wörter, 2'096 Zeichen
Geographie — Deutschland — Mecklenburg-Schwerin
Parchim
Bierbrauerei
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Bierbrauerei.(Parchem), mecklenburg-schwerinsche Vorderstadt (d. h. diejenige, welche auf den Landtagen das Direktorium des zweiten Standes oder der Landschaft des Kreises führt), an der Elde und der Linie Parchim-Ludwigslust der Mecklenburgischen Südbahn, 46 m ü. M., ist alt und unregelmäßig gebaut, von Ringmauern und schönen Promenaden umgeben, besteht aus der Alt- und Neustadt [* 3] und hat 2 Kirchen (die gotische St. Georgenkirche aus dem 14. Jahrh., mit 70 m hohem Turm, [* 4] und die Marienkirche aus dem 13. Jahrh., mit 76 m hohem Turm und einem interessante Taufkessel von Bronze), [* 5] eine Synagoge, ein altes gotisches Rathaus und seit 1876 ein Denkmal des Feldmarschalls von Moltke, welcher hier geboren wurde. Die Einwohnerzahl beläuft sich (1885) mit der Garnison (ein Dragonerregiment Nr. 18) auf 9726. An Erwerbszweigen sind vertreten: Zichorien-, Tuch-, Papier-, Tabaks- und Zigarrenfabrikation, Gerberei, Bierbrauerei, [* 6] Branntweinbrennerei, Fischerei [* 7] und Handel. Parchim hat ein Amtsgericht und ein Gymnasium mit Realprogymnasium. 2 km südlich in reizender Lage der zum Stadtgebiet gehörige Brunnen, [* 8] ein Vergnügungsort mit Eisenquelle. - Die Gründung der Stadt fand vermutlich am Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrh. statt.
Heinrich Borwin I. von Mecklenburg [* 9] verlieh der Stadt 1218 das lübische Recht. Bei der Teilung der mecklenburgischen Lande nach Heinrich Borwins II. Tod erhielt sein Sohn Pribislaw II. Parchim. Dies war nach dem Erlöschen dieser Linie (1261) noch einmal (1283-1354) Residenz eines Zweigs der fürstlichen Familie. Die Reformation fand 1528 in Parchim Eingang; damals war es eine blühende Stadt von 7000 Einw., wohlhabend durch Hopfenbau, Tuch- und Leinweberei. Ihr Wohlstand wurde durch den Dreißigjährigen Krieg zerrüttet, wo sie 1626 von den Dänen besetzt und 1627 von Georg Friedrich von Baden [* 10] gebrandschatzt wurde. 1628 mußte Parchim Wallenstein huldigen und ward in den folgenden Jahren wiederholt von den Schweden [* 11] und den Kaiserlichen geplündert. 1667 wurde das fürstliche Land- und Hofgericht hierher verlegt. Erst in der neuern Zeit hat die Stadt sich wieder gehoben.