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Rom

Thal

Bild 65.740: Thal
* 5 Thal.

[* 2] (Roma), [* 4] Hauptstadt des röm. Weltreichs (s. Römisches Reich), in der Landschaft Latium am Tiber unterhalb der Einmündung des Anio gelegen, da, wo die Schiffbarkeit des Stroms beginnt und das Thal [* 5] desselben in seinem Unterlauf am meisten von Hügeln eingeengt wird (s. den Plan, S. 898). Die Ortslage war in den tiefer gelegenen Teilen sumpfig, den Überschwemmungen des Tiber ausgesetzt und daher ziemlich ungesund. Die ältesten Erinnerungen städtischen Anbaues knüpfen sich an den isolierten Palatinischen Berg, die sogen. Roma quadrata, welche mit ihren drei Thoren als Gründung des Romulus galt.

Die Tradition läßt Rom unter der Königsherrschaft dann in folgender Weise sich vergrößern. Zur Roma quadrata kam zunächst die folgenreiche Ansiedelung der Sabiner unter Titus Tatius auf dem Mons [* 6] Capitolinus und der Südspitze des Collis Quirinalis, das sogen. Capitolium Vetus, hinzu. Auch die nordöstlich an den Mons Palatinus stoßende Anhöhe Velia ward frühzeitig mit Heiligtümern und Ansiedelungen besetzt; ebenfalls schon in alter Zeit ward ferner der Cälius mit etruskischen Geschlechtern unter Cäles Vibenna bevölkert.

Der Aventinus ward unter Ancus Marcius von latinischen Städtegemeinden kolonisiert; dieser König überbrückte auch den Tiber und befestigte jenseit desselben den Janiculus. Tarquinius Priscus, etruskischem Vorbild folgend, ließ durch seinen großartigen Kloakenbau die sumpfigen Gegenden zwischen dem Palatinus und dem Kapitol trocken legen und anbauen; Servius Tullius erweiterte die Stadt durch Hereinziehung des Viminalis und Quirinalis und umgab alle bis dahin angebauten Hügel und Stadtteile links des Tiber durch eine zusammenhängende Mauer (Agger Servii Tullii), von welcher noch ansehnliche Reste erhalten sind.

Ihre Bedeutung als Stadtbegrenzung verlor diese Servianische Mauer nach dem Hannibalschen Krieg. Schon in der republikanischen Zeit wurde sie vielfach verbaut; doch können wir ihren Zug und Umfang aus den Resten und der bekannten Lage der Hauptthore (im ganzen 16-18) noch bestimmen. Die frequentesten Thore, in welche die begangensten Landstraßen einmündeten, waren: die Porta Carmentalis, gleich unter dem Kapitol an dem Abhang, der zum Tiber hinabführt, der Haupteingang zum Marsfeld;

Porta Trigemina, an dem dem Tiber zugewendeten Abhang des Aventinus, zum Emporium und nach Ostia hinabführend;

die Porta Capena, das Hauptthor nach dem Süden;

die Porta Esquilina und die Porta Collina, beide an der östlichen Seite der Stadt.

Tempel (kunstgeschicht

Bild 15.581: Tempel (kunstgeschichtlich)
* 7 Tempel.

Der letzte römische König hatte die unter seinen Vorgängern begonnenen Bauten, insbesondere den kapitolinischen Tempel, [* 7] vollendet und die Stadt dadurch ihren Einigungspunkt in religiöser und sakraler Hinsicht erhalten. Die erste feste Einteilung des gesamten Stadtgebiets in vier Regionen zu administrativen Zwecken rührt der Sage nach von Servius Tullius her und blieb bis zur neuen Organisation des gesamten städtischen Wesens durch Augustus in Geltung. Nach den neuesten Forschungen nahm indessen die Entwickelung Roms folgenden Verlauf. Zu der ältesten, der Palatinischen Stadt wurden zunächst der Cermalus (südwestlicher Abhang des Palatin), die Velia, der Oppius und Cispius und zwei Thäler, Fagutal (zwischen Oppius und Cispius) und Subura (zwischen Velia und Viminalis), gezogen, und so entstand das Septimontium, die Siebenhügelstadt (was nicht in dem bekannten spätern Sinn zu verstehen ist).

Die nächste Phase ist die Vierregionenstadt, welche durch Einbeziehung des Cälius, Quirinalis, Viminalis und des Kapitolium entstand und in vier Regionen (1. Cälius und Subura; 2. Oppius, Cispius und Fagutal; 3. Viminalis und Quirinalis; 4. Palatinus, Velia und Cermalus; außerdem das Kapitol mit den allen vier gemeinsamen Heiligtümern und der Burg) zerfiel. Daraus entwickelte sich schließlich das Servianische Rom, die Stadt der republikanischen Zeit, zu welcher noch ein Teil des Quirinalisrückens, der Aventinus und das Tiberufer nördlich von letzterm gezogen wurde.

Grenzen der Hörbarkeit

Bild 58.307: Grenzen der Hörbarkeit - Grenzfälschung [unkorrigiert]
* 8 Grenzen.

Durch den Einfall der Gallier ward die Stadt 390 v. Chr. fast ganz in Asche gelegt, ihr Wiederaufbau aber geschah in sehr eiliger, planloser Weise. Im J. 443 war das öffentliche Bauwesen und die städtische Polizei der Aufsicht der Zensoren unterstellt worden; aber erst der Zensor Appius Claudius Cäcus (312) schritt zu bedeutendern Unternehmungen behufs gemeinnütziger Zwecke. Von ihm rühren z. B. die Via Appia, Aqua Appia u. a. her. Vorstädte außerhalb der Mauern entstanden erst, als wegen der Ausbreitung der Grenzen [* 8] des Reichs kein feindlicher Angriff auf die Stadt selbst mehr zu befürchten war.

Der Richtung auf das Nützliche, welche das römische Bauwesen auch in der spätern Zeit unter den Kaisern eingehalten hat, verdanken die Basiliken am Forum, [* 9] viele Tempel, Marktplätze, Brücken, [* 10] Aquädukte etc. ihre Entstehung. Die reiche Nobilität steuerte freigebig zur Aufführung öffentlicher Gebäude, Denkmäler, Hallen, Bogen [* 11] und Tempel bei, und ihr verdankt vornehmlich die griechische Architektur ihre Aufnahme in der Stadt. So ward das äußere Ansehen derselben ein immer stattlicheres und prächtigeres. Eine neue Epoche begann aber mit der Kaiserherrschaft, indem nicht nur manche ganz neue Arten von Gebäuden, z. B. die Kaiserpaläste, entstanden, sondern auch die von den Machthabern seit Pompejus und Cäsar übernommene Obsorge für den Unterhalt der unbemittelten Menge sowie für Befriedigung ihrer Schaulust allerlei Anlagen und Bauten zur Anstellung öffentlicher Spiele u. dgl. nötig fand (s. unten).



Rom (antike Stadt: all

Bild 13.898: Rom (antike Stadt: allmähliches Wachstum)
* 13 Seite 13.898.

Um dem durch die große Ausdehnung [* 12] der Stadt veranlaßten Bedürfnis einer polizeilichen Ordnung und Beaufsichtigung derselben zu genügen, führte Augustus eine neue Einteilung derselben in 14 Regionen ein, welche nach und nach mit Namen bezeichnet wurden, die man den bedeutendsten Örtlichkeiten derselben oder den in ihrem Mittelpunkt gelegenen Hügeln und Plätzen entnahm. Jede derselben stand unter einem Curator, denen für die Straßenquartiere Vicomagistri untergeordnet waren; für die Sicherheits- und Feuerpolizei hatten je zwei zusammen eine Kaserne für eine Kohorte der Vigiles. Nero gab sodann durch seine großartige Restauration

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des bedeutendsten Teils der Altstadt nach dem eine volle Woche dauernden Brand vom Jahr 65, welcher sich über 11 Regionen erstreckte und 3 völlig in Asche legte, der Stadt ein ganz neues Ansehen. Die bisher meist engen Straßen und Plätze wurden seitdem breiter und geräumiger und mit Säulenhallen versehen; eine solidere Bauart trat an die Stelle der alten. Die folgenden Kaiser, namentlich Trajan, Hadrian, die Antonine, gefielen sich besonders in der Schöpfung großartiger und schmuckreicher Markt- und Gerichtsplätze, prächtiger Tempel und Basiliken, kolossaler Grabmonumente u. dgl. Unter den spätern Kaisern zeichneten sich namentlich Septimius Severus und Caracalla durch Baulust aus, welcher durch eine Feuersbrunst unter Commodus' Regierung bedeutend Vorschub geleistet ward. Um dieselbe Zeit beginnt in dem Aussehen der Stadt sich ausländischer Geist und Geschmack bemerklich zu machen (z. B. Caracallas ägyptische Bauten und Heliogabalus' syrische Tempel), so wie auch in der immer zunehmenden Menge von Kasernen sich der jetzt kulminierende Militärdespotismus kundgibt.

Aurelian umgab die seit Sulla über die Servianische Mauer hinausgewachsene Stadt wiederum mit Befestigungswerken, welche sämtliche 14 Regionen, also Altstadt und Vorstädte, umfaßten und erst durch Probus vollendet wurden. Diese Aurelianische Mauer stimmt mit den jetzigen Mauern und Thoren Roms im wesentlichen überein. Die wichtigern der 14 Thore wurden nach den durch sie hinführenden Landstraßen benannt, so: die Porta Flaminia (jetzt bei Porta del Popolo), Porta Aurelia (bei Porta San Pancrazio), Porta Portuensis (bei Porta Portese) und Ostiensis (Porta San Paolo), Porta Appia (Porta San Sebastiano), Porta Asinaria (bei der Porta San Giovanni), Porta Nomentana (bei Porta Pia), Porta Salaria (Porta Salara) u. a. Die letzten Kaiser, welche bedeutendere Restaurationen und Neubauten vornahmen, waren Diocletianus und Maxentius, dessen Bauten aber meist erst unter Konstantin d. Gr. vollendet wurden.

Aus der Zeit dieses Kaisers stammt das Regionenverzeichnis her, die einzige einigermaßen vollständige Übersicht der ganzen Stadt, welche wir aus dem Altertum noch besitzen. In der folgenden Zeit hat sich das Aussehen Roms vornehmlich durch die Bedürfnisse des christlichen Kultus verändert, welche zahlreiche kirchliche Prachtgebäude hervorriefen, während die profanen Monumente aus der klassischen Zeit, namentlich seit der Einnahme der Stadt durch Alarich (410) und Geiserich (455), verfielen. Trotzdem war im Anfang des 9. Jahrh. noch vieles vorhanden, wovon uns der sogen. Anonymus Einsiedlensis berichtet. Aber die Stürme des Mittelalters vernichteten das meiste von diesem, und die »Mirabilia urbis« beweisen, daß im 12. und 13. Jahrh. nicht allein schon ein völliger Ruin des Altertümlichen, sondern auch eine große Unsicherheit aller alten Erinnerungen und Überlieferungen eingetreten war.

Hinsichtlich der Größe und des Umfanges der Stadt fehlen uns zuverlässige statistische Angaben. Der Umfang des Aurelianischen Mauerbaues wird jetzt als 22-23 km betragend angegeben, das von ihr umschlossene Areal auf ca. 1230 Hektar. Was die Bevölkerungsverhältnisse betrifft, hat J. Beloch (»Die Bevölkerung [* 14] der griechisch-römischen Welt«, Leipz. 1886) auf drei verschiedene Arten für die ersten



Rom (antike Stadt: Häu

Bild 13.899: Rom (antike Stadt: Häuser, Straßen, Brücken, Plätze, das Forum)
* 15 Seite 13.899.

[* 13] ^[Abb.: Plan des alten Rom unter Augustus.]

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drei nachchristlichen Jahrhunderte eine Einwohnerzahl von etwa 800,000 Seelen berechnet, für die Sullanische Zeit etwa 400,000; Pöhlmann dagegen hat nachgewiesen, daß es auch nicht annähernd möglich ist, Roms Einwohnerzahl für irgend einen Zeitpunkt zu bestimmen. Die Häuser der Stadt selbst waren entweder Domus oder Insulae. Jenes waren die zu eigner Bewohnung splendider eingerichteten Häuser der Vornehmern (die palazzi des neuern Rom); diese dagegen wurden von den mittlern und niedern Klassen bewohnt, waren daher meist Miethäuser mit mehreren Stockwerken übereinander (Trajan beschränkte ihre Höhe auf 60 Fuß), jedes mit einem besondern Zugang.

Solche Häuser waren oft bis unter das Dach [* 16] mit Menschen angefüllt. Die gepflasterten Fahr- und Hauptstraßen hießen Viae oder Plateae. Solche waren: die Via sacra, die alte Prozessionsstraße, welche in der Richtung vom Kolosseum [* 17] zum Kapitol das Forum durchschnitt;

die Via nova am Palatin und die Prachtstraße gleiches ^[richtig: gleichen] Namens in der zwölften Region;

die Via lata (der jetzige Corso) u. a. Clivi hießen die zu den Hügeln hinaufführenden, gleichfalls gepflasterten Fahrwege (nur für Fußgänger waren die Gradus oder Semitae), z. B. der Clivus Capitolinus, die einzige Fahrstraße, welche zum Kapitol hinaufführte, der Clivus publicus am Aventin u. a. Die Vici waren die kleinern und gewöhnlichen Verbindungswege der Stadt, deren mehrere ein Compitum oder Straßenviertel (später gleichfalls Vicus genannt) begrenzten;

die Angiportus endlich waren enge Sackgassen.

Die Zahl der Brücken nahm mit der Erweiterung der Stadt zu. Die nördlichste war der Pons Milvius (jetzt Ponte Molle), welcher aber eigentlich nicht mehr zum städtischen Gebiet gehörte; dann folgten innerhalb der eigentlichen Stadt: der Pons Aelius, von Hadrian zugleich mit der Moles angelegt (Ponte Sant' Angelo), der Pons Agrippae, später Pons Aurelius (Ponte Sisto), Pons Fabricius und Pons Cestius (Ponte Quattrocapi und Ponte San Bartolommeo) und Pons Aemilius, später Pons Probi (Ponte rotto, jetzt abgebrochen);

ferner unmittelbar südlich von letzterm die uralte Holzbrücke, der Pons sublicius, dessen Reste gewisser heiliger Gebräuche wegen erhalten wurden;

Brücken I

Bild 3.491a: Brücken I
* 18 Brücke.

endlich die im Mittelalter Pons Probi Theodosii et Valentiniani genannte Brücke [* 18] unter dem Aventin.

Unter den Plätzen waren die Areae die zahlreichsten, freie Räume, wie sie bald als Umgebungen von Tempeln und Palästen sich notwendig machten (Area Capitolina, Palatina), bald aber auch selbständig angelegt wurden, etwa mit einem Heiligtum oder einem Denkmal, wonach sie genannt wurden. Manche derselben dienten auch als Verkaufsplätze oder hatten ihren Namen von bestimmten Personen. Ein geräumigerer und von vielen und mannigfaltigen Gebäuden, Tempeln, Basiliken und Hallen eingeschlossener freier Platz bildete ein Forum.

Auch diese Plätze dienten sowohl als Verkaufsplätze, wie das Forum boarium, olitorium, suarium u. a., als auch zu öffentlichen Versammlungen und Verhandlungen, wie das Forum Romanum und die spätern kaiserlichen Foren. Die größten und weitesten Plätze, welche mit Rasen bewachsen, auch wohl mit Gartenanlagen versehen waren, hießen Campi und wurden zunächst zu militärischen Übungen, Wettrennen, volkstümlichen Lustbarkeiten und Spielen benutzt, so: der Campus Martius, der Campus Flaminius, der Campus Tiberinus, der Campus Agrippae, der Campus Esquilinus (vormals der gewöhnliche Begräbnisplatz) und der Campus Viminalis.

Endlich sind noch die Horti zu erwähnen, weitläufige Park- und Gartenanlagen mit Prachtgebäuden, Villen, Tempeln, Rennbahnen etc., von denen die namhaftesten waren: die Horti Sallustiani zwischen Quirinal und Pincius;

die Horti Lucullani oder Valeriani auf dem Pincius (Collis hortorum);

die Horti Maecenatis, welche einen Teil des Campus Esquilinus umfaßten;

die von Pallas, dem Freigelassenen des Kaisers Claudius, angelegten Horti Pallantiani im äußersten Osten;

endlich jenseit des Stroms die Horti Agrippinae oder Neronis, mit einem berühmten Zirkus, und die Horti Domitiae;

unter dem Janiculum die von Septimius Severus angelegten Horti Getae, weiter stromab die von Cäsar zu Volkslustbarkeiten hergestellten und von Augustus mit einer Naumachie versehenen Horti Caesariani.

Unter den merkwürdigen Örtlichkeiten der Stadt steht das berühmte Forum Romanum obenan. Dieser Mittelpunkt des städtischen und politischen Verkehrs in den Zeiten der Republik, 154 m lang, 52 m breit, lag zwischen dem Kapitol und Palatin in der Hauptausdehnung von NW. nach SO. An der Nordseite stand schon in der Königszeit das Rathaus (die Curia Hostilia) auf dem Comitium, wo sich die Patrizier in den Kuriatkomitien versammelten, diesem schräg gegenüber, am Fuß des Palatin, der Vestatempel und die Regia (die Wohnung des Pontifex maximus); der freie Platz in der Mitte war der Versammlungsort für die Plebs, seit dem Jahr 42 v. Chr. (s. unten) aber der Sitz des politischen Lebens mit der Rednerbühne (rostra), anfangs von Straßen eingefaßt, auf die sich Laden und Verkaufshallen von Fleischern und andern Handwerkern, von Wechslern etc. öffneten. Im Lauf der Zeiten wurden hier Tempel, öffentliche Gebäude und Denkmäler verschiedener Art errichtet.

Dioskurias - Diospyrin

Bild 4.1002: Dioskurias - Diospyrinen
* 19 Dioskuren.

Das älteste, noch jetzt erhaltene ist der am Abhang des Kapitols liegende Carcer Mamertinus, ursprünglich ein Brunnenhaus in der Nordecke des Forums. Andre Hauptheiligtümer des Forums aus ältester Zeit waren der Saturntempel am Kapitol und der Tempel der Dioskuren [* 19] (Templum Castorum) vom Jahr 484 an der Südseite, dann östlich vom Carcer der Tempel der Concordia (366). Dem immer mehr wachsenden Verkehr bei den Gerichtsverhandlungen suchte man durch Errichtung von Basiliken (offenen, von Säulenhallen umgebenen Höfen) nach den Seiten hin Raum zu schaffen: 185 erbaute der alte Cato die Basilica Porcia;

179 folgte die Basilica Aemilia, 169 die Basilica Sempronia, 121 die Basilica Opimia.

Unter den Stürmen der Bürgerkriege sank die alte Kurie in Trümmer, wurde zwar von Sullas Sohn Faustus wiederhergestellt, aber später von Cäsar niedergerissen. Durch letztern wie besonders durch Augustus erhielt das Forum eine ganz neue Gestalt, die durch die modernen Ausgrabungen im wesentlichen zu Tage getreten ist. Cäsar begann 54 v. Chr. den Bau der Basilica Julia, die Augustus vollendete, wobei die Läden und Laubengänge, welche das Forum früher umgaben, weggeräumt wurden.

Derselbe errichtete auch eine neue Kurie (Curia Julia, heute Sant' Adriano) und dem Cäsar zu Ehren die Aedes Divi Julii, an der Ostseite des Forums, mit der Fronte nach dem Kapitol, in nächster Nähe des Kastortempels und der Regia, vor welchem Tempel zugleich die neuen Rostra (Rednerbühne) ihren Platz fanden, die zum Unterschied von den alten, am Westende des Forums belegenen (Rostra Nova, im Gegensatz zu der allerältesten, dicht vor der Curia Hostilia belegenen Rednerbühne) die Rostra Julia genannt wurden.

Fortsetzung Rom: → Seite 13.900 || Endlich erhoben sich zu derselben Zeit die beiden ersten Triumphbogen: der Arcus Augusti, welcher