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Pech | eLexikon | Technologie, Gewerbe und Industrie - Fette, Parfümerie

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Peabody-Gewehr - Pechs

Bild 12.798: Peabody-Gewehr - Pechstein
Seite 12.798.
Überblick der Artikel
3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Pech(lat. Pix, Schiffspech, Schusterpech), der durch längeres mäßiges Erhitzen in offenen gußeiserne / 336
Pech _2(lat. pix; frz. poix; engl. pitch), Bezeichnung für verschiedne und in verschiednen Weisen / 572
Pech _3eine Gruppe fester harzartiger Substanzen. Man erhält sie dadurch, daß man Teer oder Harz / 113

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Pech

2 Seiten, 1'021 Wörter, 7'248 Zeichen

Technologie, Gewerbe und Industrie — Fette, Parfümerie

Pech

Zahnausschlag - Zähne

Bild 16.817: Zahnausschlag - Zähne
* 3 Zähne.

(lat. Pix, Schiffspech, Schusterpech), der durch längeres mäßiges Erhitzen in offenen gußeisernen Gefäßen entwässert und durch Destillation [* 2] von dem größten Teil der flüchtigen Bestandteile (Teeröle) befreite Holzteer. Das Pech wird um so schöner und weicher, je früher man die Destillation unterbricht. Früher kochte man den Teer in offenen Kesseln, bis sich eine abgekühlte Probe nicht mehr an die Zähne [* 3] hing; dann leitete man ihn in die Kühlpfanne und füllte ihn noch heiß in die Pechtonnen. So bereitetes Pech hat eine dunkle Farbe, läßt sich kneten, ohne an den Fingern zu kleben, zerspringt in der Kälte wie Glas, [* 4] sinkt in Wasser unter, schmilzt in kochendem Wasser, löst sich in Alkohol, alkalischen Laugen und Sodalösungen und brennt mit leuchtender, stark rußender Flamme. [* 5]

Dies Pech dient zum Kalfatern der Schiffe, [* 6] zum Steifen des Schuhmacherhanfs, zu wasserdichten Kitten etc. Wird Steinkohlenteer ebenso behandelt wie Holzteer, so hinterläßt er ein Pech, welches das aus Holzteer bereitete vielfach ersetzen kann und auch als Asphaltsurrogat benutzt wird. Das Pech zum Auspichen der Bierfässer (Faßpech), welches die Verdunstung des Biers durch das Holz [* 7] hindurch und den Zutritt der Luft zum Bier verhindern soll, gibt an das alkoholhaltige Bier einige Bestandteile ab, welche die Haltbarkeit desselben erhöhen und ihm den von manchen Leuten geliebten Pechgeschmack erteilen.

Dieser darf indes nicht zu stark werden, und man siedet daher das rohe Harz von Kiefern, Fichten und Tannen in offenen gußeisernen Kesseln so lange, bis sich der Terpentinölgeruch verloren hat. Das hellere Faßpech ist gelblichrot, zäh, leicht schmelzbar, riecht angenehm, weihrauchartig und schmeckt sehr rein. Das dunklere ist dunkel rotbraun, aber ebenfalls sehr zäh. Amerikanische Kolophonium kann man durch vorsichtiges Zusetzen von sehr reinem Harzöl zur Verwendung als Faßpech geeignet machen. Statt des Pechs wendet man in neuerer Zeit vielfach einen Firnis (Faßglasur, Moogscher Brauerfirnis, flüssiges an, welcher aus einer Lösung von Kolophonium, Schellack; Terpentin und gelbem Wachs in Weingeist besteht. Man macht damit zwei Anstriche und, wenn der letzte getrocknet ist, noch einen dritten mit einer Lösung von Schellack in Weingeist. Weißes [* 8] Pech, s. v. w. Fichtenharz.