Pfennig | eLexikon | Volkswirtschaft - Münzwesen, Maße und Gewichte - Münzen
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Pfeilmotte - Pferch

2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Pfennig | (Pfenning, althochd. phantinc, phenninc) bedeutet ursprünglich gemünztes Geld überhaupt / 291 |
Pfennig _2 | Pfenning (Zeichen). Die übliche Münze, ja das einzige geprägte Silbergeld war jahrhundertelang / 184 |
Pfennig
475 Wörter, 3'155 Zeichen
Volkswirtschaft — Münzwesen, Maße und Gewichte — Münzen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Pfennig
(Pfenning, althochd. phantinc, phenninc) bedeutet ursprünglich gemünztes Geld überhaupt (so noch jetzt in Ausdrücken wie Zehrpfennig, Reise-, Beicht-, Notpfennig etc.), sodann insbesondere diejenige Münze, nach welcher gewöhnlich gerechnet und bezahlt wurde (Scheidemünze). Das Wort Pfennig ist seiner Herkunft nach noch nicht sicher erklärt; die meisten führen es auf das althochdeutsche phant (»Pfand«) zurück, wonach Pfennig ursprünglich etwas zum Pfand Gegebenes bezeichnen würde.
Der Wert des Pfennigs war nach den verschiedenen Zeiten und Ländern, in denen derselbe geprägt wurde, von verschiedenem Wert. Nach der Bestimmung Karls d. Gr. sollten aus dem Pfund 240 Pfennige geprägt werden; somit repräsentierte ein solcher Pfennig 35 unsrer jetzigen Pfennige. Vor dem 12. Jahrh. schon prägte man aus der Mark feinen Silbers 320 Pfennige, wonach der Pfennig also nur noch 13 unsrer Pfennige wert war. Allmählich wurden dieselben aber viel leichter, so daß um die Mitte des 13. Jahrh. 660, des 14. Jahrh. 960 und zu Anfang des 15. Jahrh. 1200-1400 auf die Mark feinen Silbers gingen.
Der starke Kupferzusatz gab den Pfennigen ein schwarzes Ansehen, und man unterschied deshalb weiße Pfennige (Wißpenninge, Albus, Silberpfennige) und schwarze Pfennige (Kupferpfennige). Die ersten deutschen Pfennige in reinem Kupfer [* 2] wurden 1494 geprägt, und dieser Gebrauch ward endlich allgemein. Man unterscheidet schwere und leichte (Kupferpfennige);
von jenen gingen, solange der Thaler in 24 Groschen, à 12 Pfennig, eingeteilt wurde, 288 auf den Thaler, von diesen, z. B. in Mecklenburg, [* 3] 576. In Preußen [* 4] und den nach preußischem Münzfuß ausprägenden Staaten waren 360 Pfennig = 1 Thlr., 12 = 1 Sgr.;
in Sachsen [* 5] 300 = 1 Thlr., 10 = 1 Ngr.;
in Mecklenburg 24 = 1 guten Groschen. Im Deutschen Reich werden als »Kupfermünzen« Zwei- und Einpfennigstücke aus Bronze [* 6] geprägt.
Von erstern wiegen 150, von letztern 250 ein Pfund. 100 Pfennig = 1 Mk.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Pfennig,
Münzen I (Altertum)

* 7
Münzen.Pfenning (Zeichen ^[?]). Die übliche Münze, ja das einzige geprägte Silbergeld war jahrhundertelang der Denarius oder Pfennig, von dem nach der Münzordnung Karls d. Gr. aus dem Pfunde reinen Silbers 240 Stück geprägt werden sollten; 12 Stück bildeten einen Schilling (s. d.), der wie das Pfund nur eine Rechnungs-, nicht wirklich ausgeprägte Münze war. Größe und Feingehalt der Pfennig wechselten mit der Zeit sehr, so daß die verschiedenartigsten Münzen, [* 7] zweiseitig und hohl geprägte, die Bezeichnung Pfennig tragen. Im Mittelalter und auch später bezeichnete man mit Pfennig überhaupt jedes geprägte Geldstück; so hießen der Lübische Witte «ein Pfennig von vier Pfennig» und Schaustücke wurden mit der Benennung Schaupfennig, Gnadenpfennig belegt. - Der Pfennig wurde erst im 15. Jahrh. zur Scheidemünze im heutigen Sinne, im 16. Jahrh. zuweilen, seit dem ersten Drittel des 18. Jahrh. regelmäßig in Kupfer ausgeprägt und ist jetzt als 1/100 Mark das kleinste Münzstück der deutschen Reichsmünze. Dieser Pfennig, von denen 500 auf das Kilogramm gehen, besteht aus 95 Teilen Kupfer,
4 Teilen Zinn, 1 Teil Zink (s. Groschen). Außerdem giebt es Zweipfennigstücke in Kupfer. - über die Steuer des Gemeinen Pfennigs s. d.